Bottrop. Die Parteizentrale gleicht einer Bauruine mit Schimmel. Die CDU gibt der Stadt die Schuld. Im Februar trifft man sich vor dem Landgericht Essen.
Seit zwei Jahren durchlebt die CDU in Bottrop einen feuchten Alptraum. Die Parteizentrale an der Friedrich-Ebert-Straße schimmelt vor sich hin, weil immer wieder Wasser über die Decke ins Gebäude eindringt. Zuletzt hatte die WAZ am 25. Oktober darüber berichtet. Inzwischen wurden die Räume laut Trägerverein, der das Haus der Partei zur Verfügung stellt, wieder dreimal vom Wasser heimgesucht.
Auch interessant
Emotional ist für den Verein und für die CDU schon lange das Fass voll. Die Schäden hängen aus deren Sicht mit den Bauarbeiten auf dem Trapez zusammen. Die beauftragte Baufirma habe die Dehnungsfuge nicht geschlossen. Dann passierte wochenlang nichts, Wasser konnte eindringen. Die Zeit geht ins Land. Und die Folgen sind nun unübersehbar. Der Putz kommt in den Räumen von der Decke, Schimmel macht sich breit an den feuchten Wänden, die teilweise Risse aufweisen. Mehrfach soll das Dach abgedichtet worden sein.
Die Stadt erklärt auf Nachfrage, dass mittlerweile eine Gussasphaltschicht aufgetragen wurde. Es würden noch zwei Dachabläufe fehlen, die Arbeiten sollen bis Mitte der Woche abgeschlossen und das Dach dann endgültig dicht sein. Nach Angaben von Michael Frommelt, Hausmeister der Parteizentrale, soll es am 5. Dezember nämlich wieder einen Wasserschaden gegeben haben.
Er hat das Ausmaß mit einem Video dokumentiert. Diesmal ist der Raum der Jungen Union betroffen. Die dunklen, feuchten Stellen an der Decke sind deutlich zu erkennen. Auf dem Flachdach staut sich bei Regen das Wasser. Frank Kien beschreibt die Szenerie als „See“. „Es gibt kein Gefälle, das Wasser kann nicht abfließen“, so der kommissarische Vorsitzende des Trägervereins und CDU-Ratsherr.
- Terrier-Mix ausgesetzt:Wer gibt Struppi ein Zuhause?
- Signale für Blinde: Mehr Ampeln sollen umgerüstet werden
- Krach um Parkraum: Kontrolliert Bottrop die Garagen?
- Wölfe in Kirchhellen: Es ist ruhiger geworden
Die Räume sind nicht mehr nutzbar. Ein Jahr lang liefen dort die Trocknungsgeräte von einer vom Verein beauftragten Firma. Kien spricht inzwischen von einer „hochgradig schimmelbelasteten Ruine“. Deshalb musste die CDU auch unlängst in Räume an der Poststraße umziehen.
Und wer ist schuld? Laut CDU ist es die Stadt als Auftraggeber und Bauaufsicht. Den Schaden hat jedoch die Partei. Wer für den Schaden bezahlt, bleibt vorerst unklar. „Im Februar gibt es einen Gerichtstermin“, sagt Frank Kien. Auf Anfrage will sich die Stadt wegen des schwebenden Verfahrens dazu nicht äußern. Das letzte Wort scheint demzufolge in der Causa „CDU-Geschäftsstelle“ noch nicht gesprochen. Kien: „Ich möchte nicht wissen, wie die Verwaltung reagiert hätte, wenn die SPD in der gleichen Situation wäre.“