Bottrop. Die Temperaturen sind seit Tagen hoch, das Wochenende wird sonnig und heiß. Wir haben Bottroper Orte gesucht, die etwas Abkühlung bieten.
Auf über 33 Grad steigen die Temperaturen am Wochenende, schon die vergangenen heißen Tage haben die Wohnungen und Häuser aufgeheizt, da ist die Sehnsucht nach etwas Abkühlung groß. Wir haben ein paar Orte zusammengesucht, an denen sich die Hitze in Bottrop gut aushalten lässt.
Abkühlung in Bottrop: Die Cyriakus-Kirche
Öffnet man die Türen zur Cyriakus-Kirche, ist man zunächst einmal überrascht. Ganz so kühl wie erwartet ist es in dem großen Gotteshaus dann doch nicht. Aber bei 24 bis 25 Grad ist es dort immer noch erträglicher als draußen in der prallen Sonne mit Temperaturen von über 30 Grad. Aber zum Abkühlen in die Kirche? Propst Jürgen Cleve hat damit kein Problem: „Wir bieten Schutz vor den sengenden Sonne und man darf jederzeit reinkommen.“
Vorteil der dicken Mauern: Die Kirche heize sich nur langsam auf, halte die Temperatur dann aber auch vergleichsweise lange. Allerdings bemerke man in dem großen Raum auch, dass die warme Luft nach oben steigt. Cleve: „Der Temperaturunterschied hoch zur Orgelbühne, das spürt man schon, das sind ein paar Grad.“
Geöffnet ist die Cyriakus-Kirche täglich immer vormittags und nachmittags – außer montags. Dazu kommen die Gottesdienstzeiten. Die ehrenamtlichen Kirchenwächter ermöglichen das Offenhalten der Kirche. Sie sind stundenweise vor Ort und passen auf, dass alles in geordneten Bahnen abläuft. Dafür sei man auch sehr dankbar, sagt der Propst. MD
Das Museum Quadrat – Kunst genießen bei 21 Grad
Sie dürften zu den kühlsten Innenbereichen in Bottrop gehören: die Ausstellungsräume im Josef-Albers-Museum. Die Klimaanlage kühlt das Gebäude auf 21 Grad herunter, wie Museumsdirektor Dr. Heinz Liesbrock erklärt. „Für alle Museen weltweit gibt es Standardwerte, die in einem Korridor zwischen 19 und 22 Grad liegen sowie zwischen 45 und 55 Prozent Luftfeuchtigkeit.“
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Bei diesen Bedingungen nähme die Malerei am wenigsten Schaden. Dabei gehe es vor allem um die Temperaturstabilität, große Schwankungen sind „Gift für die Kunstwerke“. Die großen Glasflächen werden tagsüber von Jalousien bedeckt, um die Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Die Eiszeithalle ist aufgrund ihrer Schattenlage ohnehin relativ kühl. Im Neubau, der am 19. Oktober eröffnet, werde es eine hoch moderne Klimaanlage geben.
Wer also der Sonne ausweichen und in klimatisierten Räumen wandeln will, kann das mit dem Kunstgenuss verbinden. Der Eintritt ins Josef-Alber-Museum und in das Museum für Ur- und Ortsgeschichte ist frei, geöffnet ist das Museum Quadrat dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 17 Uhr. lh
Frische Brise: Bottrops Köllnischer Wald
Selbst als Carbriolet-Fahrer bekommt man jetzt die brütende Hitze zu spüren. Der alternde Franzose hat zwar endlich das Flair, das man aus den Kinofilmen mit Alain Delon kennt, doch in der Hitzeinsel namens Bottroper Innenstadt lässt es sich nicht einmal mit offenem Glasverdeck gut aushalten. Dann schon lieber geschlossen fahren und die Klimaanlage anstellen. Das ist zwar prima, aber wehe man steigt aus dem Auto aus. Der Hitzeschock ist vorprogrammiert und fühlt sich so an, als wenn man auf einer Sonnenurlaubsinsel aus dem Flieger steigt. Als Kompromiss taugt da, das Verdeck zum Schutz vor der brennenden Sonne geschlossen zu halten und mit offenen Seitenfenstern stadtauswärts zu fahren.
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Zum Beispiel über die Hans-Böckler-Straße. Spätestens auf der Oberhausener Straße erlebt der Rechtsabbieger dann etwas, das sich wunderbar anfühlt. Denn auf der Straße, die mitten durch den Köllnischen Wald führt, weht einem eine herrlich frische Brise entgegen. Ein Wunder ist das nicht, sondern völlig natürlich. Bäume können urbane Temperaturen um bis zu zehn Grad senken, berichten Fachleute. Wie schön kühl muss es da erst sein, wenn man das Auto stehen lässt und zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Köllnischen Wald unterwegs ist. nj
Kühles Nass: Schwimmbäder und andere Möglichkeiten
Anders als viele glauben, ist das Baden im Rhein-Herne-Kanal strengstens verboten und nicht etwa geduldet. Jeder kennt die Bilder der von Brücken springenden Badelustigen, aber die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) warnt vor den Gefahren: „In Vorhäfen von Schleusen entsteht beim Füllen und Leeren der Schleusenkammer eine erhebliche Sogwirkung beziehungsweise Strömungen, denen sich selbst geübte Schwimmer nicht entziehen können.“
Außerhalb der gekennzeichneten Flächen, für die die WSV zuständig ist, gelten landesrechtliche Vorschriften, aber auch die ermöglichen kein legales Baden. Auch in anderen natürlichen in Gewässern in Bottrop wie dem Heidesee ist das Baden nicht erlaubt. Der Töttelbergsee in Kirchhellen soll perspektivisch zum Badesee werden, ist aber noch eine Sandgrube. Ist der Sand abgebaut, läuft der See voll – das wird aber noch einige Jahre dauern.
Bleibt also das Stenkhoffbad, das zwar wenig Schatten bietet, aber kühle Wassertemperaturen. lh
Schattenplätzchen mit Brombeeren satt
Einer der schattigsten Orte Kirchhellens ist gleichzeitig auch ein Brombeerparadies. Genauer: mein Brombeerparadies. Das soll auch so bleiben, deshalb hier nur mein zweitliebstes Schattenplätzchen. Es beginnt an der wohl am seltensten genutzten Bushaltestelle der Stadt: der Haltestelle „Im Pinntal“ auf der gleichnamigen Straße. Hier beginnt ein Weg, der ungefähr parallel zur Gartenstraße verläuft und am Ring an der evangelischen Kirche endet.
Hier ist es gefühlt immer ein paar Grad erträglicher als anderswo. Und es gibt Bänke im Halbschatten und jede Menge gerade reifer Brombeeren. Hübsch hoch, außerhalb der Reichweite von Hund und Fuchs (wegen des Bandwurms). Allerdings: Auch viele Brombeeren sind ein Opfer der Trockenheit geworden und am Busch verdorrt. ks