Bottrop. Seit 2014 ist das Endoprothetik-Zentrum am Marienhospital Bottrop spezialisiert auf künstlichen Gelenkersatz. Die Pläne für die Zukunft.
Das Endoprothetik-Zentrum am Marienhospital Bottrop macht sich fit für die Zukunft: Ein OP-Roboter soll künftig insbesondere beim Einsatz künstlicher Kniegelenke den menschlichen Operateur unterstützen. Spätestens im nächsten Herbst soll der Roboter einsetzbar sein, kündigt Orthopädie-Chefarzt Dr. Daniel Schmitz an.
Das robotergestützte Assistenzsystem trage zur weiteren Verbesserung der Präzision bei und helfe, das Implantat individuell anzupassen. „Das ist jetzt der Trend“, sagt Dr. Daniel Schmitz. Eine sechsstellige Summe wird das MHB in diese Technik investieren.
Endoprothetik-Zentrum am MHB: Zertifizierung wird regelmäßig erneuert
Bereits seit knapp zehn Jahren, nämlich seit Juli 2014, ist die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am MHB als Endoprothetik-Zentrum zertifiziert. „Und das wollen wir auch die nächsten zehn Jahre und länger noch bleiben“, unterstreicht der Chefarzt. In regelmäßigen Abständen muss die Zertifizierung erneuert werden. Dafür werden laut MHB etwa die Anzahl der durchgeführten Gelenkersatz-OPs, Weiterbildungen der Beschäftigten, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten und die Gesamtorganisation geprüft.
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Zum Team des Endoprothetik-Zentrums gehören als Hauptoperateure Dr. Hans-Peter Jüsten, einstiger Chefarzt am Marien-Hospital in Osterfeld, und Dr. Yama Baktash, der in diesem Jahr aus Duisburg nach Bottrop wechselte. Pro Jahr werden am MHB rund 300 Gelenkersatz-OPs an Knie und Hüfte durchgeführt. Darüber hinaus werden dort auch künstliche Gelenke in der Schulter oder an der Hand eingesetzt.
Wer sich für ein künstliches Knie entscheidet, dem wird am MHB in der Regel das so genannte „Knie der Charité“ eingesetzt. Patienten müssen sich auf etwa sieben Tage Aufenthalt im Krankenhaus plus dreiwöchiger Reha-Phase einstellen. Die Haltbarkeit einer Prothese kann rund 20 Jahre betragen, sagen die Experten.
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Gelenkersatz als „letzte Stufe auf der Therapietreppe“
Wobei der Gelenkersatz immer „die letzte Stufe auf der Therapietreppe“ ist, wie Dr. Hans-Peter Jüsten unterstreicht. Patienten würden individuell beraten zu Alternativverfahren. Bei Arthrose zum Beispiel könne ein Gelenk vielleicht über einen minimalinvasiven Eingriff, einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) noch gerettet werden.
Schmitz unterstreicht die Bedeutung des Zentrums für die Region: „Wir arbeiten eng mit den niedergelassenen Orthopäden in Bottrop, Gladbeck, Dorsten oder auch dem Essener Norden zusammen. Zu uns kommen Patienten, die teilweise austherapiert sind.“
„Wir sind nicht nur Endoprothetik-Zentrum – wir sind seit fünfeinhalb Jahren auch Alterstraumazentrum“, führt Privat-Dozent Dr. Daniel Schmitz weiter aus. Dort werden verletzte ältere Menschen behandelt. Und diese bedürften häufig einen Gelenkersatz für die Hüfte, die Schulter, manchmal auch das Knie. „Unser Ziel ist es, die Menschen so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu bekommen.“ Die Kombination von Endotprothetik- und Alterstraumazentrum sei da ideal.
Eine Kombination, die im Übrigen, so der Chefarzt, „vom Gemeinsamen Bundesausschuss und der Politik gewünscht und maximal sinnvoll ist“. Trägerorganisationen des GBA sind die Kassenärztliche und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen.