Bottrop. Die lange vorliegenden Pläne rund um den Fuhlenbrocker Markt in Bottrop nehmen Fahrt auf. Es gibt Interessenten, die neue Geschäfte bauen wollen.

Bekommt Fuhlenbrock sein neues Zentrum rund um den Marktplatz jetzt doch schneller als erwartet - mit einem größeren Lebensmittelgeschäft, mit einem neuen Drogeriemarkt, mit neuen Wohnungen und einem Treffpunkt für Vereine und Jugendliche? Die SPD jedenfalls hat es auf einmal eilig mit den schon seit vielen Jahren herumgewälzten Erneuerungsplänen für den Fuhlenbrocker Ortskern. Denn es gibt laut SPD-Wirtschaftssprecher Frank Beicht inzwischen ernsthafte private Interessenten, die in das Vorhaben einsteigen wollen. Die Stadt schlägt daher vor, einen Wettbewerb auszurufen.

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„Wir haben die Möglichkeit, Fuhlenbrock sehr nach vorne zu bringen. Wir haben Kontakt zu zwei Playern, die da etwas machen wollen und die auch schon etwas vorgelegt haben, das gut ist“, sagte SPD-Wirtschaftssprecher Frank Beicht zur WAZ. So vage wie in dem von Fraktionschef Thomas Göddertz gegengezeichneten SPD-Antrag an den Ausschuss für Stadtplanung scheint das also längst nicht mehr zu sein. Darin heißt es offiziell noch: „Erste Signale von privater Seite zeigen, dass Investoren, Projektentwickler und offenbar ein Lebensmitteleinzelhändler bereitstehen“. CDU-Mitglied Karl Reckmann fragt daher prompt, welchen konkreten Anlass es denn für das Vorpreschen der SPD gebe.

Es geht um den Parkplatz, den Bolzplatz und den Spielplatz

Den Projektentwicklern, mit denen Frank Beicht in Kontakt ist, geht es um das komplette Gelände um den Fuhlenbrocker Marktplatz mit den städtischen Grundstücken: Um den großen Parkplatz hinter der Häuserreihe mit dem jetzigen Edeka-Markt sowie um den Bolzplatz in unmittelbarer Nähe und auch den Spielplatz an der Agnes-Miegel-Straße. „Dort wäre großflächiger Einzelhandel zulässig“, sagte Baudezernent Klaus Müller im Ausschuss für Stadtplanung. Er betont jedoch, dass das Grün um den Fuhlenbrocker Markt nicht verringert werden soll. „Wenn man dort Flächen bebaut, müssen andere Flächen als Ausgleich entsiegelt werden“, erklärte Müller.

Der Fuhlenbrocker Marktplatz ist ein zentraler Anlaufpunkt auf der Einkaufsmeile des Stadtteils. Schon lange will die Stadt den Marktplatz modernisieren. Jetzt nimmt sie auf Initiative der SPD einen neuen Anlauf.
Der Fuhlenbrocker Marktplatz ist ein zentraler Anlaufpunkt auf der Einkaufsmeile des Stadtteils. Schon lange will die Stadt den Marktplatz modernisieren. Jetzt nimmt sie auf Initiative der SPD einen neuen Anlauf. © Dirk Bannert | Dirk Bannert

Als Vorbild für die Erneuerung im Fuhlenbrock sieht der Baudezernent schon länger die Pläne für den Eigener Markt an. Dort sollen auf dem Gelände hinter dem jetzigen Marktplatz ein Gebäudekomplex mit einem größeren Edeka-Markt im Erdgeschoss, einem Drogeriemarkt und im Geschoss darüber auch neue Wohnungen gebaut werden. Auch jetzt wieder stellte Müller diese Pläne im Ausschuss für Stadtplanung als Vorbild hin, Vorsitzender Frank Beicht betonte allerdings, dass das Fuhlenbrocker Projekt nicht so groß wie am Eigener Markt werden solle.

Bis jetzt läuft vieles auf einen neuen Edeka-Supermarkt hinaus

Wie auf dem Eigen läuft es aber auch im Fuhlenbrocker Zentrum auf einen Edeka-Supermarkt hinaus. Das Schicksal des jetzigen kleinen Edeka-Marktes scheint damit über kurz oder lang besiegelt zu sein. So sagte Frank Beicht: „Edeka-Läden rechnen sich heute nur noch ab einer gewissen Größe, kleinere Läden haben da Schwierigkeiten“. Der Edeka-Markt am Fuhlenbrocker Markt verfügt aber nur über eine Verkaufsfläche von 600 Quadratmetern. Beicht betonte im Sitzungssaal des Rathauses außerdem: „Zwei Edeka-Märkte wird es am Fuhlenbrocker Markt natürlich nicht geben“.

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Bürgermeister Klaus Strehl (SPD) unterstrich, dass es am Fuhlenbrocker Markt jetzt endlich vorangehen müsse. Die Erneuerung des Stadtteilzentrums sei unter großer Beteiligung der Bürger, die sich sehr engagiert eingebracht hatten, bereits vor vielen Jahren angekündigt worden. „Nur das Ergebnis war gleich Null“, kritisierte der SPD-Ratsherr. Auch Baudezernent Klaus Müller bedauerte das. Die Stadt sei nicht vorangekommen, weil sie keine Fördergelder für die Neugestaltung des Fuhlenbrocker Einkaufskerns erhalten konnte. „Das darf jetzt hier nicht wieder passieren“, unterstrich Klaus Strehl. Die jetzigen Pläne seien aber auch „realistischer, besser und konkreter als damals“, warb er um Zuversicht.