Bottrop. Die Saison 2023/24 im Bottroper Alpincenter startet am 30. September. Die letzten Vorbereitungen laufen, der Schnee ist schon da. Ein Besuch.
In Bottrop liegt bereits der erste Schnee. Das Alpincenter putzt sich nämlich zurzeit heraus für die neue Wintersaison. Am 30. September geht es los.
Es ist laut in der Skihalle bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Meterhohe Schneehügel, die an Zuckerberge erinnern, sind auf einer Pistenlänge von 640 Metern verteilt. Eine Pistenraupe leistet ganze Arbeit. Alpincenter-Geschäftsleiter, Harold van Kranen, und sein Stellvertreter, Tobias Krauel, stehen inmitten der Schneemassen.
Van Kranen greift mit der Hand in den Schnee. „Sehr grobkörnig“, sagt er. Genauso muss die Konsistenz sein. „Den Schnee stellen wir selber her“, sagt der Geschäftsleiter. Dafür sind eigene und angemietete Maschinen im Einsatz. Über Schläuche wird der grobkörnige Schnee von außen in die Halle transportiert. Schneekanonen verteilen ihn großflächig in der Halle.
„Dann muss das Material anfrieren“, so van Kranen. Seit dem 5. September sei man mit der Füllung der Skihalle beschäftigt. Schicht für Schicht entsteht so die spätere Piste. Der fertige Schnee ist eher hart als pulverig. „Je kälter der Schnee, desto besser. Wenn man mit den Skiern darüber gleitet, dann schmilzt der Schnee und man fährt wie auf einem Wasserfilm“, sagt van Kranen.
Alpincenter Bottrop räumt Schnee über den Sommer aus der Skihalle
Erst seit 2020 wird der Schnee überhaupt nach der Wintersaison von der Piste entfernt und die Skihalle geleert. „Das haben wir früher nie gemacht“, erklärt der Geschäftsleiter. Er erinnert sich noch gut an die (traurige) Premiere. Es war der Lockdown im Herbst/ Winter jenes Jahres. Eigentlich wäre in dieser Zeit die Wintersaison 2020/2021 gestartet.
„Wir mussten schließen. Und niemand wusste, wann wir wieder öffnen dürfen.“ Der Lockdown, damals bekannt als Wellenbrecher-Lockdown, dauerte weit bis ins Frühjahr 2021. Zur Sommersaison wurde dann kein neuer Schnee produziert. Die Halle blieb schneefrei.
Die Geschäftsleitung hat diese Entscheidung für 2022 und 2023 erneut getroffen. Diesmal wegen der hohen Energiepreise. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach reicht laut Geschäftsleitung nicht aus, um damit den Verbrauch zu decken. „Wir müssen die Halle im Winter ja auch nachts kühlen. Dann scheint keine Sonne“, sagt van Kranen.
In der Sommersaison zählt dann das Geschäft mit der Gastronomie und dem Biergarten. „Im Sommer hatten wir bisher immer hohe Energiekosten, weil wir die Halle kühlen mussten“, sagt Harold van Kranen. Stattdessen wird ab September drei Wochen lang neuer Schnee produziert.
Auf den ersten Blick auch nicht energiesparend. „Wenn wir im Mai, Juni, Juli, August und September offen bleiben, verbrauchen wir ein Mehrfaches von dem, was wir bis zum Auftakt der Wintersaison benötigen. Das, was wir machen, ist effizienter und günstiger, als den ganzen Sommer durchzukühlen.“
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Bottroper Alpincenter: „Wir sehen einen Aufwärtstrend“
Und nicht nur die Skihalle wird zurzeit saisonfertig gemacht. Das Material im Skiverleih wie Helme, Schuhe und Skier werden gewartet. Neue Produkte im Sportshop sind auch schon eingetroffen. „Wir sehen einer positiven Wintersaison entgegen“, sagt Tobias Krauel. Bei konkreten Zahlen hält sich die Geschäftsleitung bedeckt. Nur so viel: „Wir sehen einen Aufwärtstrend. Wir haben auch sehr viele neue Gäste“, so der stellvertretende Geschäftsleiter.
Zum Beispiel erfreut sich die hauseigene Skischule weiterhin großer Beliebtheit. Das Kursangebot reicht von Anfänger über Fortgeschrittene bis zu einem Skikindergarten. Um Stress und Frust an der Ski- oder Snowboard-Ausleihe im Urlaub zu vermeiden, empfiehlt Krauel deshalb einen Besuch im Alpincenter. In Ruhe können Gäste die Schuhe, Skier, Boards und Helme ausprobieren und, wenn sie möchten, für den Urlaub ausleihen und anschließend zurückbringen. „Viele nutzen dieses Angebot“, sagt Tobias Krauel.
Das Alpincenter sucht noch Skilehrer: Bei Interesse: https://jobs-vandervalk.de/alpincenter-bottrop