Bottrop. Ein Mann soll einem Fremden einfach seine Rottweiler-Hündin in die Hand gedrückt haben und verschwunden sein. Nun lebt sie im Bottroper Tierheim.
- Das Bottroper Tierheim berichtet von einem besonderen Fundtier
- Eine Rottweiler-Hündin soll einem Mann einfach in die Hand gedrückt worden sein
- Der Besitzer ist verschwunden. Nun beginnt die schwierige Vermittlung
Das ist eine besondere Fundgeschichte: Ein Obdachloser soll einem Bottroper einfach eine Rottweiler-Hündin übergeben haben und verschwunden sein. Das junge Tier lebt nun vorerst im Bottroper Tierheim.
Das Tierheim hat die Hündin auf den Namen Leika getauft. Ein Mann hatte sie am Mittwoch zu den Tierfreunden gebracht. Seine Geschichte: Er hat vor dem Jobcenter am Berliner Platz gewartet, als ihn ein Obdachloser ansprach und um Geld für etwas zu essen bat. Der Mann gab ihm fünf Euro.
Rottweiler-Hündin im Bottroper Tierheim abgegeben
Er wolle sich direkt etwas zu essen holen, habe der Obdachlose gesagt, und den Mann gebeten, ob er so lange seinen Hund halten könne. Dann verschwand der Obdachlose und tauchte nicht wieder auf – so die Schilderungen des Mannes, der die Rottweiler-Hündin zum Tierheim gebracht hat.
Etwa zwei bis drei Jahr alt sei die Hündin, nicht erzogen und völlig unsicher, berichtet Tierheimleiterin Hildegard Tüllmann. „Sie hat einen Chip, ist aber nirgendwo registriert.“ Sie könne sich kaum vorstellen, dass ein Obdachloser so einen Hund hat, einen Rassehund, der beim Züchter rund 1000 Euro kostet.
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Außerdem braucht man für einen solchen Hund Papiere. Rottweiler gehören in Nordrhein-Westfalen zu den potenziell gefährlichen Hunden. Sie müssen in der Regel an der Leine und mit Maulkorb geführt werden, die Halter brauchen einen Hundeführerschein, der ihre Sachkunde und Zuverlässigkeit bestätigt.
Tierheim Bottrop: „Rottweiler ist nicht so schnell zu vermitteln“
„Wir dürfen einen Rottweiler nicht einfach rausgeben“, sagt Hildegard Tüllmann. Bislang habe sich noch niemand im Tierheim gemeldet. Theoretisch kann der Besitzer bis zu einem halben Jahr sein Tier zurückfordern. Das komme aber so gut wie nie vor, sagt die Tierheimleiterin.
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Leika absolviert nun die ersten Einheiten mit der Hundetrainerin. Das Tierheim will nun versuchen, für sie einen geeigneten Besitzer zu finden. Sie müsse aber auf jeden Fall in erfahrene Hände gegeben werden, sagt Hildegard Tüllmann. „Ein Rottweiler ist nicht so schnell zu vermitteln.“
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