Bottrop. Im Bottroper Morianhaus kommen jugendliche Flüchtlinge unter. Darüber informiert die Stadt nun die Bürger. Wo und wann sich die Anwohner treffen.

Über die Unterbringung jugendlicher Flüchtlinge im Bottroper Morianhaus im Batenbrocker Süden werden Vertreterinnen und Vertreter der Stadt in Kürze auch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sprechen, die im Umkreis der früheren RAG-Schulungsstätte an der Morianstraße wohnen. Anfang Februar ist dazu eine Bürgerversammlung vorgesehen. SPD-Ratsfrau Anja Kohmann sagte zur WAZ, dass die Stadt die Anwohnerinnen und Anwohner am Donnerstag, 9. Februar, um 18 Uhr zu einem solchen Treffen in die Räumlichkeiten der Kirche St. Michael an der Glückaufstraße einladen werde.

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Vertreter ihrer Partei signalisierten ebenso wie die Grünen und die Linkspartei bereits Unterstützung für die Pläne des Jugendamtes. In dem schon länger leerstehenden Gebäude in der Nähe der früheren Zeche Prosper II an der Knappenstraße will die Stadtverwaltung Platz zur Unterbringung von etwa 25 geflüchteten Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren schaffen. Sie sollen dort aber nur für den Übergang unterkommen und so lange in dem früheren RAG-Bau bleiben, bis sie in Jugendeinrichtungen aufgenommen werden können. Jugendamtsleiterin Daniela Bockholt geht davon aus, dass die neue Unterkunft Ende März oder Anfang April so weit fertig sei.

Bottroper Parteien signalisieren ihre Unterstützung

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Schon fragt jedoch AfD-Sprecher Patrick Engels, ob der Stadt auch die kompletten Kosten für das Vorhaben ersetzt werden. Eine vollständige Antwort erhielt er erst einmal nicht. Klar zu sein scheint bisher allerdings, dass das Land die Kosten für die pädagogische Betreuung der Jugendlichen trägt. SPD-Bezirksvertreter Franz-Josef Ochmann betonte jedoch: „Es ist richtig, dass die Stadt das macht“. Der SPD-Sprecher warf in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd allerdings Fragen nach der Betreuung der Jugendlichen auf und wollte auch wissen, ob denn ein Sicherheitsdienst für 24 Stunden vor Ort sein werde.

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Das wird nach den Plänen des Jugendamtes nicht der Fall sein. „Der Sicherheitsdienst kommt, wenn die Betreuer nicht mehr vor Ort sind“, sagte Jugendamtsleiterin Daniela Bockholt. Sie hält es nicht für erforderlich, dass die Sicherheitskräfte den gesamten Tag über im Morianhaus sind. So werden die Jugendlichen tagsüber ja auch Schulen besuchen. Noch sei aber nicht klar, ob sie in die bestehenden Schulklassen eingegliedert werden oder ob für sie eine eigene Klasse gebildet werde, erläuterte sie.

An sieben Wochentagen 24 Stunden lang erreichbar

Grünen-Vertreterin Jessica Kühn regte an, dass die Jungen auch nachts Ansprechpartner finden. Schließlich seien die ohne Eltern aus Afghanistan, Syrien, Iran und Nordafrika geflüchteten Jugendlichen zum Teil traumatisiert. Das unterstreicht auch Nicole Preuß. „Da muss man erst sehen, welche Hilfen sie brauchen“, sagte die Abteilungsleiterin des Jugendamtes zur WAZ. Sie garantiert jedoch, dass das Jugendamt für den Fall der Fälle an sieben Wochentagen 24 Stunden lang ansprechbar sei.