Bottrop. Zum Auftakt der Kooperation kommt Autorin Pamela Spitz nach Bottrop. Zusammen stark: VHS, Stadtbibliothek, Selbsthilfebüro und Parkinson-Vereine.
„Sie haben Parkinson.“ Wer diese Diagnose bekommt, fällt erst einmal in ein tiefes Loch. So beschreiben es zum Beispiel die Vertreter der Bottroper Regionalgruppe der Deutschen Parkinson Vereinigung, Rolf Scheier, oder Lutz Allhoff vom Bundesverband der Parkinson Youngsters. Mit ihren Organisationen gehören sie neben der Volkshochschule, der Lebendigen Bibliothek und dem Selbsthilfe-Büro des Paritätischen zum neuen Bottroper Kooperationsverbund in Sachen Morbus Parkinson, so der Fachbegriff dieser bislang unheilbaren Nervenerkrankung.
Auftakt der Bottroper Kooperation im VHS-Filmforum
Noch im April gehen sie alle mit einer Veranstaltung an die Öffentlichkeit. Dafür haben sie mit finanzieller Unterstützung der Bottroper Bürgerstiftung das Format einer Lesung gewählt. Erwartet wird dazu die Fotojournalistin und Autorin Pamela Spitz, die im VHS-Filmforum nicht nur ihr Buch „Wanderlust mit Mister Parkinson“ vorstellt, sondern als selbst Betroffene zusammen mit den Bottroper Akteuren in Sachen Parkinson-Hilfe den Besucherinnen und Besuchern Rede und Antwort steht.
„Ein wirklich spannendes, rasantes aber auch einfühlsames Buch über Umgang und Auseinandersetzung mit Morbus Parkinson und lesenswert auch für Menschen, die die Krankheit nicht haben.“ So jedenfalls Tanja Steinhaus (VHS) und Friederike Lelgemann vom Selbsthilfe-Büro über Pamela Spitz’ Buch. Es zeige einfach einen Umgang mit der Krankheit, vor allem auch in der Anfangsphase, die Insider als „Honeymoon“-Phase bezeichnen.
Auch Reinhold Liesner kann nachvollziehen, worüber die Autorin schreibt. Der Bottroper ist selbst seit einiger Zeit an Parkinson erkrankt, ist aber dennoch als Dozent an der VHS aktiv. Und Lutz Allhoff von den Parkinson Youngsters berichtet von seinen Radtouren durch halb Europa – trotz oder mit der Krankheit.
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Arbeit der Bottroper Parkinson-Gruppen gebündelt vorstellen
So schließt sich der Kreis zu den Beschreibungen in der autobiografischen Veröffentlichung von Pamela Spitz (erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, 18 Euro). Vor allem aber möchte dieser Aktionsabend neben der unterhaltsamen Lesung die Arbeit der Bottroper Parkinson-Gruppen gebündelt vorstellen. Gerade auch, weil Corona im Bereich Selbsthilfe oder auch Reha-Sport vieles kaputt gemacht habe, was nun mühsam wieder aufgebaut werden müsse, sagt Journalist Hermann Beckfeld von der Bottroper Bürgerstiftung.
Und Rolf Scheier von der Deutschen Parkinson Vereinigung geht davon aus, dass es in der Stadt zwischen 300 und 400 Erkrankte gibt. „Unsere 125 Mitglieder in der Regionalgruppe sind ja nur die Spitze eines Eisbergs“, weiß der Vorsitzende.
Die Lesung mit mit Pamela Spitz beginnt Mittwoch, 27. April, um 19.30 Uhr im VHS-Filmforum, Blumenstraße 12-14. Anschließend Gespräch und Präsentation Bottroper Akteure in Sachen Parkinson-Hilfe. Eintritt frei. Anmeldung unter 02041-70 37 23.