Bottrop-Kirchhellen. Teils ist der Vandalismus-Schaden wohl höher als die Beute: In vier Kindertagesstätten in Kirchhellen haben Einbrecher ihr Unwesen getrieben.

Das war ein Schock: Vermutlich in der Nacht zum Samstag haben Unbekannte in vier Kindertagesstätten in Kirchhellen-Mitte eingebrochen. In drei Kindergärten haben sie zudem üble Verwüstungen angerichtet. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen.

Lesen Sie weitere Berichte aus Kirchhellen:

Der Einbruch in das katholische Familienzentrum an der Kirchstraße wurde nach Angaben der Polizei bereits am Samstagmorgen entdeckt, der Einbruch in die „Kikita“ an der Sandgrube am Samstagabend. Erst am Montag bemerkt wurden die weiteren Einbrüche in die evangelische Kindertagesstätte an der Gartenstraße und in den städtischen Montessori-Kindergarten am Tappenhof.

„Nach allem, was wir inzwischen gehört haben, sind wir wohl noch glimpflich davongekommen“, sagt Michele Gerigk, die stellvertretende Leiterin der „Kikita“ an der Sandgrube. Die Täter sind dort nach Angaben der Polizei durch ein aufgehebeltes Fenster in den Kindergarten gelangt. Sie haben verschlossene Schränke aufgebrochen und eine vierstellige Bargeldsumme sowie Wertgegenstände und eine Fotokamera gestohlen. „In den anderen Kindergärten müssen die Einbrecher ja gewütet haben.“

Die aufgebrochene Bürotür in die „Kikita“ an der Sandgrube.
Die aufgebrochene Bürotür in die „Kikita“ an der Sandgrube. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Polizei: „Bei dem Einbruch hinterließen die Täter ein größeres Schadensbild“

In der Tat. In der evangelischen Kita an der Gartenstraße haben die Einbrecher ein Fenster aufgehebelt. Sie haben alle Gruppenräume durchsucht, Schranktüren aufgebrochen und teilweise abgerissen. Den Inhalt der Schränke verteilten sie auf den Boden.

Zudem besudelten sie Wände, Möbel und den Teppich mit Farbe. Polizeisprecherin Corinna Kutschke formuliert es so: „Bei dem Einbruch hinterließen die Täter ein größeres Schadensbild.“ Für die kleinen Kitabesucher besonders schlimm: Die Täter zerschlugen auch ein Aquarium, ließen es auslaufen und die Fische darin verenden. Vermutlich wird der angerichtete Schaden weit höher sein als die Beute. Die steht nach Angaben der Polizei noch nicht fest. Bekannt ist bisher nur: Aus einem Werkzeugkasten haben die Täter Schraubendreher mitgenommen.

+++ Nachrichten aus Bottrop direkt ins Postfach: Hier geht es zum Bottrop-Newsletter +++

Auch am Tappenhof spricht die Polizei von „Vandalismus“. Die Täter haben dort eine Tür aufgehebelt und alle Räume durchsucht. Glastüren im Gebäude sowie eine Ofentür wurden zertrümmert. Auch hier fand sich der Inhalt von Schränken auf dem Boden wieder. Auch hier ist noch nicht klar, ob die Einbrecher etwas mitgenommen haben.

Erinnerungen an Verwüstungen im Hof Jünger

Nicht ganz so schlimm haben die Täter an der Kirchstraße gewütet. Auch dort sind sie über ein aufgehebeltes Fenster in die Räume des Familienzentrums gelangt. Auch hier haben sie Schranktüren aufgebrochen und den Inhalt auf den Boden gekippt. Doch dort hatten sie wenigstens keine Farbe verschmiert.

Natürlich ist es dafür viel zu früh, aber ebenso natürlich werden die Taten im Dorf in Verbindung gebracht mit den letzten Vandalismus-Fällen. Im November waren Unbekannte ebenfalls in einer Nacht zum Samstag ins Kulturzentrum Hof Jünger eingestiegen, hatten an allen beiden Häusern Türen zerstört, verschlossene Schränke aufgebrochen und Schranktüren abgerissen. Die Beute damals: zwei Laptops, ein Beamer und ein Staubsauger. Die historische Flasche Wacholderschnaps, die aus dem Archivraum verschwunden war, wurde später im Foyer gefunden. Und Ende Oktober hatten Unbekannte Stühle und Bänke der Außengastronomie von Kläseners „Auszeit“ am Johann-Breuker-Platz zerschlagen sowie die Sonnenschirme vermutlich mit Brandbeschleuniger in Flammen gesetzt.

Hinweise und Zeugenaussagen nimmt die Polizei unter 0800 2361 111 entgegen.