Bottrop. Erstmals dabei ist Marc-André Broddin. Er verstärkt das Team der Bibliothek. Die verteilt ihre Leseaktionen am Freitag auf sieben Grundschulen.

Das Team der Stadtteilarbeit der Lebendigen Bibliothek ist wieder komplett. Seit einiger Zeit organisiert Marc-André Broddin, der für die in den Ruhestand gegangene Dietlinde Kramp-Kalus gekommen ist, zusammen mit Gabriele Kühlkamp die Aktionen und Veranstaltungen dieser Abteilung der Bibliothek nicht nur an vielen Grundschulen der Stadt. Auch in Seniorenheimen wie zum Beispiel der „Schattigen Buche“ auf dem Eigen sind die „Stadtteilarbeiter“ aktiv unterwegs.

Großes Thema - und das nicht nur am bundesweiten Vorlesetag am Freitag - ist für beide natürlich das Lesen. So liest Marc-André Broddin am Freitag beispielsweise in der OGS der Astrid-Lindgren-Schule, Gabriele Kühlkamp in der Grundschule Welheimer Mark oder in der Aktion „Lauschgericht“ des Bistums Essen mit der langjährigen Ratsfrau Gabriele Sobetzko in der Grundschule Ebel.

Nachfrage nach Lesepaten steigt nach Corona wieder deutlich an

Die Nachfrage, vor allem seit die Corona-Pandemie kaum noch ein Thema sei, steige deutlich an, so Gabriele Kühlkamp. Daher möchte sie den Kreis der Vorlesepatinnen und -paten gerne ausbauen. „Männer sind unter den derzeit Aktiven deutlich in der Minderheit“, so Kühlkamp. Schade findet sie das. Vor allem, weil die Kinder, die ohnehin in Kita und Grundschule überwiegend von Frauen unterrichtet würden, denken, auch das Lesen und Vorlesen sei reine Frauensache. „Also, wer gerne liest, zeitlich etwas flexibel ist und gerne Kinder um sich hat, bitte melden!“, so Kühlkamps Appell.

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Niemand werde allein gelassen, sagt auch Marc-André Broddin. Es gebe immer wieder auch Schulungen, praktische Workshops, in denen bei Bedarf an Lese- und Atemtechnik gearbeitet werde. Zuletzt hat zum Beispiel Maja Brüggemeier vom früheren Figurentheater „Sonstwo“ Vorlesepatinnen fit gemacht. Dabei gehe es auch um Themen wie das Abwägen von Nähe und notwendiger Distanz zu den ja fremden Kindern, aber auch Haltung oder Gestik und Mimik. Am Ende solle der Funke ja auf beiden Seiten überspringen und vor allen Spaß machen, findet auch Bibliotheksleiter Jörg Dieckmann. Der verspricht, dass es im nächsten Jahr auch wieder Veranstaltungen zum Vorlesetag in der frisch renovierten Bibliothekszentrale im Kulturzentrum geben werde. Dann kann er sich auch vorstellen, wie in früheren Jahren neben den verdienten Vorleserinnen und -lesern für den Tag stadtbekannte Bottroperinnen und Bottroper Persönlichkeiten als Lesepaten zu gewinnen.

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Aber nicht nur das Lesen steht bei der Stadtteilarbeit im Zentrum. „Es gibt auch Themenschwerpunkte aus dem Bereich Natur, zum Beispiel über Honig- und Wildbienen, oder jetzt das Erstellen eines Herbariums mit Kindern der Paulschule, aber auch eine anstehende Fahrt zum Landtag nach Düsseldorf“, so Gabriele Kühlkamp. Doch jetzt freut sich die Bibliothek erst einmal auf interessierte Vorlesepatinnen und -paten. Drei Bücher habe sie gleich parat, die sich zum Vorlesen aber auch als Nikolausgeschenke eignen: Die Bände über Oskar, der die Stadt Bottrop entdeckt - aus der Feder von Gabriele Kühlkamp und Dietlinde Kramp-Kalus.

Kontakt für Vorlesepaten - Oskar-Bücher-Aktion

Wer sich für die ehrenamtliche Arbeit als Vorlesepate interessiert, kann sich bei Gabriele Kühlkamp oder Marc-André Broddin von der Stadtteilarbeit der Lebendigen Bibliothek melden: Tel.: 02041-70 38632 oder per E-Mail: stadtteilarbeit@bottrop.de.

Die drei Oskar-Bücher, mit denen Kinder ihre Stadt Bottrop entdecken können, gibt es aktuell noch im Buchhandel. Jeder Band kostet 8 Euro, alle drei Bände zusammen 20 Euro.