Bottrop. Die Stadt Bottrop baut am Wildenhoff und an der Tannenstraße zwei weitere Containerstandorte für Flüchtlinge auf. Das ist der aktuelle Zeitplan.
Auf einem Bolzplatz am Wildenhoff auf dem Eigen und auf dem Hof der früheren Overbergschule an der Tannenstraße entstehen zwei weitere Containerdörfer für jeweils 80 Ukraineflüchtlinge. Im Dezember können 80 weitere Flüchtlinge in den Containern am Vossundern untergebracht werden, im Januar sollen die ersten Flüchtlinge in die ehemalige Bergwerksdirektion am Alten Postweg einziehen. Für diesen Zeitplan von Immobilienwirtschaft und Sozialdezernat hat der Sozialausschuss grünes Licht gegeben.
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Flüchtlinge in Bottrop: Schon jetzt mehr Plätze als bei der Flüchtlingskrise 2015/16
Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert und Sozialamtsleiter Sascha Borowiak gehen davon aus, dass die vier neuen Standorte auch schnell bezogen werden. Außerdem werden mindestens vorübergehend auch die 62 Reserveplätze in der Turnhalle Lehmkuhle gebraucht, die die Stadt als Reserve in der Hinterhand hat. In der Ukraine steht der eisige Winter vor der Tür, Bund und Länder rechnen weiter mit hohen Flüchtlingszahlen. Schon jetzt habe Bottrop mehr Plätze für Flüchtlinge geschaffen als während der Flüchtlingskrise 2015/16.
Bei der Auswahl der Standorte habe auch die Verteilungsgerechtigkeit eine Rolle gespielt, sagt der Sozialamtsleiter. In Kirchhellen werden im bereits bezogenen Containerdorf am Tollstock sowie demnächst an den beiden Standorten an den ehemaligen Schachtanlagen mehr als 300 Flüchtlinge untergebracht werden.
Bürgerversammlung zum Containerdorf Vossundern
Für den Standort Vossundern sind die Container nach Angaben der Immobilienwirtschaft bereits beschafft. Über die Unterbringung der Flüchtlinge dort will die Stadt die Anwohner informieren in einer Versammlung am Mittwoch, 16. November, ab 18 Uhr im Pfarrheim Heilige Familie an der Maystarße.
Welcher der beiden neu beschlossenen Standort als erster zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wird, hängt auch ab von der Verfügbarkeit von Containern; für jeden Standort werden unterschiedliche Typen von Containern benötigt. Matthias Buschfeld (SPD), der Vorsitzende des Sozialausschusses, geht davon aus, dass beide Standorte zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden.
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Jedes neue Containerdorf in Bottrop ist ein Kraftakt
Die Unterbringung von bis zu 80 Flüchtlingen an einem Containerstandort habe sich bewährt und auch weitgehend Akzeptanz in der Nachbarschaft gefunden, sagen Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert und Sozialpolitiker Matthias Buschfeld. Für die Flüchtlingsfamilien mache diese Art der Unterbringung den wesentlichen Unterschied zur Unterbringung in Schulgebäuden oder in Turnhallen, dass sie in den Containern mehr Privatsphäre haben.
Auf eine Unterbringung in der Turnhalle Lehmkuhle will die Dezernentin deshalb weiter nur im Notfall zurückgreifen. Für die städtischen Ämter bedeutet der Aufbau jedes neuen Containerdorfes allerdings einen erneuten Kraftakt, sagt Borowiak, weil in kurzer Zeit nicht nur die Betreuung organisiert werden müsse, sondern vorher die Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme. Kleiner Vorteil des neuen Standortes Overbergschule: Dort ist die Infrastruktur bereits weitgehend vorhanden.
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Wenn Anfang 2023 die ersten Flüchtlinge in der ehemaligen Bergwerksdirektion am Alten Postweg einziehen, bedeutet das für die Sozialverwaltung noch einmal einen deutlich erhöhten Betreuungsaufwand. Dass die Familien dort sozial isoliert leben, befürchtet die Dezernentin nicht. „Die meisten ukrainischen Familien sind mit dem Auto zu uns geflüchtet. Und über die Holthausener Straße ist es nicht weit bis in die Dorfmitte von Kirchhellen.“ Die am Tollstock untergebrachten Familien versichern zudem, sie hätten in Kirchhellen sehr gute Aufnahme gefunden.