Bottrop-Kirchhellen. In der Nacht zum Samstag sind Unbekannte ins Kulturzentrum Hof Jünger eingebrochen. Der Schaden ist groß, die Beute überschaubar und rätselhaft.
Bei einem Einbruch ins Kulturzentrum Hof Jünger haben Unbekannte zwei Laptops, einen Beamer und einen Staubsauger erbeutet. Auch die historische Flasche Wacholderschnaps aus dem Heimathaus ist verschwunden.
Der oder die Einbrecher sind nach dem Ende des „Whisky Tastings“ am Freitagabend vermutlich in der Nacht zum Samstag in das Kulturzentrum eingebrochen. Mehrere Türen des Gebäudekomplexes weisen Spuren von Aufbruchversuchen auf, sagt Hermann Reinbold, Programmplaner des Kulturzentrums. „An mehreren Fenstern haben sie es probiert. Aber reingekommen sind sie vermutlich hier“, sagt er und zeigt auf ein offenes Fenster an der Garderobe am Wellbraucksweg.
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Nach seiner Einschätzung haben die Einbrecher zunächst das Haus 1 durchsucht. Dabei haben sie alle verschlossenen Türen und Schranktüren aufgehebelt und den Inhalt der verschlossenen Schränke auf dem Boden verstreut, offenkundig auf der Suche nach Bargeld. „Das haben sie aber nicht gefunden. Bargeld bewahren wir hier nicht auf“, sagt Reinbold. Mit einem Ziegelstein vom Parkplatz haben die Täter dann die Glastür des Heimatvereins eingeworfen, auch dort alle Räume durchstöbert und Schränke aufgebrochen.
![Verschwunden: der über 100 Jahre alte Wacholderschnaps aus dem Hause Steinmann. Verschwunden: der über 100 Jahre alte Wacholderschnaps aus dem Hause Steinmann.](https://img.sparknews.funkemedien.de/236848769/236848769_1667820992_v16_9_1200.jpeg)
„Die Monitore haben sie nicht mitgenommen. Entweder weil sie zu groß waren oder weil sie nicht auf der Liste standen“, vermutet Reinbold. Aus dem Archiv des Heimatvereins haben sie aber eine Flasche Wacholderschnaps mitgenommen. Der war im Frühjahr einer der Hingucker der Ausstellung des Heimatvereins über den historischen Dorfkern im Jahr 1915. Aus diesem Jahr und aus der Gastwirtschaft Steinmann. Nicht nur Fabrikant Körner brannte damals Schnaps auf dem heutigen Gelände des Jugendklosters. Auch Gastwirt Steinmann besaß eine Brennerei im Anbau seines Hauses.
Saaltür des Hof Jüngers mit einem Feuerlöscher eingeschlagen
Vom Heimathaus sind die Einbrecher ins Foyer des Theatersaals gelangt und haben im ersten Stock die Eingangstür zum Saal mit einem Feuerlöscher zerschlagen. Vorher haben sie offensichtlich versucht, die Tür aufzuheben. Wohl deshalb haben sie die Trockenbauwand neben der Tür an zwei Stellen aufgeschlagen.
Die im Saal aufgehängten Lautsprecher sind alle noch da, allerdings haben sich die Täter offenkundig an der Verkabelung zu schaffen gemacht: „Wir haben noch nicht getestet, ob das Lautsprechersystem noch funktioniert.“ Aus dem Putzmittelspind im Foyer des Theatersaals ist der Staubsauger verschwunden. Was immer die Täter mit ihm anfangen konnten: „Sogar die Beamten der Spurensicherung haben geschmunzelt, als sie das gehört haben.“
![Auch die Fenster sind aufgebrochen worden. Auch die Fenster sind aufgebrochen worden.](https://img.sparknews.funkemedien.de/236848771/236848771_1667827096_v16_9_1200.jpeg)
Hof Jünger musste geplantes Konzert absagen
Unmittelbar nach Entdeckung des Einbruches hat Reinbold das für Sonntagnachmittag geplante Konzert des „GuitArtist-Quartetts“ um den scheidenden Musikschulchef Ingo Brzoska abgesagt. Mitglieder der Kolpingfamilie, des Heimatvereins und des Bürgervereins haben sich nach der Spurensicherung durch die Kripo ans große Aufräumen gemacht.
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Am Sonntagnachmittag zeugten nur noch die aufgebrochenen Türen und Schränke von dem Einbruch ins Kulturzentrum. Neben der eingeworfenen Glastür des Heimathauses dürfte die Terrassentür zum Haus 1 weit oben auf der Schadensliste stehen. Dort haben die Täter ebenfalls vergeblich einzudringen versucht und dabei den Mechanismus der Doppeltür zerstört, sagt Reinbold: „Die kriegen wir nie mehr vernünftig auf.“
Ein Schmunzler am Rande: Beim Aufräumen hat das Putzkommando dann doch noch Bargeld gefunden. In einem der Wandschränke hatte sich offenkundig eine improvisierte Spendenbox versteckt, ein Schuhkarton mit Schlitz im Deckel, sagt Reinbold. „Und darin haben wir tatsächlich noch 20 Euro gefunden.“