Bottrop. Mit großem Aufgebot sichern Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst am Wochenende Bottrops Herbstkirmes. Zu Zwischenfällen kommt es dennoch.
Wahrscheinlich ist die Präsenz von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) plus Sicherheitsdiensten auf der Kirmes noch nie so groß gewesen, wie bei der gerade stattfindenden Herbstkirmes. Aber dem Sicherheitsgefühl der Besucherinnen und Besucher wie auch der Schausteller, das in den vergangnen Jahren aufgrund zahlreicher Vorfälle schwer gelitten hat, soll Rechnung getragen werden.
Pfeffersprayangriff und Messerattacke: Polizei bestätigt das noch nicht
Das bestätigt der neue Leiter des Ordnungsamtes, Michael Althammer. „Selten hat man so viele Polizeiwagen aber auch unsere Fahrzeuge vom Kommunalen Ordnungsdienst am ZOB gesehen, wie am Wochenende, vor allem in den Abendstunden“, sagt Althammer. Und das sei auch gut gewesen.
Denn es sei immer etwas los an ZOB und Berliner Platz. Auch jetzt solle es eine Pfefferspray-Angriff in einem Fahrgeschäft gegeben haben sowie vermutlich eine Festnahme nach einem lauten Knall am ZOB, so Althammer. Dies, wie auch eine anscheinend im Vorfeld angekündigte Messerattacke (so ein Vorfall hatte im vergangenen Jahr Aufsehen erregt), hat die Polizei bis Sonntagabend auf Nachfrage allerdings noch nicht bestätigt.
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Aber auch die „normalen“ Kontrollen der gut zehn Mitarbeiter von KOD und städtischem Sicherheitsdienst zeigen, das Kirmes inzwischen auch eine ernste Angelegenheit geworden ist. Dazu seien am Wochenende bestimmt 12 bis 14 Polizeibeamte gekommen, die die Kirmes im Auge hatten. „Auffällig ist, dass die Gruppierungen, die zum Teil aggressiv oder pöbelnd auftreten, immer größer werden“, so Althammer. Auf 20 bis 40 beziffert der Ordnungsamtschef mittlerweile die Gruppenstärke. „Die meisten haben auch, ob man es nun hören möchte oder nicht, einen Migrationshintergrund.“ Am härtesten ginge es typischerweise am Freitag- und Samstagabend zu.
KOD setzt auf Taktik des Unruheerzeugens unter gewaltbereiten Gruppen
Der KOD sei inzwischen auch zur Taktik des „Unruheerzeugens“ übergegangen. „Wir kontrollieren zum Beispiel das Alter der Jugendlichen, die rauchend oder trinkend unterwegs sind.“ Wer geschnappt werde und sich uneinsichtig zeige, bekomme zum Beispiel einen Platzverweis. „Fünf haben wir am Freitag, drei am Samstag ausgesprochen“, berichtet Michel Althammer. Er hat das Gefühl, das sich auch das etwas herumspreche. Irgendwann werde es ja auch teuer: E-Zigarette weg, dann Bußgeld, schön sei das für die Betroffenen natürlich nicht.
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An den Ursachen für steigende Gewaltbereitschaft und drastisches Fehlverhalten könnten laut Michael Althammer natürlich der KOD oder die Polizei nichts ändern. „Aber wir wollen versuchen, den Besuchern, gerade auch den Familien, von Kirmes aber auch der Umgebung des ZOB allgemein, mehr Sicherheit zu geben.“