Bottrop. Erna (11) kommt im Herbst im Kino groß raus: Die Bottroper Schülerin hat eine Hauptrolle in „Die (un)langweiligste Schule der Welt“ ergattert.

Die elfjährige Erna Westphal spielt im Kinofilm „Die (un)langweiligste Schule der Welt“ die weibliche Hauptrolle der Frieda. Der Kinofilm wird im Oktober in die deutschen Kinos kommen. Die Drehs zum Film waren für die Bottroperin aus dem Fuhlenbrock das erste große Schauspielprojekt.

Denn zum Schauspielen ist die Schülerin durch ein Musicalangebot der Schule gekommen. „Ich habe bei dem Musical Scrooge mitgemacht und es hat super viel Spaß gemacht“, erzählt die Elfjährige von ihren Anfängen. Gerade einmal sieben Jahre alt war die Schülerin zu diesem Zeitpunkt. Anschließend sei sie dann zu einer Agentur gekommen und habe mit dem Schauspielen weiter gemacht.

Am meisten Spaß mache Erna beim Schauspiel, dass sie in verschiedene Rollen schlüpfen könne, verrät sie. Stolz erzählt sie, dass sie besonders die Rollen möge, die ihr selber nicht ähnlich seien. Diese Herausforderung reize sie dann sehr.

Dreharbeiten während der Schulzeit sind doppelte Belastung

Dass es der Bottroperin nicht an Selbstbewusstsein auf der Theaterbühne oder am Set mangelt, zeigt sich auch daran, dass sie mittlerweile nicht mehr aufgeregt vor den Dreharbeiten sei. „Das Schauspielen macht einen schon selbstbewusst und man traut sich selber mehr zu“, sagt Erna.

Doch neben den positiven Auswirkungen ihres außergewöhnlichen Hobbys stellen die langen und anstrengenden Dreharbeiten für Kinderdarsteller eine doppelte Belastung da. „Die Kinder müssen im Gegensatz zu den hauptberuflichen Darstellern neben den Dreharbeiten auch noch die Schule meistern“, erklärt Jana Westphal, Mutter der jungen Schauspielerin.

„Jetzt gerade sind auch viele Castings, da ist es schon manchmal schwierig, die Hausaufgaben zu machen“, sagt Erna, die die fünfte Klasse am Heinrich-Heine-Gymnasium besucht. Doch während der zweimonatigen Dreharbeiten zum Kinofilm „Die (un)langweiligste Schule der Welt“ von Regisseur Ekrem Ergün litten die Noten der Schülerin nicht. „Ich hatte Online-Unterricht während der Dreharbeiten in Brandenburg und habe Aufgaben von meinen Lehrern bekommen“, sagt Erna.

Die Schule der Elfjährigen sei in dieser Zeit sehr kooperativ gewesen und das Lernen während der Drehzeit habe ohne Probleme geklappt, verrät Ernas Mutter. Damit Erna während der Schulzeit für mehrere Monate von der Schule fern bleiben darf, muss die Familie zuvor Unterschriften und Erlaubnisse von Schule, Jugendamt und Kinderarzt einholen. „Ich finde es gut, dass auf den Schutz der Kinder so streng geachtet wird aber trotzdem macht es das ganze im Vorfeld schon schwierig“, findet Jana Westphal.

Auch das Theater begeistert die junge Schauspielerin aus Bottrop

Für Erna steht der Spaß an dem, was sie tut, an erster Stelle. Denn neben den Dreharbeiten am Set brennt die Schülerin auch für das Theater. „Mir macht beides sehr viel Spaß. Beim Theater mag ich es, dass man ein komplettes Stück präsentiert und nicht nur einzelne Szenen abdreht.“ Und auch das direkte Feedback des Publikums mache das Theater für sie besonders.

Erna mit einem Oscar, den ihr ihre Mutter für die anstrengenden Drehtage geschenkt hat.
Erna mit einem Oscar, den ihr ihre Mutter für die anstrengenden Drehtage geschenkt hat. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Nicht nur das Theater gehört zu den Hobbys der Elfjährigen. Denn neben dem Schauspiel liebt Erna vor allem auch das Schwimmen und Klettern. Zeit mit ihren Freunden zu verbringen ist für sie wichtig, um den Ausgleich zu Schule und Schauspiel zu finden.

Und für noch etwas hat Erna ihre Leidenschaft gefunden: Ihr eigenes Terrarium mit ihrer Schlange Tom. Falls es mit der Schauspielerei als Beruf für Erna später nicht klappen sollte, möchte sie Tierärztin werden, verrät sie. Doch in erster Linie hoffe sie, dass sie auch später als Schauspielerin arbeiten werde.

„Am 26. Oktober ist es dann endlich soweit“: Ernas erster Kinofilm startet

Herausforderungen gibt es beim Schauspiel für Erna und ihre Mutter dennoch. „Man muss sehr flexibel sein, denn die Termine für die Drehs und Castings werden immer sehr spontan bekanntgegeben“, sagt Jana Westphal. So könne die Familie nur sehr schwer planen, erzählt sie. „Für die zwei Monate am Set in Brandenburg habe ich Sonderurlaub beantragt, so war das überhaupt nur möglich.“

Doch diese Einschränkungen nehme die Familie gerne in Kauf, denn sie sei sehr stolz auf ihre Tochter und darauf, wie souverän und reif sich Erna am Set verhalten würde. „Ich selbst habe mit Schauspiel nichts zu tun, um so stolzer aber auch überraschter bin ich, wie sich Erna immer weiter entwickelt“, sagt Jana Westphal.

Nun wartet die ganze Familie darauf, dass Erna in ihrer ersten großen Rolle über die Leinwände der Kinos flimmert. „Am 26. Oktober ist es dann endlich soweit und der Film kommt in die Kinos.“ Für die junge Schauspielerin werde es jedoch wahrscheinlich erst einmal komisch sein, sich selbst auf der Leinwand zu sehen, vermutet sie.