Bottrop. Das Grab der Familie von Josef Albers auf dem Alten Friedhof in Bottrop sieht ungepflegt und verwahrlost aus. Das will die Stadt ändern.
Wie sieht es in Bottrop eigentlich mit der Erinnerung an die Familie des Künstlers Josef Albers aus? Diese Frage stellt sich WAZ-Leser Rolf Lenicker einmal nach Berichterstattung über die kuriose Idee eines FDP-Politikers, die Öffnungszeiten des Museums Quadrat einzuschränken, um Energie zu sparen, vor allem aber auch nach dem Abschiedsinterview der WAZ mit dem scheidenden Museumsdirektor und der lokalen Berichterstattung über das hohe Niveau der Pflege des Albers-Erbes in Bottrops Museum.
Auch für Lenicker steht fest, dass die Stadt mehr machen könnte aus Josef Albers, dem international bekannten Maler, Pädagogen und Bauhauskünstler.
„Die Stadt könnte mehr machen aus dem Erbe und Ruf von Josef Albers“
So zeigt er sich betroffen über den aktuellen Zustand der Grabstätte der Familie Albers auf dem historischen Alten Friedhof an der Horster Straße. „Ungepflegt und verwahrlost sieht es aus. Jenseits des Zauns, keine zwanzig Meter weiter, stehen drei schäbige Glas-Container. Unerwähnt lasse ich, was sich darum herum abspielt und ablagert. Wenigstens an diesem Gesamt-Ensemble könnte die Stadt mit vergleichsweise geringem Aufwand so einiges verbessern. Anderenfalls möchte man niemandem diese Grabstätte zeigen“, sagt Rolf Lenicker gegenüber der WAZ. Außerdem befindet sich auf dem Grab eine offizielle Hinweistafel zu den dort Bestatteten und deren Verwandtschaftsgrad zu Josef Albers.
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Eine Nachfrage bei der Stadt hat ergeben, dass die Gruft zwar eine private Grabstätte sei und sich die Stadt formal nicht darum kümmern müsse. „Bottrop hat nur ein einziges Ehrengrab, um das sich die Stadt kümmern muss, das des früheren Oberbürgermeisters Ernst Wilczok“, so Stadtsprecher Andreas Pläsken. Allerdings sei die Verwaltung aber durchaus tätig, bei Gräbern von Persönlichkeiten, die eine besondere Rolle in der Stadtgeschichte spielten oder Grabstellen, die zugleich geschichtliche Erinnerungsorte seien.
Stadt Bottrop kümmert sich um Albers-Grab
Im Fall des Albers-Grabes kümmere sich der Fachbereich Umwelt & Grün tatsächlich um die Pflege und Bepflanzung, so Pläsken. Die sei sogar vor einiger Zeit in Absprache mit der Museumsleitung „in Albers’ Sinne“ angelegt worden. „Allerdings hat sich diese Bepflanzung als ungeeignet für diesen schattigen Standort erwiesen“, so der Stadtsprecher.
Außerdem sei noch ein Pilzbefall an einigen Pflanzen hinzu gekommen. Daher wurde vor dem Sommer die gesamte Bepflanzung herausgenommen, auch, damit sich die Pilzerkrankung nicht weiter verbreite. Daher sehe die Gruft derzeit so leer und für Besucher wohl auch vernachlässigt aus, so Pläsken.
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Aber: „Umwelt & Grün wird die Grabstätte neu gestalten und passend für die Lage in Absprache mit dem Museum bepflanzen“, kann Andreas Pläsken bereits sagen. Das werde geschehen, sobald Hitze und Trockenheit vorbei seien. Derzeit sei die Mitarbeiter vor allem mit Pflege und Bewässerung von jungen Anpflanzungen beschäftigt. Daher fänden auch Rückschnitte oder Pflege an vielen Wegen gerade nicht statt.