Bottrop. Das Traditionsgeschäft in der Bottroper Innenstadt hat längst geschlossen. Die Räume stehen leer. Das sagt der Eigentümer.
Der Mietvertrag von Heribert Matschey ist zum 31. Dezember 2023 ausgelaufen, das Bottroper Traditionsgeschäft „Musikforum“ inzwischen Geschichte. Der Schriftzug prangt zwar noch über Tür und Fensterfront, aber die Schaufenster sind leer, das Gitter vorm Eingang ist hinuntergelassen.
Und so wird es wohl erst einmal bleiben. Ein Nachmieter ist bislang noch nicht gefunden, berichtet Eigentümer Dennis Seifen. „Das Interesse an Ladenlokalen in dieser Ecke ist sehr mau“, sagt Seifen. „Dort gibt es viel Leerstand.“ Viel hänge jetzt davon ab, was künftig mit dem ehemaligen Karstadt-Haus passiere.
Das Bieterverfahren für das Kaufhaus-Gebäude ist im Februar zu Ende gegangen, laut Insolvenzverwalter hatten sechs Interessenten ein konkretes Angebot abgegeben. Eine Entscheidung steht noch aus. Einer der Bieter ist bekanntlich der Bottroper Immobilienentwickler Oliver Helmke. Ihm gehört auch das Haus, in dem Modehändler Sinn untergebracht ist – direkt gegenüber vom ehemaligen „Musikforum“ und dem alten Karstadt-Haus.
Die Sinn-Schaufenster sind zwar mit der aktuellen Frühlingsmode dekoriert. Doch blickt man die Straße „Am Pferdemarkt“ vom ehemaligen Musikforum bis zur Hansastraße hinunter, weiß man sofort, was Dennis Seifen meint. Das ehemalige Karstadt-Gebäude wirkt leer und tot, die Front trotz des Aufgangs zum Fitnessstudio geradezu abweisend. Die weiteren Leerstände an der Hansastraße sind bekannt.
Nachfolger fürs „Musikforum“ muss kein Händler sein
Das „Musikforum“ wurde 1980 von Bernd Wischermann gegründet. 1991 stieg Heribert Matschey dort ein. „Damals war die Innenstadt voller Fachgeschäfte. Von Haushaltswaren bis Spielwaren“, erzählte Matschey dieser Redaktion, kurz bevor er sein Geschäft für immer schloss, um in den Ruhestand zu gehen.
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Für Dennis Seifen muss es nicht unbedingt wieder ein Einzelhändler sein, der die rund 170 Quadratmeter großen Geschäftsräume neu bezieht. „Momentan ist das Ladenlokal entkernt.“ Findet sich ein solider Mieter, ist der Eigentümer bereit, die Fläche nach dessen Konzeption zu sanieren und zu renovieren.
Die Räumlichkeiten seien flexibel nutzbar, auch für Gastronomen oder als Büros, meint Seifen. Sollte zum Beispiel eine Anwalts- oder Steuerkanzlei einziehen wollen, könnte auch die Fensterfront entsprechend angepasst werden.
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Als Problem benennt Dennis Seifen, dass es keine Parkplätze in der Nähe gebe. „Wir hatten kurzzeitig einen Interessenten für das Ladenlokal, eine große Pizzakette.“ Dieser habe aber am Ende eine durchgehend zu nutzende Zufahrt für ihr Liefergeschäft gefehlt.