Bottrop-Kirchhellen. Das Unternehmen B+W vertreibt innovative Technik für die Industrie. Der regionale Marktführer beliefert von Bottrop aus die ganze Welt.
Das Bottroper Unternehmen B+W Gesellschaft für innovative Produkte ist den wenigsten Bottropern ein Begriff. Dabei ist die Kirchhellener Firma Marktführer der Region und weltweit aktiv.
Die Firma B+W beschäftigt sich mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Produkten für die Schüttgutindustrie. Was zunächst kompliziert klingt, ist jedoch eigentlich einfach zu verstehen: B+W verkauft Anlagen, die helfen, den Arbeits- und Umweltschutz in Industriebetrieben zu verbessern.
B+W in Bottrop-Kirchhellen: Hauptgeschäftsfeld liegt bei Wassersprühsystemen
In erster Linie sind dies Wassersprühsysteme, die die Luft reinigen. „Es funktioniert genau wie Regen im Sommer. Die Wassertropfen, ob beim Regen oder in unseren Anlagen, verbinden sich mit den Schmutzteilchen in der Luft und sorgen dafür, dass der feine Staub zu Boden sinkt und die Luft somit gereinigt wird“, erklärt Georg Buddenkotte die Funktionsweise der eigenen Wassersprühsysteme.
Er ist gemeinsam mit Christian Wiesner Geschäftsführer und Gründer von B+W. Zu rund 75 Prozent liege der Fokus des Unternehmens auf diesen Systemen, verrät er. Genutzt werden diese innovativen Anlagen zur Luftreinigung vor allem in Recyclinghöfen oder aber auch in Steinbrüchen.
Doch neben diesem Hauptfeld vertreibt die Firma auch zwei weitere Produkte: Zum einen Förderbandabstreifer, die dafür sorgen, dass Förderbänder in der Industrie sauber bleiben und nicht beispielsweise durch Sandverschmutzungen blockieren. Außerdem verkauft die Firma so genannte Luftstoßgeräte, die in Silos installiert werden. Diese helfen dabei, dass das Schüttgut im Silo ordnungsgemäß nach unten rutscht.
Als „Bottroper Jung“ fiel die Standortwahl schnell auf Bottrop
Gegründet haben die beiden ihre eigene Firma im Jahr 1997, letztes Jahr habe man bereits 25-jähriges Jubiläum gefeiert, erzählt Georg Buddenkotte. Die Anfänge des Unternehmens starteten Christian Wiesner und Georg Buddenkotte in Duisburg, seit 2010 hat das Unternehmen ihren Sitz in Kirchhellen. „Ich bin selber ein Bottroper Jung, deshalb ist es sehr schön, dass unsere Firma auch in Bottrop ist“, sagt Buddenkotte.
Die beiden Geschäftsführer fühlen sich in Kirchhellen sehr wohl und auch die gute Infrastruktur der Stadt sei für sie ein großer Pluspunkt. Dennoch sei für ihre Firma der Standort eher zweitrangig, da die Kunden über ganz Deutschland verteilt seien. „Wir sind viel auf Messen in ganz Deutschland und fahren quer durchs Land zu unseren Kunden“, erklärt er.
Lesen Sie weitere Berichte aus Kirchhellen:
- Schmücker Hof: Ministerin eröffnet NRW-Erdbeersaison
- Alter Markt: Altglas soll abtauchen
- Altenheim Kirchhellen:Politik genehmigt Standort
- Alternatives Sportfest in Grafenwald:Die schönsten Bilder
Mit insgesamt zehn Arbeitsplätzen profitiere auch die Stadt von der Standortwahl der beiden Geschäftsführer. Kennengelernt haben sich die beiden Gründer an ihrem gemeinsamen ehemaligen Arbeitsplatz. „Wir haben beide früher quasi dasselbe gemacht wie jetzt und immer gut zusammengearbeitet. Wir kannten die Branche und die Kunden also schon, als wir uns zusammen selbstständig gemacht haben“, sagt Buddenkotte. Gemeinsame Vorstellungen und Ehrlichkeit machten es möglich, dass eine gemeinsame Firma funktionieren könne.
„Wir sind stolz, dass so eine kleine Firma aus Bottrop in der ganzen Welt vertreten ist“
In Bottrop selber ist die Firma kaum aktiv, denn hier fehle die passende Klientel, so Buddenkotte. „Wir haben viele Kunden aus der Region, doch in Bottrop selber ist für das, was wir machen, nur wenig Potenzial“, verrät er. Dennoch ist B+W Marktführer in der Region und auch insgesamt gebe es nur drei bis vier Mitbewerber, so der Geschäftsführer. „Im professionellen Stil, wie wir es machen, gibt es kaum weitere Firmen“.
Nicht nur eine gewisse Alleinstellung auf dem Markt, sondern auch eine langfristige Qualität der Produkte seien es, die die Firma auch weltweit aktiv werden lässt, heißt es. „Wir sind in der ganzen Welt aktiv, vor allem in Australien oder Chile haben wir schon viel gemacht“, erzählt Buddenkotte. „Wir sind sehr stolz, dass so eine kleine Firma aus Bottrop in der ganzen Welt vertreten ist.“ Auch innerhalb Deutschlands liefe das Geschäft gut, so Georg Buddenkotte.
Der Fachkräftemangel trifft auch B+W hart: In Bottrop mangelt es an Fachpersonal
Im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben habe B+W während der Corona-Pandemie kaum Einbußen zu verzeichnen, heißt es. „Besonders während Corona gab es einen kleinen Boom. Viele haben ihre Keller entrümpelt und Müllentsorgung wird immer mehr zum Thema.“ Dadurch sei die Nachfrage nach den Anlagen der beiden Bottroper hoch. „Wir versuchen so schnell wie möglich zu liefern, aber der Fachkräftemangel und Materialmangel hat auch uns hart getroffen“, erklärt Buddenkotte.
+++ Nachrichten aus Bottrop direkt ins Postfach: Hier geht es zum Bottrop-Newsletter +++
Hier suche man seit Jahren nach passendem Personal, aber ohne Chance. Dennoch gäben die Mitarbeiter alles, um den Kunden schnell mit Produkten zu versorgen. Denn meistens sind die Firmen auf die Anlagen angewiesen, da sie von den Behörden zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen angewiesen würden.
„Wenn ein Kunde Druck von den Behörden hat und sehr dringend eine Anlage benötigt, verleihen wir auch manchmal schon Anlagen zum Überbrücken, bis wir dann das eigene System liefern“, erklärt Christian Wiesner. Dadurch sei B+W in der glücklichen Position, dass die Firmen selber auf sie zukommen, da sie von den Behörden zur Verbesserung des Arbeitsschutzes verpflichte würden.