Bottrop-Kirchhellen. Beim neuen Gründach-Förderprogramm der Emschergenossenschaft war Kirchhellen zunächst außen vor. Das wurde inzwischen nachgebessert.

Etliche Buswartehäuschen in Kirchhellen haben in den vergangenen Wochen Dachbegrünung gekommen. Jetzt sollen auch möglichst viele Häuser grüne Dächer bekommen. 10.000 (und mehr) Dächer in der Emscher-Region begrünen – das ist das Ziel eines neues Förderprogramms der Emschergenossenschaft.

Dabei war Kirchhellen zunächst außen vor, berichtete die Verwaltung im März dem Planungsausschuss. Das ist inzwischen nachgebessert worden, sagt Tilman Christian, Abteilungsleiter Umweltplanung im Fachbereich Umwelt und Grün: Auch viele Kirchhellener Hauseigentümer können aus dem Programm jetzt 50 Euro Förderung pro Quadratmeter begrünter Dachfläche bekommen.

Dabei gibt es eine wichtige Einschränkung, sagt Andrea Rickers, Sprecherin der Emschergenossenschaft: „In Kirchhellen sind alle Grundstücke im Kernbereich förderfähig. Aber: Die Förderung ist nur möglich, wenn die Dachfläche an eine Kanalisation angeschlossen ist. Genau das ist aber bei vielen zersplitterten Bebauungen im Norden Kirchhellens nicht der Fall, sodass sie keine Förderung erhalten können.“

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Grüne Dächer seien ein wirksames Mittel bei der Klimafolgenanpassung, sagt Frank Dudda, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft, bei der Vorstellung des neuen Förderprogramms. „So viele Dächer von Garagen, An- und Vorbauten oder Carports sind noch grau, das wollen wir gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern ändern.“ Das Förderprogramm richtet sich an Bottroper Immobilienbesitzer. Die Förderung wird zentral über ein digitales Förderportal beantragt.

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„Dachbegrünungen sind ein wichtiger Baustein beim klimarobusten, blau-grünen Umbau der Region nach dem Prinzip der Schwammstadt“, sagte Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Der Wasserwirtschaftsverband arbeitet in der Zukunftsinitiative „Klima.Werk“ gemeinsam mit Bottrop an einer wasserbewussten Stadtentwicklung. Mit Hilfe eines Landesprogramms im Rahmen der Corona-Hilfe sind in Bottrop bereits in den Jahren 2021/22 50 Projekte mit rund 100.000 Euro gefördert worden.

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„Alle unsere Maßnahmen zielen darauf ab, dass Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation abgeleitet, sondern vor Ort versickert oder gespeichert wird“, so Uli Paetzel. „Die Infrastrukturen an den Klimawandel anzupassen, gelingt nur gemeinsam, Städte, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger müssen mitmachen. „Deshalb machen wir mit unserer neuen Förderung für Hausbesitzerinnen und -besitzer ein Angebot“, appellierte Uli Paetzel.

50 Euro pro Quadratmeter Dachbegrünung können fließen. Die Förderung kann für mehrere Dächer eines Grundstücks beantragt werden. Aber: Die Gesamtgröße des zu begrünenden Daches oder der Dachflächen insgesamt darf dabei nicht mehr als 60 Quadratmeter betragen. Wer größere Flächen begrünen will, wendet sich an Für die Dachbegrünung kann eine Fachfirma beauftragt werden, eine Umsetzung in Eigenarbeit ist ebenfalls möglich.

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Weitere Fördervoraussetzungen: Die Dachfläche muss an die Kanalisation angeschlossen sein. Nur dann trage eine Begrünung dieses Daches dazu bei, dass Regenwasser nicht mehr unnötig abgeleitet wird, begründet die Emschergenossenschaft. Dachbegrünung wird sowohl im Misch- als auch im Trennsystem gefördert, wie es gerade in Grafenwald entsteht.

Damit die Dachbegrünung wie gewünscht Regenwasser speichern kann, muss sie mit einem Mindestaufbau von 10 Zentimetern hergestellt werden. Das betrifft die Gesamtdicke der Speicher- und Substratschicht (inklusive Filterschicht).

Alle Informationen zur Förderung und zu den Voraussetzungen finden Interessierte auf www.klima-werk.de/gruendachfoerderung, über diese Webseite ist auch das digitale Förderportal zur Antragstellung zu erreichen (oder über den Direktlink foerderportal.klima-werk.de/).