Bottrop. Die neu gegründete Schülergewerkschaft will die Stadt für Jugendliche attraktiver machen. Sie fordert nun einen selbstverwalteten Jugendraum.
Dass politisches Engagement und Einsatz auch auf lokaler Ebene einiges bewirken kann, das macht die Bottroper neu gegründete Schülergewerkschaft deutlich. Erst im Oktober wurde die Gewerkschaft von Bottroper Schülern gegründet, doch schon jetzt sind die Jugendlichen voller, Motivation die Stadt zu verändern.
„Unser Ziel ist es in erster Linie, dass die Stadt jugendfreundlicher wird“, sagt Lennart Schraven. Er ist Vorsitzender der Schülergewerkschaft und möchte Bottrop für Jugendliche lebenswerter machen. Die Idee dazu, eine Schülergewerkschaft zu gründen, kam ihm schon vor Monaten. „Ich bin durch die Stadt gefahren und habe mich geärgert, dass es hier so wenig für Jugendliche gibt. Es kann doch nicht sein, dass ich die Stadt verlassen muss, um etwas Schönes zu unternehmen“, erklärt er seinen Frust.
Bottroper Gewerkschaft fordert einen selbstverwalteten Jugendraum
So entstand der Gedanke, eine Gewerkschaft zu gründen, die sich für die Interessen der Jugend einsetzt. „Wir sind es ja, die hier in der Stadt leben. Also möchte ich mich dafür einsetzen, dass Bottrop für Jugendliche schöner wird“, sagt er.
Und die Zustimmung für seine Schülergewerkschaft ist groß. So ist für die nächsten Wochen geplant, die Gewerkschaft nicht länger nur für Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums zu organisieren, sondern diese für alle Jugendlichen der Stadt zu öffnen. „Das Interesse an der Gewerkschaft und unseren Ideen ist sehr groß.“
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Konkret fordert die Schülergewerkschaft um Lennart Schraven einen selbstverwaltenden Jugendraum, der von Jugendlichen für Jugendliche organisiert wird. „Wir möchten einen Ort für Jugendliche schaffen, an dem sie sich wohl fühlen. Das kann nur funktionieren wenn es von Jugendlichen selbst gestaltet wird.“ Dass diese Idee viel Kraft und Durchhaltevermögen fordert, ist dem Schüler bewusst. Doch für ihn steht fest: Der Aufwand lohnt sich.
„Jugendliche dazu motivieren, allgemein politisch aktiv zu werden“
Doch nicht nur um die jugendfreundliche Gestaltung der Stadt soll es in der Schülergewerkschaft gehen. Auch die Situation an Bottrops Schulen zu verbessern steht ganz oben auf der To-Do-Liste der Gewerkschaft. So feiern die Jugendlichen bereits ihre ersten Erfolge. „Wir haben uns dafür eingesetzt, dass es endlich Spiegel auf den Schultoiletten gibt. Das war schon seit Jahren ein Thema aber dank der Gewerkschaft haben wir es geschafft, dass die Spiegel nun endlich hängen“, sagt er stolz.
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„Daran sieht man, wie viel man bewirken kann“, sagt Lennart Schraven. Und die Vorstellung, durch Einsatz und politisches Engagement wirklich etwas zu verändern, hat auch bei allen anderen Mitgliedern für viel Euphorie und Motivation gesorgt. „Ich glaube, dass Projekte wie unsere Schülergewerkschaft Jugendliche dazu motiviert, allgemein politisch aktiv zu werden und sich für die eigenen Interessen stark zu machen.“
Aktuell hat die Schülergewerkschaft im Karstadtgebäude zwei Banner aufgehängt, die auf die Forderung nach einem selbstorganisierten Jugendraum hinweisen. „Die Jugend muss merken, wie viel sie kann. Wenn Jugendliche eine Gewerkschaft gründen können, dann können sie auch einen Raum für Jugendliche schaffen“, sagt Lennart Schraven.