Bottrop. 150 Geschenke haben bedürftige Bottroper Kinder bei der Wunschbaum-Aktion im Spielraum bekommen. Ein Projekt, das für Freudentränen sorgt.
Die Luft knistert förmlich vor Aufregung und Vorfreude, als die Wunschbaum-Aktion auf der Prosperstraße beginnt. Kinder und Eltern schauen erwartungsvoll auf die weihnachtlich geschmückte Bühne, vor der in diesem Jahr mehr als 150 Geschenke aufgebaut sind. Einige der jüngsten können die Spannung kaum aushalten, und es fließen hier und da sogar ein paar Tränen. Was, wenn der sehnlichste Wunsch nicht in Erfüllung geht? Was, wenn der Weihnachtsmann den Weg in den Spielraum nicht findet?
Bevor die Stimmung kippt, startet das Programm mit der Musicalgruppe „Zweitbesetzung“. Und als das erste Lied angestimmt wird, werden für die dreijährige Mira die Geschenke fast Nebensache. Sie ist vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen und beginnt auf Mamas Schoß mitzuwippen und sich im Takt der Musik zu drehen.
Viele Bottroper engagieren sich für Wunschbaumaktion
Aber trotz internationaler Interpretationen bekannter Weihnachtslieder gibt es vom Weihnachtsmann noch keine Spur. Auch während der Begrüßungsrede des Oberbürgermeisters, der sich sowohl bei Dr. Maria Benning, Vertreterin der Pottbrockstiftung, als auch bei den vielen Bottropern, die sich bei der Aktion engagiert haben, bedankt, wird der Weihnachtsmann noch nicht gesichtet. Am Ende zählt Bernd Tischler gemeinsam mit den Kindern den lang ersehnten Ehrengast lautstark an und das bringt schließlich Erfolg: Mit fröhlichem „Hohoho“ erscheint der Nikolaus im Saal, und es kann endlich losgehen.
Alle Kinder werden persönlich nach vorne gerufen und erhalten ihr Überraschungspäckchen. Den Anfang machen Lukka, Finja und Melina. Mit ihren 14 Jahren ist Kimberly eine der ältesten Beschenkten, Emma Sophie ist dagegen erst vier Monate alt. Sie ist mit ihrem großen Bruder, Marlon da. Er ist schon sechs und überglücklich, als er seinen Pictionary-Zauberstift, tatsächlich in den Händen hält.
Wunschbaum-Aktion bereitet Bottroper Kindern seit 2005 Freude
Die Treffsicherheit bei der Zuordnung der Geschenke ist zweifellos ein kleines Weihnachtswunder. Nützlich ist dabei vermutlich, dass jedes Geschenk über einen Aufkleber mit Name und Alter des Kindes zu identifizieren ist. Das mit dem Alter ist wichtig, denn es wäre ja schrecklich, wenn Emily (5) das Geschenk von Emily (13) bekäme. Trotzdem kommt es kurz zu Irritationen, als der siebenjährige Mirac aufgerufen wurde. Der fühlte sich nämlich erst gar nicht angesprochen.
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Warum? Er hat Geburtstag. Ist also nicht mehr sieben, sondern acht Jahre alt. Am Ende geht er dann doch nach vorne. Er hatte sich einen Gutschein für einen Spielzeugladen gewünscht – und wenn man schon acht ist, weiß man: Sowas lässt man besser nicht verfallen. Auch die musikbegeisterte Mira finden unter dem Geschenkpapier tatsächlich das ersehnte Tip-Tois und strahlt übers ganze Gesicht.
Seit 2005 findet das Event alljährlich statt. Sogar in Corona-Zeiten fanden die Initiatoren einen Weg, Kindern aus wirtschaftlich bedürftigen Familien ihre Herzenswünsche zu erfüllen. Die verlässliche finanzielle Unterstützung durch die Pottbrock-Stiftung trägt entscheidend dazu bei dieses Ziel immer wieder zu verwirklichen. Und so ist jetzt schon klar: auch im nächsten Jahr wird es wieder eine Einladung in den Spielraum geben.