Bottrop. Die Satzung für das Genossenschaftsmodell steht. Wann die Gründung erwartet wird und was die Bottroper Initiative als Nächstes umsetzen möchte.

Der ehemalige Bio-Supermarkt an der Böckenhoffstraße zieht immer noch die Blicke der Passanten auf sich. Auch wenn sich äußerlich nichts zu bewegen scheint: Hinter den Kulissen arbeitet das freiwillige Team der Bio-Initiative Bottrop (BIB) auf Hochtouren daran, den Laden auf Genossenschaftsbasis wieder zu öffnen. Über 100 Bottroperinnen und Bottroper hatten sich vor einigen Wochen dort eingefunden und Zusagen von zusammen über 100.000 Euro als genossenschaftliche Einlage gegeben.

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Jetzt steht die zur Gründung einer Genossenschaft erforderliche Satzung fest und wird in diesen Tagen an den Genossenschaftsverband weitergeleitet, der das Konzept eingehend prüft. „Es geht ja schließlich auch um den Schutz der Genossenschaftsmitglieder und deren Einlagen, da muss das wirtschaftliche Konzept schon stimmen“, sagt Ulrike Geffert. Die Sozialwirtin und Vorstandsmitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband Essen ist neben Sebastian Metzgen und Arne Wahls, der die Kommunikation übernimmt, ein weiteres neues Gesicht der derzeit handelnden BIB-Akteure.

Voraussetzung: Genehmigung der Genossenschaftssatzung – Dann folgt der Umbau

Geffert war mit Benedikt Companie (Betriebswirt), Hans-Joachim Dunio (Steuerberater), Gregor Schaefers (Dipl.-Ing. u. Unternehmer), Burkhard Hölting (Dipl.-Ing.) und Sebastian Stöber (Apotheker) an der Erarbeitung der neuen Satzung beteiligt. Die muss dann noch die gerichtliche Hürde nehmen.

Dann können die potenziellen Genossenschaftsmitglieder ihre Einlagen einbringen. „Wir rechnen damit, dass dies am Ende der Sommerferien so weit sein wird und dann die Gründungsversammlung für die neue Genossenschaft stattfinden kann“, so Ulrike Geffert.

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Auch wenn die notwendigen und zum Teil von der Lebensmittelüberwachung geforderten Renovierungsarbeiten noch nicht begonnen haben, haben die Engagierten bereits erste Verhandlungen mit möglichen neuen Zulieferern aufgenommen, vergleichen künftige Kassensysteme und prüfen neue Shop-in-Shop-Konzepte mit anderen Akteuren aus dem Bio-Bereich. Denn Bottrops neuer Biomarkt soll auf jeden Fall attraktiver werden.

Wo noch die frühere Küche und Kühltheke des früheren Bio-Supermarkts zu sehen ist, soll demnächst eine erweiterte Profiküche mit entsprechender Lüftung stehen. Die erforderliche Deckensanierung und der Einbau einer Toilettenanlage sind laut Sebastian Stöber (l.) und Sebastian Metzgen von der Bottroper Bio-Initiative die größten Umbaumaßnahmen im neue alten Laden an der Böckenhoffstraße.
Wo noch die frühere Küche und Kühltheke des früheren Bio-Supermarkts zu sehen ist, soll demnächst eine erweiterte Profiküche mit entsprechender Lüftung stehen. Die erforderliche Deckensanierung und der Einbau einer Toilettenanlage sind laut Sebastian Stöber (l.) und Sebastian Metzgen von der Bottroper Bio-Initiative die größten Umbaumaßnahmen im neue alten Laden an der Böckenhoffstraße. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Natürlich sei die Ertüchtigung der Infrastruktur das Vordringlichste, sagt Sebastian Stöber. Eine für einen Lebensmittelladen hygienisch einwandfreie Decke, die neue Küche und die für das Gesamtkonzept wichtige Gastronomie plus leistungsfähiger Entlüftung seien Grundvoraussetzungen für die Wiedereröffnung des Bio-Supermarkts. „Eine eigene neue Toilettenanlage wäre gut, denn dann könnten wir auch die Schankerlaubnis bekommen“, so Stöber weiter.

Er, seine Mitstreitenden und viele engagierte Ratgeber aus dem Wirtschafts-, Technik- und Lebensmittelbereich wissen, dass so ein Projekt nicht „mal zwischendurch“ zu stemmen sei. Sie alle und die künftigen Genossenschaftsmitglieder treibt aber der Gedanke an, den einzigen Bio-Standort in Alt-Bottrop möglichst schnell wiederzubeleben.

Info & Kontakt: bioladenbottrop.de.