Bottrop. Bald können sich Familien in Bottrop auf den neu gestaltetet Abenteuerspielplatz mit kleinem Bauernhof freuen. Der Umzug der Tiere rückt näher.
Land unter auf der Weide des BDKJ-Abenteuerspielplatzes. Doch zwischen all den großen und kleinen Pfützen gibt es schöne Neuigkeiten. Die Fertigstellung des neuen Stalls rückt näher.
„Wir sind auf der Zielgeraden“, sagt Henrik Reiter, Abteilungsleiter für den Fachbereich Stadterneuerung. Geplant ist eine Fertigstellung für Mitte April dieses Jahres. Der Stall ist in den zurückliegenden Monaten in die Höhe und Breite gewachsen. Im Gebäude und außen herum sind etliche Tätigkeiten abgeschlossen.
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Die Holzverkleidung der Seitenwände ist montiert, dazu Türen, Fenster und deren Klappen. Das Dach ist drauf, die Elektroinstallation fertig. Bewegungsmelder sind an der Decke befestigt. Das Heulager ist in den Endzügen. Gummimatten befinden sich an den Stallwänden. Beheizbare Tränken für die Tiere sind bereits vorrätig, müssen demnächst in den Ställen nur noch instaliert werden.
Die Anschaffung der Tränken ermöglichte eine finanzielle Spende durch den Verein Gemein-Sinn-schafft-Garten, wie Gaby Lehmkühler betont. Kopfschmerzen bereitete der Raumplanerin im Fachbereich Stadterneuerung die für den Stall nötige Wasserleitung, die einst in der Vergangenheit oberirdisch verlegt worden war.
Schwierige Arbeiten am Bottroper Abenteuerspielplatz
Weitere Unterlagen über diese Versorgungsleitung waren kaum bis gar nicht vorhanden. Das Problem ist inzwischen gelöst und unter der Erde. Der Stall ist an der Wasserleitung angeschlossen. Doch dafür musste eine Menge an Erde beiseite geschafft werden. Das klingt leichter gesagt als getan. „Bodenarbeiten sind wetterabhängig“, sagt Gaby Lehmkühler. Zuletzt meldete die Emschergenossenschaft, dass 2023 eines der nassesten Jahre im Emscher-Gebiet seit fast 100 Jahren war.
Zusätzlich erschwerend kam hinzu, dass der Abenteuerspielplatz sich in einem Gebiet mit einem hohen Grundwasserspiegel befindet. Deshalb auch der viele Matsch und die teils tiefen Pfützen.
Wer jetzt denkt, das waren die einzigen Probleme, der irrt. Ein Problem kommt selten allein. Gaby Lehmkühler beschreibt das folgende als „Mammutaufgabe“. „Versuchen Sie mal eine Firma für Elektroinstallation zu bekommen“, sagt sie. Doch bei der Lösung dieses Problems zeigt sich, dass in Bottrop die Wege doch erstaunlich kurz sein können.
„Wir hatten unfassbares Glück“, sagt die Raumplanerin. Ein Mitarbeiter der Bottroper Firma Rohling hätte, so Lehmkühler, früher den Abenteuerspielplatz selbst häufiger besucht. Dank dieser Verbundenheit klappte es wider Erwarten doch zügig beim Finden einer Fachfirma. Ein Kinderspiel war der Auftrag allerdings keinesfalls.
BDKJ-Abenteuerspielplatz in Bottrop: Stall wird neues Zuhause für viele Tiere
Vom Haupthaus des Abenteuerspielplatzes mussten Stromleitungen unter der Erde bis zum neuen Stall gelegt werden. Demzufolge wieder Bodenarbeiten. Auch der Zählerkasten hatte die besten Jahre hinter sich und musste durch einen Nachfolger mit neuesten Standards ausgetauscht werden.
Bis April stehen noch weitere Arbeiten für die Handwerker an. Im Stall müssen zum Beispiel die Wasserleitungen von der Decke hinab zu den Tränken gelegt werden. Auf den Stallböden fehlen Gummimatten, die verklebt werden müssen. Der Stall bietet Platz für einen Haflinger, einen Zwergesel, zwei Ponys, drei Schafe und drei Ziegen. Jeder bekommt eine Box. Die größte Box gehört dem Haflinger.
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Die Fläche vor dem Stall in Richtung Weide wird demnächst gepflastert. Auch ein Zaun soll gebaut werden. Damit die Tiere geschützt sind, wird am Eingang zur Stallgasse zudem ein Stahlgitter befestigt.
Das Regenwasser kann bei Starkregen nicht an Ort und Stelle versickern. Deswegen soll das Wasser vom Stalldach umgeleitet werden – mithlife einer speziellen Konstruktion. Die Umsetzung kann aber erst erfolgen, wenn die Tiere in ihr neues Zuhause umgezogen sind. „Es muss nämlich der alte Stall abgerissen werden“, sagt Gaby Lehmkühler.
Vom Dach des neuen Stalls wird das Wasser dann über eine Rinne mit Gefälle zu dem Häuschen neben dem dann abgerissenen Stall geleitet. Getragen wird die Rinne über senkrecht aufgestellte Träger. Laut Henrik Reiter erinnert es optisch „an eine Art Pergola“. Die Rinne führt in den hinteren Teil des Abenteuerspielplatzes. Über Muldensteine kann das Regenwasser schließlich auf einer Fläche von circa 2200 Quadratmetern versickern.
Die Erneuerung und Neugestaltung des Abenteuerspielplatzes erfolgt mit finanzieller Unterstützung der EU und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, des Bundes und des Bundeslandes NRW. Die Förderung für den Neubau war im Sommer des vergangenen Jahres ausgelaufen. In diesem Zeitraum war auch die Fertigstellung geplant.
Der Fachbereich legt deshalb regelmäßig Dokumente und Fotos von der Baustelle bei der Bezirksregierung Münster vor. Man hofft dadurch auf eine zeitliche Verlängerung der Förderung. „Wir haben einen guten Kontakt zur Bezirksregierung. Der Zeitplan ist mit dem Fördergeber abgestimmt“, betont Henrik Reiter.