Bottrop. Das neue Gemeindezentrum der Pfarrei St. Cyriakus Bottrop ist eingeweiht. Was das Haus der Begegnung in der Innenstadt so besonders macht.

Wer bei dem Wort „Pfarrhaus“ etwas Altes im Kopf hat, wird hier einiges lernen: Nach acht Jahren Ideenfindung, Planung und Realisierung hat das neue Haus „Kirchplatz 2/3“ der Kirchengemeinde St. Cyriakus eröffnet. Die Einweihung am Samstag lockt parallel zum Stadtfest viele Besucher an. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde und einigen Gästen, darunter auch Oberbürgermeister Bernd Tischler, wird gesungen, gebetet – und sich gefreut.

Bottroper Stadtdechant: „Hier werden hoffentlich alle heiler werden“

Eingebettet zwischen der Parfümerie Pieper und der City Apotheke liegt es zentral unweit der St. Cyriakus Kirche. Die Gäste werden in dem eindrucksvollen Neubau mit Sekt und Orangensaft empfangen. Musikalisch begleitet wird die Feier dank Bogyung Kim am Klavier. Dr. Jürgen Cleve, Propst und Stadtdechant, lädt alle Bottroper herzlichst ein: „Dieses Haus ist ein Ort der Begegnung und der Gespräche. Hier werden wir hoffentlich alle heiler werden.“

Sehr gemütlich eingerichtet ist der Treffpunkt bzw. das Café im neuen Pfarrhaus in Bottrop-Mitte mit dem Namen
Sehr gemütlich eingerichtet ist der Treffpunkt bzw. das Café im neuen Pfarrhaus in Bottrop-Mitte mit dem Namen "Stück.gut". © FUNKE Foto Services | Franz Naskrent

Das neue Pfarrhaus vereint die Propstei der Kirchengemeinde, die Verwaltung und das Pastoralteam. Im Erdgeschoss befindet sich das citypastoralische Angebot „Stück.gut“, das als „großes Wohnzimmer mitten in der Stadt“ bezeichnet wird. In der dritten Etage arbeitet seit Januar der Internist Dr. Gregor Postberg. Einzug gehalten hat bereits das Seniorencafé.

Der Weg zum neuen Gemeindezentrum war lang

Auch Martin Oppermann, Stellvertreter des Kirchenvorstandes, ist begeistert: „Neun Kirchenvorstände haben an dem Projekt gearbeitet, geplant und dann auch tatsächlich umgesetzt. Das schöne Ergebnis feiern wir heute.“ Möglich wurde der Neubau durch den Verkauf des früheren katholischen Stadthauses und anderer Liegenschaften der Kirchengemeinde. Noch unter Propst Paul Neumann fiel die Entscheidung für ein neues Haus.

Der Weg war lang und längst nicht so einfach: Bereits im Mai 2014 trifft sich die „Perspektivwerkstatt“ zum ersten Mal unter dem Motto „Katholisch in Bottrop“. 102 Bottroper und Bottroperinnen finden sich zusammen und entscheiden sich für den Abriss der Wohn- und Geschäftshäuser, um dort das neue Pfarrhaus zu bauen. Es folgen 49 weitere Treffen, bis das Domizil steht.

Zwischenzeitlich kommt es zu einer Bauverzögerung

Bei jedem einzelnen Treffen dabei ist Heinz-Dieter Hoffmann, ehrenamtlicher Bauleiter. „Zu Beginn haben sich der Markt und die Baustelle noch gut verstanden“, scherzt er. Nicht alles lief glatt und es kommt zu einer Bauverzögerung. Für die Mitarbeit an dem Herzensprojekt bekommt er ein Ehrenzeichen des Bistums Essen verliehen.

„Das Schönste an dem Beruf ist ja die Einweihung“, meint Architekt Franz-Jörg Feja. Im Jahr 2017 gewinnt er den Architektenwettbewerb und darf seine Vision des Gebäudes verwirklichen. Dies ist nun sein zweites Bauprojekt in der Innenstadt – bereits das Haus der Martinskirche unterliegt seiner Federführung. Doch das neue Pfarrhaus ist auch für ihn etwas Besonderes: „Die Menschen werden in das offene Erdgeschoss eingeladen, es werden viele Funktionen verknüpft. Es scheint als würde Innen und Außen miteinander kommunizieren.“ OB Bernd Tischler findet: „Dieses Haus ist eine Bereicherung für die Innenstadt und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.“

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Was zum Schluss natürlich nicht fehlen darf ist die Segnung des Pfarrhauses durch Propst Cleve. Interessierte bekommen am Ende noch eine Führung durch den „neuen Mittelpunkt der Stadt“ und können an einem ökumenischen Gottesdienst teilnehmen.