Bottrop. An den Wochenenden wird es voll auf Deutschlands längster Skihalle. Und: Plätze in der Skischule sind heiß begehrt. So läuft bisher die Saison.
Das Alpincenter registriert volle Pisten in der laufenden Saison. Seit Pandemiebeginn ist es die erste ohne Corona-Beschränkungen. Am 1. Oktober startete der Betrieb. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt Tobias Krauel, stellvertretender Geschäftsleiter des Alpincenters.
Die Weihnachtsferien liegen erst wenige Tage zurück. Als „gut besucht“ bezeichnet er die wahrscheinlich stressigsten Tage der Saison zwischen dem 23. Dezember und 8. Januar. Traditionell ist das Alpincenter rund um die Weihnachtszeit und Neujahr für Skiliebhaber ein wichtiges Ausflugsziel und an jedem Tag in den Ferien geöffnet. So auch diesmal. Es sei die typische Zeit des Jahres, in der Familien etwas zusammen unternehmen, so Krauel. Das schlägt sich auch in der Statistik nieder. Es sind Zahlen, die an die Zeit vor der Pandemie erinnern. „Über den Tag verteilt hatten wir durchschnittlich 1200 Besucher“, sagt er über die zwei Wochen.
- Baustelle auf der A2:So geht’s weiter
- Session:Das planen die Karnevalisten 2023
- Energiekosten: Strom und Gas - Abschläge steigen
- Tipps von Tripadvisor:Internetportal bewertet Bottrop
Besonders heiß begehrt war und bleibt die Teilnahme an einem der Kurse in der Skischule. Angeboten werden etwa Gruppenkurse für Einsteiger, für Kinder von vier bis sechs Jahren, Privat- oder Intensivkurse. „In der Skischule ist eine Reservierung obligatorisch“, sagt Tobias Krauel. „In Ferienzeiten am besten zwei, drei Wochen im Voraus.“ Ohne Reservierung und Online-Tickets läuft praktisch nichts.
Auf die Frage, ob der milde Winter mitgeholfen und deshalb zusätzliche Besucher angelockt habe, sagt er: „Vielleicht temporär.“ Eine Einschätzung zu dem Thema sei schwierig. „Vielleicht liegt es daran, dass sich nach der Corona-Pause die Situation normalisiert.“ Eine andere mögliche Erklärung? Für die einen sei der Besuch des Alpincenters auch ein Ersatz für den Urlaub oder für fehlendes Winterwetter wie aktuell im Sauerland und für andere wiederum der erste Kontakt mit Skiern oder Snowboard. Viele seien schließlich in der Corona-Zeit nicht verreist und hätten die eigene Region neu kennengelernt.
Krauel: „Letztendlich wollen die Leute etwas erleben. Und wir bieten ihnen ein tolles Erlebnis.“ Wenn Schnee in den entsprechenden Gebieten fällt und Touristen dorthin fahren, profitiert davon nach wie vor auch das Alpincenter. Die Kunden kaufen Bekleidung, Helm, Skier, Handschuhe. „Die Verkäufe in unserem Shop laufen in dieser Saison sehr gut.“ Das Einzugsgebiet des Alpincenters erstreckt sich von Nordrhein-Westfalen bis in die Nachbarländer. „Die holländischen Gäste sind traditionell sehr Wintersport begeistert“, sagt Tobias Krauel.
Allerdings macht die Energiekrise auch nicht Halt vor der längsten Skihalle der Welt. „Wir spüren die höheren Kosten“, sagt Krauel. Konkrete Zahlen kann er nicht nennen. Aber verweist darauf: „Der Verbrauch ist im Sommer deutlich höher als im Winter.“ Die Energiekurve für das Alpincenter sei entgegengesetzt zur Besucherkurve. „Von Oktober bis Ende April ist unsere Hauptsaison.“
Energiesparen im Bottroper Alpincenter: Montags ist Ruhetag
Energiesparen ist jedoch schon lange ein Thema im Alpincenter. „Letztlich kommen uns die Dinge zugute, die wir schon vor einiger Zeit in Angriff genommen haben“, sagt er. Gemeint ist die vor mehr als zehn Jahren installierte Photovoltaikanlage auf dem Dach der Anlage. Hinzu kommt ein Blockheizkraftwerk, die produzierte Abwärme wird etwa für Aufenthaltsräume genutzt.
Im Zuge dessen sind die Öffnungszeiten geändert worden. „Montags ist Ruhetag“, sagt der stellvertretende Geschäftsleiter. Diese Regelung gilt nur außerhalb der Ferienzeit. Der Grund für die Entscheidung sei nicht nur, um Energie einzusparen, sondern zudem aus personellen Gründen. Denn wie viele Betriebe ist auch das Alpincenter immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Gesucht wird unter anderem in der Gastronomie und im administrativen Bereich.
Stillstand ist weder auf noch abseits der Piste geplant. „Es ist ein großer Anreiz für uns, das Gelände weiterzuentwickeln“, sagt Krauel. Nur das Alpincenter als Erlebnisstandort „reicht nicht mehr aus“. Ein Höhepunkt für Besucher ist neben dem höchsten Biergarten im Revier die 1000 Meter lange Sommerrodelbahn. Wegen Umbaumaßnahmen ist sie weiterhin außer Betrieb. Krauel: „Wir hoffen, dass wir sie noch in diesem Jahr eröffnen können.“