Bottrop. Ski-Sport bleibt Kernthema in Bottrops Freizeit-Location. Das Alpincenter setzt aber auch auf andere Schwerpunkte und baut aufwendig um.
Die Halde des Bottroper Alpincenters ist wohl die einzige, die nach Ende des Bergbaus noch signifikant wächst. Immerhin konnte durch Anschüttung der „Berg“ in Sichtweite der Tetraederhalde nicht nur gefestigt, sondern auf der Nordseite auch um etwa 10.000 Quadratmeter erweitert werden. Vom Biergarten aus betrachtet sieht die Fläche nicht nur sattgrün aus, sondern wirkt bereits, als ob sie immer da gewesen wäre.
Alpincenter: Disco verschwindet von der Nordseite der Bottroper Halde
Dort, Richtung Wohnbebauung von Boy und Batenbrock am Fuß der Halde, soll künftig auch die ruhigere Seite des Alpincenters sein. So beschreibt es jedenfalls der stellvertretende Geschäftsleiter der Gesamtanlage, Tobias Krauel. Also Disco und Party Ade? So will es Krauel nicht direkt formulieren. Fakt ist aber, dass sich das Geschehen auf der Halde, die technisch gesehen ja ein Bauwerk und kein Berg ist, einmal dreht.
Richtung Norden mit Blick auf Kokerei und die ehemalige Zeche Prosper II, die gerade zu großen Teilen abgebrochen wird, finden dafür noch Anschüttungen statt. „Auch dort wird erweitert, die Skihalle wird verbreitert, das bislang getrennte Förderband für die Auffahrt integriert, damit auch der ,Aufstieg’ mehr Erlebnischarakter bekommt und die Besucher auch die Abfahrten der anderen beobachten können“, beschreibt Tobias Krauel die Neuerungen im Kerngeschäft des Alpincenters. Für die Genehmigung laufen gerade die Vorbereitungen.
Sommerrodelbahn am Alpincenter wird verlängert
Aber auch die Sommerrodelbahn wird auf der anderen Seite neu erstehen, bis 2023. „Größer, gut 100 Meter länger und mit einem zusätzlichen Kreisel“, so Krauel. „Auch dafür muss ein großer Teil der Neuaufschüttung fertig sein.“ Einiges wurde jetzt in der Corona-Zwangspause begonnen, mit Teilgenehmigungen. Mit dem kompletten Ende der Gelände- und Schüttarbeiten rechnet er 2024.
Dann werde das Alpincenter mit der Erweiterung auf der Nordseite 15.000 bis 17.000 Quadratmeter mehr Nutzfläche haben. „Das heißt natürlich nicht, dass alles zugepflastert wird“, so der Manager. „Die neue Erlebnisgolfanlage und der Kinderspielplatz auf der Gastronomieseite werden locker angelegt, alles wird grün gestaltet, es sollen ja auch Spaziergänger, Radler und Haldenbesucher aus der näheren Umgebung zu uns kommen“, beschreibt Tobias Krauel das erweiterte Konzept. Die alte Diskothek mit Nähe zum Biergarten wäre ein guter Ort für das neu geplante A-la-Carte-Restaurant. Das alles klingt nach breiter Aufstellung, weg vom All-Inklusive-Image nur für Ski-Fans.
Pläne für neues Schwimmbad in Bottrops Alpincenter sind noch vage
In eine noch bessere Einbindung in das Bottroper Freizeitkonzept „Fun City“ aber auch in die Halden- und Freizeitrouten des Ruhrgebiets weist die Richtung, die Tobias Krauel für das Alpincenter beschreibt. Dazu gehöre auch das dort oben geplante Hotel der Van-der-Valk-Gruppe. Denn im Hotelbereich gebe es in Bottrop kein Überangebot. Auch mit Blick auf die bald renaturierte Emscher mit ihren Nebenflüssen sieht er neue Ausflugs- und Radlerziele in unmittelbarer Nähe, für die das Alpincenter, auch mit der Skydiving-Anlage des benachbarten Betreibers, einen lohnenswerten Abstecher darstellt – und umgekehrt.
Zum angedachten neuen Schwimmbad äußert Tobias Krauel noch vage. „Klar, Ski und Wasser passen thematisch gut zusammen, gerade auch im Sport-, Wellness- und Freizeitbereich“, so der Manager. Aber ein genaues Konzept, eventuell sogar ein eigener Betreiber: da sei noch nichts spruchreif.
Im Zuge der Umbau- und Erweiterungen setze das Alpincenter bei der Energieversorgung übrigens verstärkt auf Photovoltaik. „Auch Sonnenergieanlagen am neuen Hang seien Teil der Überlegungen. „Technisch sind wir da auf der Modernisierungsschiene, denn weniger Energieverbrauch ist ein immer wichtigerer Faktor, gerade auch für Anlagen wie unsere“, so Tobias Krauel. Bei Innovation City wird man das gerne hören.