Bottrop-Kirchhellen. Anwohner sprechen von einem massiven Rattenproblem in Kirchhellen-Mitte. Doch der Stadt Bottrop ist aktuell kein Rattenbefall bekannt.
Dass es in Feldhausen ein Problem mit Ratten gibt, das vor allem durch Müll der Freizeitparkbesucher ausgelöst wird, ist seit Jahren bekannt. Doch nun scheint ein weiterer Ortsteil betroffen: die Dorfmitte.
Konkret betroffen sei vor allem der Bereich rund um den Johann-Breuker-Platz. „Die Ratten sieht man hier fast täglich“, berichtet Anne Rademacher. Die Kirchhellerin spricht von einer „großen Plage“, die mittlerweile im Ort herrsche. Dass sie sich rund um den Johann-Breuker-Platz und dem Parkplatz an der Schulze-Delitzsch-Straße nicht mehr wohl fühle, sei dem Rattenbefall geschuldet, so die Bottroperin.
„In diesem Ausmaß ist das nicht mehr normal“
„Ratten gibt es nun mal überall, aber in diesem Ausmaß ist das nicht mehr normal“, empört sich Anne Rademacher. Dass sich die Nagetiere dort laut der Anwohnerin in Scharen aufhalten, dafür hat sie eine einfache Erklärung. Schließlich böten die Grünanlagen auf und neben dem Parkplatz an der Schulze-Delitzsch-Straße, den Tieren einen guten Lebensraum. Und auch der Müll, der dort öfters liegen bleibt, lockt die Ratten an. „Vor allem wenn Markt war, laufen die Ratten ungestört herum und suchen nach Nahrung“, berichtet Anne Rademacher.
„Kirchhellen hat ein großes Rattenproblem“, kritisiert die Kirchhellerin. Ihre Kritik richtet vor allem an die Stadt Bottrop. Denn sie und ihr Mann haben sich bereits mehrfach an das Ordnungsamt der Stadt gewendet und auf das Problem aufmerksam gemacht. „Es sind ja auch Spielplätze und Geschäfte in der Nähe. Da muss gehandelt werden“, begründet Anne Rademacher ihr Vorgehen. Doch von der Stadt sei sie enttäuscht. „Getan hat sich seitdem rein gar nichts. Die Ratten sind eher noch mehr geworden“, sagt sie.
Die Stadt Bottrop sieht aktuell jedoch keinen Rattenbefall in Kirchhellen
Auf Anfrage bei der Stadt Bottrop heißt es hingegen, man habe die Meldungen von Frau Rademacher durchaus ernst genommen. „Eine durch den KOD durchgeführte Inaugenscheinnahme konnte jedoch keine Anzeichen für Rattenbefall feststellen“, heißt es. Dennoch habe die Stadt dort Ende Dezember 2022 Köder ausgelegt, die bis zum 14. April offenbar Verbiss an den Ködern zeigten. Danach sei keinerlei Verbiss mehr zu erkennen gewesen und die Köder dann am 5. Mai wieder entfernt worden, so die Stadt. Dies widerspricht den Beobachtungen von Anne Rademacher, die auch seitdem von einer „nicht gesunkenen Zahl an Ratten“, spricht. Die Stadt verspricht nun erneut Rattenköderpots aufzustellen und auch die Kanalisation in diesem Bereich zu beködern.
+++ Nachrichten aus Bottrop direkt ins Postfach: Hier geht es zum Bottrop-Newsletter+++ Unterstützung bekommt Anne Rademacher aus Kirchhellen. „Es gibt ein größeres Rattenproblem im Dorf“, weiß auch Markus Kläsener, der mit seiner Bäckerei unter anderem direkt am Johann-Breuker-Platz ansässig ist. „Zum Glück haben wir im Außenbereich unseres Cafés keine Probleme mit Ratten“, sagt er.
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Seinen Boabachtungen nach seien die Tiere dort meistens nachts unterwegs. „Ich sehe das Problem eher an der Hauptstraße, da sind viel mehr Ratten als am Johann-Breuker-Platz“, erzählt Markus Kläsener. Dennoch habe er einen Kammerjäger engagiert, da auch er von den Maßnahmen der Stadt nicht überzeugt sei. „Die Köder der Stadt bringen einfach nichts“, sagt er.