Eine Investmentfirma setzt dem Supermarkt am Eigener Markt auch neue Wohnungen aufs Dach. Begrünungen und Sonnenenergie sind geplant.
Der Edeka-Konzern wird zwei neue Einkaufsmärkte in Bottrop eröffnen. Als erstes wird der Netto-Markt an der Gladbeck Straße 158 komplett neu gebaut. Außerdem wird die Edeka-Gruppe auch am Eigener Markt einen großen Supermarkt mit einem Backshop eröffnen, neben dem zusätzlich ein Drogeriemarkt angesiedelt wird. Das kündigte Edeka-Sprecherin Elke Kaup im Bottroper Rathaus an. Sie ist bei Edeka Rhein Ruhr verantwortlich für die Expansion des Unternehmens im Ruhrgebiet.
Oberbürgermeister Bernd Tischler spricht wegen der neuen Edeka-Pläne von einer Sternstunde für Bottrop, auch weil sich dadurch an anderen Stellen teils lang geplante Projekte der Stadt verwirklichen lassen. „Es hat uns nicht zufrieden gestellt, dass es am Eigener Markt seit der Schließung des Supermarktes keine ausreichende Nahversorgung mehr gab“, begründete der Oberbürgermeister, warum die Stadt darauf bestand, das Einkaufsviertel um den Marktplatz zu stärken. Deshalb hatte die Stadt auch das Edeka-Vorhaben abgelehnt, auf dem Gelände des ehemaligen Cargo-Autohauses an der Gladbecker Straße 158 - 162 einen großen Supermarkt zu bauen.
Edeka Gruppe lässt sich in Bottrop auf einen Tauschhandel ein
Die Edeka-Gruppe ließ sich trotz längerer Rechtsstreitigkeiten mit der Stadt wegen deren Absage daher nun auf einen Tauschhandel ein: Statt auf dem Cargo-Gelände wird der Konzern auf einem Gelände ganz in der Nähe des Eigener Marktplatzes den weitaus größeren Supermarkt bauen. „Die Bürger haben die Schließung des sehr viel kleineren Edeka-Supermarktes am Eigener Markt vor einigen Jahren verständlicherweise nur schwer akzeptieren können, um so mehr freuen wir uns, an dieser Stelle endlich wieder die Nahversorgung gewährleisten zu können“, sagte Elke Kaup.
Die Verkaufsfläche des neuen Lebensmittelmarktes wird fast 1000 Quadratmeter größer sein als bei dem alten an der Bügelstraße. Zudem werden dort ein Drogeriemarkt und ein Bank-Servicepunkt eingerichtet. Verwirklichen wird das Vorhaben die Projektentwicklungsgesellschaft IPG Investment GmbH aus Witten. „Das ist eine klassische Win-Win-Situation“, sagte Gesellschafter Michael Hiesgen, der über dem neuen Einkaufszentrum Wohnungen bauen will. „Wir werten so den Standort am Eigener Markt auf und verhindern außerdem, dass Kaufkraft aus Bottrop nach Gladbeck abfließt“, sagte er.
Grüner Bauhof kommt zur Schubertstraße
Die Stadt macht das Projekt möglich, indem sie eigene Grundstücke am Eigener Markt mit den Grundstücken der Edeka-Gruppe und der Investment-Firma tauscht. Somit kann die Edeka-Gruppe auf dem alten Cargo-Gelände etwas versetzt einen komplett neuen Netto-Markt bauen lassen. Auch dort werden zusätzlich neue Wohnungen entstehen. Der ausgebrannte Cargo-Autohandel wird dafür abgerissen. Auch der alte Netto-Laden wird abgerissen, so dass dort Gewerbegrundstücke frei werden. Während der neue Netto-Markt an der Gladbecker womöglich noch im kommenden Jahr eröffnen kann, wird der Bau des großen Edeka-Supermarktes am Eigener Markt voraussichtlich ein bis zwei Jahre länger dauern.
Außer die Edeka-Gruppe bezieht die Stadt auch die Wittener Projektentwickler in das Tauschgeschäft mit ein. Der Investmentfirma gehört seit gut zwei Jahren das Gelände der früheren Fleischfabrik Mengede an der Schubertstraße. Dorthin will die Stadt ihre alte Stadtgärtnerei verlagern. Deren Gelände an der Hans-Böckler-Straße wird damit endlich frei für den lange geplanten Bau von hochwertigen Wohnungen am Stadtgarten.