Bottrop. Die Kirmes ist noch nicht ganz abgebaut, da startet die Polizei erneut eine Schwerpunktkontrolle am Bottroper ZOB. Eine Aktion mit Ansage.
Die Polizei hat am Dienstagvormittag mit einer weiteren Schwerpunktkontrolle rund um den Busbahnhof ZOB begonnen. Gemeinsam mit dem Kommunalen Ordnungsdienst KOD setzten die Beamten ihre seit 2019 laufenden Kontrollaktionen fort und reagierten gleichzeitig auf die Klagen über wachsende Aggression und Gewalt. Die Klagen kommen von Busfahrern ebenso wie von Gastronomen und Passanten. Nach einem Angriff auf einen 14-Jährigen haben CDU Stadtmitte und die Grünen mehr Polizeipräsenz am ZOB gefordert.
Nach den Zahlen der Polizeistatistik ist die Innenstadt rund um den ZOB und den Berliner Platz sicherer geworden, weil die Fälle von Straßenkriminalität gesunken sind. „Wir haben die Zahl der Strafanzeigen bis August mit den ersten acht Monaten 2022 verglichen und sehen: Die Zahlen sind deutlich zurückgegangen“, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch.
Dennoch haben sich in den letzten Wochen die Klagen gehäuft über aggressiv auftretende Jugendliche. Zuletzt waren während der Herbstkirmes in der Nacht zum Samstag drei Menschen an der Osterfelder Straße und am Altmarkt leicht verletzt worden. Die Polizei ermittelt, ob die Taten in Zusammenhang stehen mit Zusammenstößen zweier Jugendbanden aus Bottrop und Gladbeck.
Polizeipräsidentin zum Bottroper ZOB: „Auf objektiven Zahlen ruhen wir uns nicht aus“
„Auf den objektiven Zahlen ruhen wir uns nicht aus. Neben der Kriminalitätsentwicklung ist es mir wichtig, dass die Menschen sich auch sicher fühlen,“ sagt deshalb Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Seit 2022 setzt das Polizeipräsidium Recklinghausen am Berliner Platz mehrmals in der Woche zu wechselnden Zeiten eine mobile Polizeiwache ein.
Die Einsatzzeiten des Multifunktionsfahrzeugs waren bislang hauptsächlich am Vormittag und am Nachmittag, um möglichst vielen Menschen in Bottrop die Gelegenheit zu geben, mit den Polizeibeamtinnen und -beamten auch ins Gespräch zu kommen. Um das Sicherheitsgefühl der Menschen am ZOB Bottrop zu steigern, wird die mobile Wache in Zukunft öfter in den Abendstunden und auch am Wochenende eingesetzt.
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„In dem direktionsübergreifenden Einsatzkonzept setzt die Polizei Recklinghausen neben Prävention, offener Präsenz, dem Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, auch auf konsequenten Kontroll- und Sanktionsdruck gegen Straftäter. Dabei werden ergänzend zivile Beamtinnen und Beamte eingesetzt. Potenzielle Straftäter und Jugendliche, die für Unruhe sorgen, müssen immer damit rechnen, in den Fokus der Polizei zu kommen“, sagt die Behördenleiterin.
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Bestandteil der Einsatzkonzeption sind weiterhin die mit dem Kommunalen Ordnungsdienst der Stadt Bottrop gemeinsam durchgeführten Schwerpunkteinsätze. Unterstützt werden die Kräfte des KOD, des Wachdienstes, des Verkehrsdienstes und der Kriminalpolizei auch durch den Einsatz der Bereitschaftspolizei. Bei diesen Einsätzen steht neben der Verhinderung und Verfolgung von Straftaten am ZOB auch die Raser- und illegale Tuningszene im Fokus.
Gerade in Bottrop landet die Polizei in dieser Szene immer wieder Treffer. Noch bei jeder Schwerpunktkontrolle in den letzten Jahren hat die Polizei in der Innenstadt illegal getunte Boliden aus dem Verkehr gezogen. So auch am Dienstag: „Das erste Auto hängt schon am Haken“, meldet Lesch um 11.30 Uhr. Nach Angaben der Polizei läuft der Einsatz noch bis zum Nachmittag. Am Mittwoch will sie die Ergebnisse der Kontrollen melden.