Bottrop. Ex-Vorsitzender Blocks unterstützt jetzt das Wagenknecht-Bündnis. Auch der Ratsgruppe gehört außer Linken jetzt ein BSW-Mitglied an.
Die Ratsgruppe „Die Linke“ wird es ab April im Bottroper Stadtrat nicht mehr geben. Denn das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) hat auch die Bottroper Linkspartei und ihre Ratsgruppe in einige Tubulenzen gebracht. Eine Reihe von Mitgliedern gehören der Linkspartei nicht mehr an und sind teils zur neuen Partei um Sarah Wagenknecht gewechselt. Darunter ist zum Beispiel auch der langjährige Co-Vorsitzende, Günter Blocks.
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Das Vorstandsamt von Schatzmeister Werner Wirtgen ist ebenfalls vakant. Ratsherr Sven Hermens, der Geschäftsführer der Ratsgruppe ist, hatte die Linkspartei aus Kritik an ihrer politischen Linie bereits lange vor der BSW-Gründung verlassen. Insgesamt setzt sich die Ratsgruppe, der außer den zwei Ratsvertretern noch weitere acht sachkundige Bürgerinnen und Bürger angehören, nur zur Hälfte aus Mitgliedern der Linkspartei zusammen, heißt es.
Ratsgruppe will unter einem neuen Namen zusammenbleiben
Die Ratsgruppe wolle trotz der Parteiaustritte weiterhin zusammen bleiben und ihre Arbeit im Stadtrat gemeinsam fortsetzen, kündigt Ratsgruppen-Sprecher Niels Holger Schmidt an, der weiterhin Linke-Mitglied bleibt. Ratsgruppenmitglied Herbert Glatter dagegen sei inzwischen dem Wagenknecht-Bündnis beigetreten, heißt es. Unter dem alten Namen „Die Linke“ weiterzuarbeiten, wäre da für deren Vertreter offensichtlich ein Etikettenschwindel. Die Ratsgruppe firmiert daher ab April als „Bottroper Sozialistinnen und Sozialisten“ oder dem Kürzel „Bot.Sozial“.
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Schmidt hatte angekündigt, Oberbürgermeister Bernd Tischler darüber unmittelbar nach der Ratssitzung am Dienstag in Kenntnis zu setzen. Anders als Ex-Parteivorsitzender Blocks lehnen Niels Holger Schmidt und Sven Hermens das Bündnis Sarah Wagenknecht ab. „Unser Maßstab bleibt unser unverändertes Kommunalwahlprogramm, für das wir 2020 gewählt worden sind. Wir machen dieselbe Politik wie vorher“, versichert Hermens.
Neuanfang der zerstrittenen Linken ermöglicht
In der Parteiarbeit muss die Bottroper Linke aber ohne Günter Blocks auskommen. Der 65-Jährige war für die Linke bereits Oberbürgermeisterkandidat und trat für sie auch schon bei Bundestagswahlen und Europawahlen als Kandidat an. Blocks ist außerdem jener Mann, der vor etwa 15 Jahren den Neuanfang der damals heftig zerstrittenen Bottroper Linken erst auf den Weg gebracht hatte. Nun sieht der gebürtige Kölner allerdings das Wagenknecht-Bündnis als bessere Alternative an.
Die Linkspartei in Bottrop bleibt trotz der Parteiaustritte auch führender Köpfe erhalten. Vorsitzende ist weiterhin Nicole Fritsche-Schmidt. Der Kreisverband bleibe über das Büro an der Brauerstraße 41 erreichbar, heißt es.