Bottrop. Im Museum Quadrat ist es schön kühl – vor allem um die Kunst zu schützen. Dem Bottroper FDP-Chef wird das zu viel. Was er stattdessen tun würde.
Die FDP in Bottrop schlägt vor, das Museumszentrum Quadrat im Bottroper Stadtgarten zu schließen. „Vorübergehend“, betont FDP-Vorsitzender Andreas Mersch. Der Liberale sieht das als einen Beitrag zum Energiesparen an. Denn der FDP sind die Kosten für die Kühlung der Museumsräume in der anhaltenden Sommerhitze offenbar zu hoch, wie ihr Vorsitzender klarmachte.
„Alle diskutieren dieser Tage darüber, wo und wie Energie eingespart werden kann und Dr. Liesbrock kühlt sein Museum für ein paar Besucher plus, minus zehn Grad herunter?“, fragt der FDP-Chef ungläubig. Zuvor hatte Museumsleiter Heinz Liesbrock der WAZ erklärt, dass eine Klimaanlage die Temperatur in dem Museumsgebäude auf 21 Grad halte. Das diene dem Schutz der Exponate. Die Ausstellungsräume des Museums dürften damit zu den kühlsten in der Stadt gehören.
FDP will Bottroper Kunstwerke zeitweise im Magazin einlagern
„Für alle Museen weltweit gibt es Standardwerte, die in einem Korridor zwischen 19 und 22 Grad liegen sowie zwischen 45 und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit“, erläuterte er. Wichtig sei es vor allem, die Temperaturen stabil zu halten. Größere Temperaturschwankungen seien schädlich für die Kunstwerke. Die Jalousien an den großen Glasflächen des Museums dienten daher auch dazu, starke Sonneneinstrahlungen zu verhindern.
„Standard hin oder her, aber das kann man doch niemandem erklären“, meint dagegen FDP-Vorsitzender Andreas Mersch. Für ihn sei vielmehr die Frage, welche Temperatur die Werke im Museum ohne Schaden aushielten. „Wäre es möglich, die Werke sicher einzulagern?“, fragt der Liberale; etwa im Magazin. Die vorübergehende Schließung des Museums würde auch das Problem mit der Luftfeuchtigkeit durch Atem und Schweiß abmildern, meint der Bottroper.
„Unsere Rentnerinnen und Rentner erleiden aufgrund des Wetters Kreislaufprobleme und Dr. Liesbrock sitzt entspannt in seinem wohltemperierten Glaskasten. Unglaublich“, spitzt der FDP-Vorsitzende die Kritik der Liberalen zu und fordert mehr Bodenhaftung ein.