Bottrop. Die Genehmigung ist da: Das Bottroper Alpincenter wird ausgebaut. 16 Projekte sind auf der Halde geplant. So sieht der Zeitplan aus.
Die Bottroper Skihalle kann umgebaut werden: Die Baugenehmigung liegt vor. Das teilte Harold van Kranen, Geschäftsleiter des Alpincenters, im Gespräch mit der WAZ mit. Die nächsten Schritte sind die notwendigen Ausschreibungen für die Bauleistungen.
Das Förderband für die Skifahrer wird von der Süd- auf die Nordseite verlegt, die Skihalle verbreitert. Van Kranen erklärt die Gründe für den Umbau. Da wären zunächst die steigenden Besucherzahlen. „Wir haben einen großen Andrang“, so der Geschäftsleiter. „Und das jetzige Förderband befindet sich in einem Betonkanal.“ Wenn der neue Kanal fertig ist, haben sie zusätzlich beste Sicht auf die Skipiste.
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„Dieser Umbau ist ein Spezialumbau. Da gibt es nur einige Firmen, die das können. Ich hoffe aber, dass wir rechtzeitig jemanden finden“, erklärt van Kranen. Die Geschäftsleitung hofft, dass der Umbau in einer Sommersaison über die Bühnen gehen kann, sodass der Winterbetrieb nicht gefährdet ist.
Alpincenter Bottrop: Wann die Sommerrodelbahn fertig werden soll
Im Idealfall laufen die Bauarbeiten nach dem Ende und dem Beginn einer neuen Wintersaison. „Das wäre optimal“, sagt van Kranen. Allerdings ist das Alpincenter hierbei auch auf die Gewerke und deren Verfügbarkeiten angewiesen. Die Schließung der Skihalle für eine Wintersaison will man „natürlich gerne vermeiden“, so der Geschäftsleiter.
- Lesen Sie hier: Ein Besuch in der Skihalle kurz vor Saisonstart
Keine guten Nachrichten gibt es von der Sommerrodelbahn. In diesem Sommer wird auf der Halde in jedem Fall nicht gerodelt. Vielleicht in der Sommersaison 2024? Van Kranen: „Schwierig.“ In der Sommersaison 2025? Van Kranen: „Ja.“
16 Projekte: Alpincenter Bottrop plant Freizeitlocations für das ganze Jahr
Die Lkw, die die Halde aufschütten, müssen dort vorbei, wo sich später die Strecke der Rodelbahn befinden soll. Ab dem Moment, wenn die Halde hoch genug ist, und die Lkw eine andere Zuwegung nutzen können, kann es an der Rodelbahn losgehen. „Die Aufschüttung muss noch höher“, sagt van Kranen.
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Wenn die Aufschüttung endgültig abgeschlossen ist, nach Schätzung der Geschäftsleitung in anderthalb Jahren, steht diese Fläche zur Bebauung bereit. Insgesamt 16 Projekte sind auf der Halde geplant. „Es läuft das Planänderungsverfahren“, so van Kranen. Geht es nach der Geschäftsleitung des Alpincenters dürfte es deutlich schneller gehen. „So ein Verfahren dauert in der Regel anderthalb Jahre.“ Der Stadt Bottrop macht er keinen Vorwurf. „Das wäre unfair. Es liegt an der deutschen Bürokratie“, so der Geschäftsleiter.
Kritik an Bürokratie: „Wir sind mehr damit beschäftigt, Zettel auszufüllen“
Der Abbau dieser Bürokratie sollte aus seiner Sicht oben auf der Prioritätenliste in Deutschland stehen. „Wir sind ja mehr damit beschäftigt, Zettel auszufüllen, als mit der eigentlichen Arbeit“, meint Harold van Kranen.
Ganz oben auf der Alpincenter-Liste steht der Bau eines Hotels. „Wir glauben, dass wir mit unseren Besucherzahlen, das Hotel gut auslasten können“, sagt van Kranen. Die Besucher des Alpincenters würden schon jetzt aus einem Umkreis von circa 300 Kilometern anreisen. Tobias Krauel ergänzt: „Es ist die einzige Halde im Ruhrgebiet, die eine Infrastruktur bietet.“ Er meint damit nicht die Zuwegung durch Straßen, sondern einen Mix aus Gastronomie, Tourismus, Freizeitwirtschaft und, wenn gebaut, ein Hotel. „Ein attraktiver Standort“, wie Krauel findet.
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Michael Bierhahn, Geschäftsführer der Eloria Erlebnisfabrik, hatte im August in einem Interview mit der WAZ-Lokalredaktion gesagt, dass in Bottrop die Vermarktung nicht funktioniert. „Ein großes Manko der Stadt Bottrop ist, dass sie keine Marketing-Abteilung hat“, sagte damals Bierhahn.
Geschäftsleitung des Alpincenters: „Die Frage ist doch, was will die Stadt Bottrop?“
„Es ist doch nicht so, als wenn Bottrop nichts hätte. Die Frage ist doch, was will die Stadt?“, fragt van Kranen. Der Gast, der morgens im Alpincenter ankommt und Ski fährt, reist abends wieder ab. Davon hat die Stadt nichts. Van Kranen: „Die Stadt und vor allem die Wirtschaft hätten was davon, wenn die Gäste aus irgendeinem Grund länger bleiben würden.“
Bottrop hat sich selbst die Marke „Fun City“ gegeben. Dazu zählen unter anderem Attraktionen wie Movie Park, Freizeitpark Schloss Beck, Alpincenter, Indoor Skydiving und Eloria Erlebnisfabrik. „Damit ist Bottrop sicherlich einzigartig im Norden des Ruhrgebiets“, sagt Harold van Kranen. „Aber wenn man etwas von Bottrop liest, dann nur etwas über Innovation City.“ Man müsse Bottrop in der Öffentlichkeit besser verkaufen und die Marke „Fun City“ besser kommunizieren. „Man muss das Potenzial, was vor Ort ist, ausschöpfen.“
Die Stadt sei angesichts ihrer Lage sehr für den Tourismus interessant, findet van Kranen. Zum Beispiel für Fußballfans, die Spiele des VfL Bochum, Schalke 04 oder Borussia Dortmund besuchen. Auch Gäste der Messe Essen oder Konzertbesucher könnten in Bottrop übernachten.