Bottrop. Manuela van Liempt und Wilko Dogge bieten unter dem Namen „Wein am Stil“ Proben an. Das steckt dahinter, so hat sich die Leidenschaft entwickelt.

Die Leidenschaft und die Liebe zum Wein – das wollen die beiden Bottroper Manuela van Liempt und Wilko Dogge weitergeben. Unter dem Namen „Wein am Stil“ bieten sie nun Seminare an und wollen mehr Menschen für die Liebe zum Wein begeistern. Was ihnen wichtig ist: „Bei unserem Basis-Seminar geht es darum, rauszufinden, ,Was schmeckt mir?’.“ Auf dieser Basis könnten die Teilnehmer dann neue Dinge auszuprobieren. Entdecken sie, dass ihnen eine bestimmte Rebsorte besonders gut schmeckt, sei das womöglich eine Grundlage, um verschiedene Weine aus unterschiedlichen Anbaugebieten zu testen.

„Wir wollen erreichen, dass man den Wein im Supermarkt nicht mehr nach dem schönsten Etikett aussucht“, beschreibt Wilko Dogge das Ziel der Einsteigerseminare. Manuela van Liempt hat sich selbst nur langsam an die Leidenschaft Wein herangetastet. „Noch vor rund zehn Jahren habe ich mir Limonade in den Wein geschüttet, weil er mir zu sauer war.“

Fortbildung zum Weinexperten

Arbeitskollegen und nicht zuletzt ihr Partner Wilko Dogge hätten sie dann ans Thema Wein herangeführt und sie habe herausgefunden, was ihr schmeckt. Die Folge neben wachsender Wein-Begeisterung: „Meine erste Corona-Anschaffung war ein großer Weinkühlschrank“, erzählt sie mit einem Lachen.

Dank Fortbildungen und Seminaren sind die 39-Jährige und der 51-Jährige nun zertifizierte Weinexperten. Dafür haben sie entsprechende Fortbildungen nach dem WSET, dem „Wine & Spirt Education Trust“, absolviert. Ihre Kenntnisse haben die beiden bisher im Freundes- und Bekanntenkreis weitergegeben. Nun also wird das Hobby zum Nebenerwerb.

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Was war der Auslöser für diesen Schritt? Ganz verkürzt ausgedrückt das Doku-Kino, das im vergangenen Jahr auf dem Kirchplatz stattfand. Aber der Reihe nach: Nach dem letzten Film habe Christina Berger, Inhaberin des Café Kram, eine flammende Rede gehalten und appelliert, dass Bottrop davon lebe, dass man die Initiative ergreift, und jetzt genau die richtige Zeit dafür sei.

Bottroper Paar profitiert vom Marktviertel-Netzwerk

Also nahm die Idee Gestalt an. Und wo besser könnten diese Kurse nun stattfinden als im Café Kram. Und so steigt die Premiere am 24. November in dem beliebten Café am Rande des Marktplatzes. Die beiden Fuhlenbrocker, die eigentlich in der Pharmabranche arbeiten, beschränken die Zahl der Teilnehmer auf zwölf. „Wir wollen individuell auf die Teilnehmer eingehen können und die sollen sich auch untereinander kennenlernen.“ Und die Nachfrage scheint groß, der erste Abend war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht.

Dabei profitiere man wirklich vom Marktviertel-Netzwerk, loben die beiden. Umgekehrt sei es genau der Ansatz, um den es ihnen geht – von Bottropern für Bottroper. Die Möglichkeit, so ein Angebot hier zu schaffen, sei toll. Entsprechend steuert Scharun die Vesperplatte für den Abend bei und Just VGN sorgt für vegane Alternativen.

Neun Weine stellt das Paar an so einem Abend vor, zweieinhalb bis drei Stunden kalkulieren sie dafür. Anders als bei klassischen Weinproben etwa beim Winzer gibt es am Ende des Abends nicht die Möglichkeit einzukaufen. Allerdings verrät das Duo, wo es den Wein bei Bedarf gibt.

Darum nennen sich die Bottroper „Wein am Stil“

Neben den Basis-Seminaren wollen die beiden in einem zweiten Schritt „Weinreisen“ anbieten. Das bedeutet nicht, dass sich eine ganze Truppe gemeinsam auf den Weg macht. Stattdessen reisen Manuela van Liempt und Wilko Dogge. Vor Ort besorgen sie Wein, außerdem drehen sie Filme, machen Fotos und bringen viele Eindrücke mit. Die wollen sie für ihre Seiten in den sozialen Netzwerken nutzen, um dort Lust auf Wein zu machen, sie gleichzeitig aber auch für ihre Weinreisen einsetzen. Das erste Ziel steht schon fest, da zieht es die beiden an den Gardasee. Dort kann Wilko Dogge seiner Leidenschaft für italienische Rotweine frönen.

Christina Berger freut sich über das neue Engagement im Marktviertel. Das Bottroper Bier hat bei ihr im Lokal bereits Bier-Tastings angeboten. „Das hat mich wirklich überrascht, wie gut das ankam.“ Als sich nun die Idee mit den Weinseminaren entwickelt hat, sei es eigentlich schnell gegangen, dass man sich einig wird. „Ich freue mich einfach, wenn in Bottrop was passiert. Für uns ist das ein Mehrwert.“

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Was bedeutet der Name, „Wein am Stil“? Tatsächlich verbirgt sich hinter diesem Wortspiel schon der erste Tipp. Nämlich der, wie das Weinglas richtig gehalten wird – eben am Stiel und nicht am Kelch. Schließlich soll der gute Tropfen nicht durch die Hand erwärmt werden.