Bottrop/Oberhausen. Die Bergarena auf der Halde Haniel in Bottrop ist eingezäunt. Sie ist in einem desolatem Zustand. Veranstaltungen finden hier weiter nicht statt.
- Die Halde Haniel in Bottrop ist ein beliebtes Ausflugsziel.
- Doch die Bergarena der Halde Haniel ist in einem desolaten Zustand.
- „Das sieht nicht schön aus“, sagt Christof Beike, Sprecher der Ruhrkohle AG (RAG).
Ein Bauzaun umschließt das Amphitheater auf der Halde Haniel, das Wasser läuft über die Bühne, Erde ist die Sitzplätze hinabgerutscht und häuft sich am Fuß der Tribüne: Trostlos ist der Anblick der Bergarena, dem höchsten Theater in Bottrop – und das schon seit Langem.
„Das sieht nicht schön aus“, sagt Christof Beike, Sprecher der Ruhrkohle AG (RAG), der die Halde Haniel samt Amphitheater gehört, im Dezember 2022. „Die Bergarena ist nicht nutzbar, die Statik ist gefährdet.“ In der Corona-Zeit sei das kein Thema gewesen, schließlich hatten ohnehin keine Veranstaltungen dort stattfinden können. „Da hat sich keiner drum gekümmert.“ Und jetzt, wo Kulturveranstaltungen nach Ende der Corona-Pandemie wieder möglich wären, lässt der Zustand des Amphitheaters aber keine Aufführungen zu.
RVR kann die Halde Haniel nicht zum 1. Januar 2023 übernehmen
Eigentlich wollte der Regionalverband Ruhr (RVR) zum 1. Januar 2023 die Halde und damit auch die Bergarena und die Stelen-Installation am Gipfel übernehmen. Weil aber das sogenannte Abschlussbetriebsplanverfahren, das für die Übergabe nötig ist, noch nicht abgeschlossen ist, war der Januar nicht zu halten.
Derzeit liefen die Arbeiten an einem Tourismuskonzept für die Halden, auch für die Bottroper Halde Haniel an der Grenze zu Oberhausen. Und der Übernahmevertrag mit der RAG werde noch ausgearbeitet. Bestandteil dessen wird auch die Sanierung des Amphitheaters sein, denn die Frage ist: Wer soll das bezahlen?
Bergarena auf der Halde Haniel: Zehntausende Euro für Reparatur
„Wir sind immer noch ein subventioniertes Unternehmen“, macht Christof Beike klar. „Wir müssen jeden Euro, den wir ausgeben, erklären.“ Die Sanierung des Amphitheaters werde „richtig Geld kosten“, verdeutlicht Beike. Und er wirft die Frage auf, ob es an dieser Stelle überhaupt noch Sinn macht, die Bergarena zu sanieren, schließlich gibt es an dem Standort seit Jahren Probleme, weil durch Hohlräume die Statik angegriffen wird.
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Im Sommer 2021 hatten bereits Starkregenfälle schwere Schäden auf der Halde verursacht. Nicht nur der breite Anlieferungs- und Rettungsweg, auch die normalen Fußwege und die Bergarena wurden damals überflutet und unterspült. Das Wasser hatte tiefe Spurrinnen hinterlassen und Material weggespült, das wieder aufgebracht und verdichtet werden musste. Das Amphitheater lief voll. Mit rund 40.000 Euro hatte die RAG, die auch für die Zukunft zugesagt hat, einen Teil der Kosten für Pflege und Instandhaltung zu übernehmen, vergangenes Jahr die akuten Schäden beseitigt.
Stadt Bottrop: „Wir sind zum Zuschauen verurteilt“
Nun ist die Bergarena aber wieder nicht nutzbar – und wird es so schnell auch nicht mehr sein. „In diesem Amphitheater, wie es da jetzt steht, findet nichts statt“, ist sich Christof Beike sicher. „Und für dieses Jahr wird es eng.“
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Für die Stadt Bottrop ein ärgerlicher Zustand. „Wir sind darüber nicht erfreut“, sagt Sprecher Andreas Pläsken mit Blick auf die Opernproduktionen, die dort früher stattgefunden haben sowie die Überlegungen, die Revue Katzengold im Amphitheater aufzuführen, wenngleich da ohnehin die Kostenexplosion gegen spricht. Allerdings seien der Stadt bei der Sanierung der Bergarena die Hände gebunden. „Alt- und Neueigentümer müssen sich verständigen, wir sind zum Zuschauen verurteilt.“
Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals im Dezember 2022 veröffentlich.