Bottrop. Der Bauantrag für ein Projekt ist vom Alpincenter laut Geschäftsleiter bei der Stadt Bottrop eingereicht worden. Warum alles so lange dauert.
Lange ist es still gewesen um die Pläne des Alpincenters. Inzwischen ist zumindest einiges in Bewegung gekommen. Der Ausschuss für Stadtplanung und Umweltschuss hat eine Änderung des Bebauungsplanes zugestimmt. Der einstige Wunsch des Alpincenters nach einem Windrad ist nicht mehr Bestandteil des neuen Planverfahrens.
Eine Sache, die Harold van Kranen, Geschäftsleiter des Alpincenters, noch immer ärgert. „Wir führen in Deutschland doch eine Klimadiskussion“, sagt er. „In jedem dritten Satz fällt das Wort Klima.“ Man habe am Alpincenter einen hohen Strombedarf. „Wir haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die produziert nachts oder im Winter aber kaum bis keinen Strom.“ Angesichts der heutigen Technik wäre mit einem kleinen Windrad „unglaublich viel möglich“. Davon muss er sich aber zähneknirschend verabschieden.
Währenddessen werden vor Ort weitere Grundlagen für die Umgestaltung der Flächen geschaffen. 16 Projekte sind geplant. Einige davon sind nach Angaben des städtischen Planungsamtes aufgrund des früheren Bebauungsplanes zulässig.
Alpincenter Bottrop: Geschäftsleiter genervt von deutscher Bürokratie
Zum Beispiel: Die Aufschüttung des Geländes auf der Südseite an der Prosperstraße läuft auf Hochtouren. Und noch mehr ist passiert. „Wir haben den Bauantrag zum Umbau der Skihalle bei der Stadt eingereicht“, sagt Harold van Kranen. Die Skihalle soll größer und verbreitet werden. Die größte Änderung, die vorgenommen wird, ist die Verlegung des Förderbandes für die Skifahrer von der Süd- auf die Nordseite. Van Kranen hofft auf eine Genehmigung bis zu den Sommerferien. Ob dann zügig gebaut wird, bleibt abzuwarten. Denn auch das Alpincenter reiht sich dann ein in die lange Auftragsliste von Gewerken.
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Außerdem mischt sich in die Hoffnung auch Frust. Van Kranen: „Es ist schade, das alles so langsam geht.“ Er lässt kein gutes Haar an der deutschen Bürokratie. Verfahren, Regelungen, Gutachten und so weiter. Das mache alles keinen Spaß. „Es ist für mich manchmal ein Rätsel, warum Leute überhaupt noch bereit sind, zu investieren“, sagt er. „Losgelöst vom Alpincenter“, sagt der Geschäftsleiter, „bevor etwas realisiert wird, verliert doch jeder Unternehmer das Interesse.“
Änderungsverfahren kann bis zu anderthalb Jahren dauern
An den umfangreichen Plänen auf der Halde will das Alpincenter weiterhin festhalten. „Die Familie Van der Valk ist vom Standort überzeugt“, sagt van Kranen und nennt es „ein einzigartiges Projekt im Ruhrgebiet.“ Dazu zählt auch ein Hotel. „Es wäre meiner Meinung nach ein einzigartiges Hotel. Auf einer Halde mit einem wunderbaren Ausblick, wo findet man denn sowas im Ruhrgebiet?“
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Bis das Hotel allerdings Gestalt annimmt, werden noch viele Monate ins Land gehen. Denn laut Erläuterungen des Stadtplanungsamtes liegt der geplante Standort innerhalb einer Fläche, die der Bebauungsplan als Fläche für Wald festsetzt. Um die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, ist eine Änderung des Bebauungsplanes erforderlich. Die entsprechenden Flächen müssen als Sondergebiet ausgewiesen werden. Dieses Änderungsverfahren kann in der Regel bis zu anderthalb Jahren dauern.
Alpincenter äußert sich zur Eröffnung der Sommerrodelbahn
Ebenfalls vorerst in der Warteschleife bleiben der geplante Rutschenturm mit Kinderspielplatz, die Abenteuer-Minigolfanlage und die Alpine-Erlebnis-Anlage. Die Begründung des Amtes: Der geplante Standort liegt auch innerhalb einer Fläche, die der Bebauungsplan als Fläche für Wald festsetzt. Auch dies muss künftig im Plan geändert werden.
Keine guten Nachrichten hat van Kranen für diejenigen, die sich auf eine baldige Wiedereröffnung der Sommerrodelbahn mit neuem Streckenverlauf freuen. „In diesem Sommer wird es definitiv nichts. Frühestens im nächsten Sommer.“ Die Verzögerung habe damit zu tun, dass die Rodelbahn, so wie sie geplant ist, die Zuwegung der Lkw für die Anschüttung der Südseite behindern würde.
Laut Planung soll zudem die Après-Ski-Bar verlegt werden. „Die Verlagerung ist daher planungsrechtlich zulässig“, schreibt das Stadtplanungsamt. Auch daraus wird vorerst nichts. Dafür müsste laut van Kranen die Aufschüttung auf der Südseite fertig sein. Dasselbe gilt für mögliche Berghütten und die Attraktion „Alpine Wasserwelt“ nahe der Skihalle.
Alpincenter: Positive Saisonbilanz
Am 2. Mai endet die Wintersaison im Alpincenter. Rückblickend sagt Geschäftsleiter Harold van Kranen: „Wir sind sehr zufrieden mit der Saison.“ Am 1. Oktober 2022 ging es los.
Anfangs sei man angesichts der Inflation skeptisch und vorsichtig mit Prognosen gewesen. „Es bestand die Möglichkeit, dass weniger Gäste kommen würden. Das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet“, sagt van Kranen. Die meisten Besucher zählte das Alpincenter aus Deutschland und aus den Niederlanden.
Vom 1. Mai bis 29. September öffnet der Biergarten seine Pforten. Mittwoch bis Freitag ab 14 Uhr, Samstag und Sonntag ab 11 Uhr. Kontakt und Reservierung: 02041 7095 308.