Bottrop. Auf der Halde des Bottroper Alpincenters türmt sich an mehreren Stellen illegaler Müll: Reifen, Bauschutt, Wäschekörbe sorgen für Ärger.
Unbekannte Täter haben die Halde am Alpincenter an der Prosperstraße an vielen Stellen als Müllkippe missbraucht. Wann sie zugeschlagen haben, ist nicht bekannt. Was sie hinterlassen haben, ist nur schwer zu übersehen. Ein WAZ-Leser identifizierte bei einem Spaziergang neun verschiedene Müllstellen. An der Nord- und Ostseite der Halde hat sich die WAZ-Redaktion selbst ein Bild gemacht.
Am Nierfeldweg, der an der Johannesstraße beginnt und parallel zur Halde verläuft, genügen nur wenige Schritte, um die ersten Müllhaufen zu entdecken. Hinter den Grundstücken der Häuser der Johannesstraße stauen sich die Abfälle. Autoreifen, Wäschekörbe, Plastikbecher, Bierflaschen, Fensterrahmen, zerbrochene Gläser, Stegplatten aus PVC und Holzplatten, die allmählich verfaulen, wurden achtlos in der Natur entsorgt. Ein paar Meter weiter an einem Trampelpfad zeigt sich ein ähnliches Bild. Diverse Autoreifen ohne Felgen liegen zwischen Ästen und Sträuchern.
Alpincenter-Halde in Bottrop: Viele Unkosten, um Müll zu beseitigen
Und die Umweltverschmutzung fängt gerade erst an. Über den Nierfeldweg führt der Weg hinauf zum Alpincenter. An einer Gabelung liegen in einem Gebüsch drei Gerüste als Überbleibsel von Bauzäunen. Die dazugehörigen Füße fristen ihr Dasein in einer Pfütze beziehungsweise sind im Gebüsch verteilt. „Wir haben immer wieder damit zu kämpfen, dass Leute ihren Müll auf der Halde abladen“, sagt Tobias Krauel, stellvertretender Geschäftsleiter des Alpincenters.
Das Problem besteht offensichtlich schon länger. „Wir haben auch in Zeiten der Pandemie sehr viele Unkosten gehabt, um den Müll zu beseitigen.“ Nun darf das Alpincenter wieder zahlen. Krauel bringt die Situation auf den Punkt: „Das ist ein großes Ärgernis für uns.“ Wie der Geschäftsführer ergänzt, gehöre es fast schon zum Tagesgeschäft, dass Fremdmüll durch das Alpincenter entsorgt werden müsse. Um den Schmutzfinken Herr zu werden, hat man zusätzlich Sicherheitspersonal im Einsatz.
Aber wer das großflächige Gelände kennt, weiß, die Wachleute können nicht überall sein. Zumal die Halde als Aussichtspunkt für Spaziergänger und Touristen an vielen Stellen öffentlich zugänglich ist. Den Eigentümern von Deutschlands längster Skihalle gehört die Halde an der Prosperstraße. Der Regionalverband Ruhr ist, wie ein Sprecher auf Nachfrage der WAZ mitteilt, für die Unterhaltung der Halde am Tetraeder, die sich direkt nebenan befindet, und für die Halde Haniel verantwortlich – nicht für die Halde Prosperstraße, auf der das Alpincenter liegt.
Bottroper Best: „Wir werden die Stellen sauber machen“
„Wir werden uns die Stellen anschauen und tätig werden“, sagt Tobias Krauel. Auf WAZ-Nachfrage bei Bottrops Entsorgung und Stadtreinigung (Best) sagt deren Vorstandsvorsitzende Uwe Wolters: „Wir stehen in Kontakt mit dem Alpincenter. Wir werden die Stellen sauber machen.“ Und fügt hinzu: „Das werden wir aber nicht von heute auf morgen hinbekommen.“
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Denn die Auflistung an Abfällen „nur“ für die Nord- und Ostseite ist lang. Auch an einem Hang haben sich Unbekannte diverser Dinge entledigt. An dieser Stelle oberhalb des Nierfeldwegs müssen sich der oder die Täter einige Mühe gegeben haben. Denn wenn man den Müll, darunter Bauschutt, entsorgen möchte, muss man zunächst einen kleinen Hügel erklimmen, um ihn dann die Böschung hinunterzuwerfen.