Bottrop. Bottrop braucht dringend mehr Platz für Flüchtlingsunterkünfte. Welche Vorkehrungen die Stadt trifft und wie viele Menschen sie erwartet.

Die Stadt braucht dringend mehr Platz für Flüchtlingsunterkünfte. „Zu uns kommen jede Woche gut 40 neue Personen. Das ist faktisch ein halber Containerstandort“, sagte Sozialamtsleiter Sascha Borowiak zur WAZ. Bei etwa der Hälfte der geflüchteten Menschen handele es sich um Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Stadt stehe zurzeit unter großem Druck, die geflüchteten Menschen unterzubringen.

Ziel sei es daher, Container-Unterkünfte neben der früheren Overbergschule an der Tannenstraße und auf dem Bolzplatz-Gelände am Wildenhoff einzurichten. Der Sozialamtsleiter bevorzugt zunächst den Standort an der Tannenstraße. „Wir haben in dem früheren Schulgebäude ja schon eine Flüchtlingsunterkunft und können die zusätzlichen Container gut daneben stellen“, sagte er. Wie schnell das allerdings möglich sei, hänge davon ab, ob und welche Container am Markt seien.

Flüchtlinge in Bottrop: 911 Plätze in städtischen Gemeinschaftseinrichtungen

Der zurzeit große Zuzug bedeute nicht, dass sich die Zahl der Flüchtlinge ständig um die Neuzugänge erhöhe. „Da herrscht ziemliche Fluktuation. Einige Flüchtlinge ziehen ja auch wieder fort“, erklärte Sascha Borowiak. Zurzeit reichten die Kapazitäten der Stadt allerdings nicht aus, um der gesetzlichen Verpflichtung zur Unterbringung von Flüchtlingen nachkommen zu können, machte auch Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert bereits klar.

Nach Darlegung der Verwaltung verfügen die städtischen Gemeinschaftsunterkünfte inzwischen über insgesamt 911 Plätze. Davon sind 62 Notfallplätze in der Turnhalle am Alten Südring in Lehmkuhle. Zu Beginn des Konfliktes in der Ukraine waren es noch 367 Plätze. Ende Oktober konnte das Sozialamt noch 24 Plätze belegen. Die Flüchtlingsunterkünfte an Schacht neun in Grafenwald mit 80 Plätzen und an Schacht zehn am Alten Postweg mit 150 Plätzen seien im Bau und stehen bald zur Verfügung.