Bottrop. Die Revue zum Stadtjubiläum 2019 begeistert wiederaufpoliert und ergänzt im Lichthof. Vorstellungen bis Sonntag ausverkauft.
Bottrop in allen Facetten, auf fast allen Kanälen und jetzt auch noch erweitert durch Tanz- und Balletteinlagen sowie dem Solo eines Special-Bottropers, des Ex-Schwermetallers Manni Schmidt. Schaurig-schöne Riffs und echte Metal-Röhre: Auch die Jahre im Kulturamt haben Manni nicht weichgespült - wie jetzt gut 500 altgediente Fans, aber auch Erst-Zuschauer bei der Wiederaufnahme der Kult-Revue „Katzengold“ feststellen konnten.
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Für zusätzliches Revue-Flair sorgt noch in der leicht überarbeiteten Aufführungsserie die Tänzerinnen-Riege der Ballettschule Zurhausen. Die setzt vom Fifties-Look im Petticoat bis zur volkstümlich-ungarisch inspirierten und ebenso ausgestatteten „Veszprém“-Einlage im „Städtepartnerschafts-Potpourrie“ oder einem „Schwanensee“-Terzett, das den Untergang der alten Schauburg tragisch-melancholisch begleitet, auf stilistische Bandbreite.
100 Jahre in drei Stunden: Querschnitt durch Bottrops Stadtgeschichte
100 Jahre Bottrop in drei Stunden: Was zum Stadtjubiläum 2019 „funzte“, funktioniert auch vier Jahre später noch, auch wenn damals die Fliesen im Hallenbad noch an Ort und Stelle waren. Aber da hat Benjamin Eisenberg schnell mal Hand an die Textbaustelle - oder besser: den Finger in die offene Fuge - gelegt und die an sich zeitlose Bottrop-Show an einigen Stellen ins Hier und Heute geholt.
Die Rahmenhandlung bleibt natürlich: „Ne köllsche Jung“ (Nito Torres) will nach Bottrop migrieren und eine echte Beamtenseele (Benjamin Eisenberg als pingeliger Amtmann Brock am Kinn) muss ihn auf seine Bottroptauglichkeit hin mustern. Auch die übrigen Protagonisten von den Solistinnen und Solisten, dem üppig aufgestockten Orchester, die Band oder dem All Woman-Chor stürzen geschmeidig in die Arrangements von Many und Ruth Miketta, Roland Miosga und vor allem auch Ideengeber Ingo Brzoska. Heinrich und Erna, die Kunstfiguren des Figurentheaters Sonstwo von Maja Brüggemeier und Werner Bartelt-Brüggemeier, sparen sich bei der Neuauflage ihren Einmarsch durchs Parkett und kommentieren Bottrops Geschichte nur von ihrer „Muppet-Loge“ aus.
Auch wenn vor allem im zweiten Teil nicht alle Arien ausgesungen werden müssten und ein paar Ruckler nach vier Jahren Pause fast unvermeidlich sind: Katzengold bleibt Bottrop-Kult. Das zeigt auch der Riesenapplaus am Ende.
Die Shows vom 3. bis 5. März, 19.30 Uhr, im Lichthof sind ausverkauft. Mit Glück gibt es nicht abgeholte Tickets an der Abendkasse.