Bottrop/Essen. Die gesperrte A42-Brücke zwischen Essen und Bottrop wird nicht vor April geöffnet. Die Städte wehren sich gegen Pläne der Autobahn GmbH.

  • Seit Mitte Dezember ist die A42-Brücke zwischen Essen und Bottrop gesperrt
  • Bottrops Ereignisstabsvorsitzender sagt: „Eine Öffnung Mitte März ist vom Tisch“
  • Die Städte Bottrop und Essen wehren sich gegen Pläne der Autobahn Westfalen GmbH

Fragt man die Autobahn Westfalen GmbH nach einer Prognose, wann die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wieder für den Verkehr geöffnet werden könnte, bekommt man keine eindeutige Antwort: „Wir können keinen verbindlichen Freigabetermin nennen“, heißt es jedes Mal. Gegenüber den Städten sind die Aussagen da etwas präziser.

„Es gibt die klare Ansage, dass eine Öffnung Mitte März vom Tisch ist und die A42 nicht vor April wieder befahrbar ist“, sagt Emilio Pintea. Der erste Beigeordnete der Stadt Bottrop ist zugleich Vorsitzender des Ereignisstabes, den die Stadt Bottrop aufgrund der massiven Verkehrsbelastung eingerichtet hat.

A42-Sperrung: Keine öffentliche Kommunikation über Prognosen

Verwirrung um einen möglichen Freigabetermin hatte es kurz vor Weihnachten gegeben. Denn die Autobahn Westfalen muss bei jedem Bauvorhaben ein „Enddatum“ ins System eintragen. Dieses ist aber nicht unbedingt verbindlich. So hatte die GmbH eine mögliche Wiedereröffnung Mitte April eingetragen und auch teilweise an die Städte kommuniziert, wollte sich darauf öffentlich aber nicht festlegen.

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Laut Emilio Pintea finden derzeit durchgehend statische Berechnungen an der Brücke statt. Schwierig seien die Untersuchungen in den Rundbögen. Versuche mit der Drohne scheiterten aufgrund der Wetterverhältnisse. Menschen dort hoch zu schicken, sei zu gefährlich. Die Autobahn Westfalen GmbH hatte zuletzt weitere Risse in den Bögen entdeckt. „Parallel dazu läuft der Aufbau der Schrankenanlage“, sagte zuletzt Autobahn-Sprecher Anton Kurenbach – eine wetterabhängige Angelegenheit.

Bottrop und Essen beauftragen eigenen Verkehrsplaner

Unzufrieden sind die Städte Bottrop und Essen mit den Planungen der Autobahn GmbH, die beiden Auffahrten Essen-Nord und Bottrop-Süd geschlossen zu halten. Absehbar werden nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen die marode Brücke über den Rhein-Herne-Kanal passieren können. Autobahn Westfalen plant, die Auffahrten gar nicht erst freizugeben, damit an diesen Stellen gar nicht erst schwerere Fahrzeuge auffahren können. Das sei beispielsweise bei Brückenarbeiten in Leverkusen, Herne und Duisburg genauso gewesen. Allerdings sind die Auffahrten dann auch für Pkw gesperrt.

Bottrop und Essen wünschen sich aber ein anderes Konzept. „Wir geben uns nicht damit zufrieden, dass die Autofahrer weiter große Umwege fahren müssen, um auf die Autobahn zu kommen“, sagt Emilio Pintea. Deswegen haben die Städte nun einen eigenen Verkehrsplaner engagiert, der eine Alternative entwickeln soll. Ist die rechtlich zulässig und funktioniert, habe die Autobahn Westfalen GmbH zugesagt, sie umzusetzen. „Die Kooperationsbereitschaft ist da“, so Pintea. Die Deadline für das Konzept ist Ende März. „Bis dahin müssen wir eine Lösung gefunden haben.“