Bottrop. Die Baugenehmigung liegt vor, doch die Netto-Baustelle im einstigen Karstadthaus ruht weiterhin. Das sagt der Devello-Geschäftsführer dazu.
Still und starr ruht die Baustelle: Auf der Erdgeschoss-Fläche des ehemaligen Karstadt-Hauses in der Bottroper Innenstadt tut sich weiter nichts. Längst hat die Stadt die Baugenehmigung erteilt, im August vergangenen Jahres. Danach, so ist es aus dem Bauaufsichtsamt zu hören, „ist noch nicht viel passiert“.
Im Dezember hatte Christian Zöll, Geschäftsführer bei der Devello AG, Oberbürgermeister Tischler versichert, dass die Firma ab dem 2. Januar wieder termingerecht mit den Arbeiten beginnen werde, nach der Weihnachtspause. Bis dahin seien die vorbereitenden Arbeiten wie Abkleben der Lüftungsanlage, Materialbeschaffung und Kennzeichnen der zu entkernenden Flächen, vertragsgemäß durchgeführt worden.
Netto in Bottrops Innenstadt: Warten auf „letzte statische Ausarbeitungen“
Ebenso vertragsgemäß sollten – Stand Mitte Dezember – die Entkernungsarbeiten bis Ende Januar abgeschlossen sein. Sind sie allerdings nicht, weil sich in den vergangenen knapp vier Wochen seit Neujahr nichts getan hat. Der Grund, so sagt es Christian Zöll auf Nachfrage, sei, dass man noch auf die „letzten statischen Ausarbeitungen“ warte. „Das dauert länger als vermutet.“
Im Gespräch am Donnerstagmorgen zeigt er sich optimistisch, dass diese Ausarbeitungen „heute oder morgen“ eintreffen. Es seien gegebenenfalls zusätzliche Arbeiten zu leisten, „um die Tragfähigkeit zu gewährleisten“. Und da es sich schließlich um ein fertiges Haus handele, seien die zu erledigenden Arbeiten „auch kein Hexenwerk mehr“. „Die Baufirma steht in den Startlöchern“, sagt Zöll, die vorbereitenden Maßnahmen seien abgeschlossen, die ausführenden Arbeiten sollen nun losgehen.
Oberbürgermeister Bernd Tischler sagt auf Nachfrage, dass Zöll auch ihm von den Verzögerungen berichtet hat, allerdings beteuerte, dass diese „nicht das Projekt gefährden“.
Hält Devello seine Vertragsvereinbarungen gegenüber Netto ein?
Sätze, wie sie der Devello-Geschäftsführer schon oft gesagt hat. Mitte November hatte Christian Zöll gesagt, dass die Entkernungsarbeiten am 14. November starten sollen, hatte angekündigt, dass der Vinyl-Boden und der Estrich raus und Rüttelbeton rein müsste. Nun behindern das also statische Unsicherheiten, von denen die Firma im November nichts gewusst haben will?
Netto hat mit der Devello AG so genannte Meilensteine vereinbart, Fristen, bis zu denen bestimmte Arbeiten abgeschlossen sein müssen – nur so erfüllt der Investor seinen Vertrag. Ob die eingehalten werden? „Das ist noch im Plan, es wird aber knapp“, sagt Christian Zöll. Der Januar endet am Dienstag – dass bis dahin der Rüttelbeton liegt, der 20 Tage trocknen muss, ist schlicht unmöglich.
Netto selbst reagiert aktuell nicht auf Nachfrage zum aktuellen Stand der Arbeiten. Vielleicht fokussiert man sich lieber auf das Projekt an der Gladbecker Straße – dort laufen die Arbeiten im Zeitplan, eine Eröffnung scheint im Sommer realistisch.