Bottrop. Erst informierte die Stadt über Container für Flüchtlinge. Keine Woche später werden in Bottrop die nächsten Unterkünfte nötig. Woran das liegt.
Die Stadt muss bereits die nächsten Unterkünfte bereitstellen, weil zurzeit viele Flüchtlinge nach Bottrop kommen. Deshalb wird das Sozialamt so schnell wie möglich mehr als hundert weitere Menschen im früheren Katholischen Stadthaus in der Stadtmitte und auf dem Bauernhof Umberg in Kirchhellen unterbringen. Darüber hat Sozialamtsleiter Sascha Borowiak jetzt in einem internen Schreiben die Mitglieder des Bottroper Sozialausschusses unterrichtet. Landwirt Jörg Umberg rechnet damit, dass die ersten Flüchtlinge schon am Freitag bei ihm eintreffen werden.
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„Zu uns kommen jede Woche gut 40 neue Personen. Das ist faktisch ein halber Containerstandort“, hatte der Sozialamtsleiter auch der WAZ-Redaktion schon gesagt. Die Stadt müsse ihre Flüchtlingsunterkünfte laufend erweitern, damit sie ihrer Verpflichtung zur Aufnahme der vielen geflüchteten Menschen gerecht werden könne. Als einen Grund dafür führt der Sozialamtsleiter nun gegenüber den Mitgliedern des Sozialausschusses an, dass das Land bei dem nötigen Ausbau seiner Aufnahmekapazitäten nur langsam vorankomme. Somit werden geflüchtete Menschen nach wie vor schnell und in steigender Zahl den Städten zugewiesen.
Sozialamt informiert laufend über neue Unterkünfte
Daher berichtete Borowiak auch bereits den Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertretern in Bottrop-Mitte darüber, dass das Sozialamt auf dem Gelände der früheren Overbergschule an der Tannenstraße und auf dem Bolzplatz am Wildenhoff zwei neue Container-Unterkünfte aufstellen lassen muss. Das war in der vorigen Woche. Nur wenige Tage darauf informiert der Sozialamtsleiter nun den Sozialausschuss über die Schaffung weiterer Flüchtlingsunterkünfte für insgesamt 130 Personen.
Das Sozialamt habe alles unternommen, um trotz der hohen Anzahl an wöchentlichen Zuweisungen weiterhin möglichst keine Turnhallen als Flüchtlingsunterkünfte zu nutzen. Ziel sei es nach wie vor, die damit sonst verbundenen Einschnitte in den Schulsport und die Trainingszeiten der Vereine zu vermeiden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt führten daher mit einigem Erfolg auch viele Gespräche, um andere zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten zu finden.
Umzug vom Kirchhellener Bauernhof zur alten Zeche geplant
So wird der Kirchhellener Landwirt Jörg Umberg bis März 2023 die Unterkünfte für Erntehelfer auf seinem Hof zur Verfügung stellen, damit darin für eine Übergangszeit geflüchteten Menschen unterkommen können. Darin sei Platz für etwa 70 Menschen, heißt es. Die Flüchtlinge sollen auf dem Bauernhof so lange leben können, bis die Unterkunft auf dem Gelände der früheren Zeche Prosper V um Schacht 10 fertig ist. Dann sollen die Flüchtlinge von Umbergs Hof an den Alten Postweg umzuziehen.
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Im ehemaligen Katholischen Stadthaus in der Stadtmitte werden seit gut sechs Jahren ohnehin schon immer wieder geflüchtete Menschen untergebracht. Jetzt soll dazu aber auch das komplette Erdgeschoss hergerichtet werden, so dass an der Paßstraße weitere 60 geflüchteten Menschen Unterschlupf finden.