Bottrop. Die Konradschule in Bottrop erhält mehr Platz für den Offenen Ganztag. Kosten- und Zeitrahmen für den Bau einzuhalten, dürfte schwierig werden.

Ab 2026 haben Grundschulkinder – angefangen bei den Erstklässlern – einen Rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung. Doch schon in den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach OGS-Plätzen in Bottrop gestiegen, hat die Stadt in den Ausbau des Offenen Ganztag investiert. Aktuell entsteht zum Beispiel ein Neubau an der Konradschule im Fuhlenbrock.

Hinter dem langgezogenen Schulgebäude ist der Baustellenbereich sorgsam abgezäunt, Zubehör liegt bereit, erste Baumaßnahmen sind erkennbar. So steht teils schon das Mauerwerk für das spätere Treppenhaus nebst Aufzug. In der kommenden Woche werden die Rohbauer weiter arbeiten, sagt Tina Barkhoff, Bauleiterin vom städtischen Fachbereich Immobilienwirtschaft. Also parallel zum Schulbetrieb.

OGS-Neubau: Begrünung fürs Dach, Holz für die Fassade

Es gilt, an einen alten, kleinen Anbau, der zurzeit das Lehrerzimmer beherbergt, einen zweigeschossigen Neubau anzuschließen. Der umfasst rund 550 Quadratmeter. „Ins Erdgeschoss kommen drei große Gruppenräume für die OGS“, berichtet Barkhoff. Im Obergeschoss werden das Schulsekretariat, das Direktorinnenzimmer, das Lehrerzimmer, ein Erste-Hilfe- und ein kleiner Archivraum einziehen.

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Das Dach des Anbaus erhält eine Begrünung. „Das Regenwasser wird in den Düsslingsbach eingeleitet“, erklärt Barkhoff weiter. Der Bau, der teils aus Holzwänden besteht, erhält zudem eine hinterlüftete Holzfassade.

Übrigens werden die jetzigen OGS-Räume im Untergeschoss des Schulgebäudes nicht komplett aufgegeben. Aber ebenfalls umgestaltet: „Der Essensbereich wird vergrößert“, nennt Barkhoff ein Beispiel.

Der Eingang zur Konradschule. Auf der rückwärtigen Seite entsteht der Neubau für die OGS.
Der Eingang zur Konradschule. Auf der rückwärtigen Seite entsteht der Neubau für die OGS. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Was den Zeitplan angeht, möchte Tina Barkhoff sich in Zeiten wie diesen, in denen teils nicht einmal Angebote auf Ausschreibungen abgegeben werden, nicht festlegen. „Wir haben relativ zügig noch beginnen können“, sagt sie, und zwar Ende April/Anfang Mai mit den Erdarbeiten. Rohbauer und Holzbauer seien auch schon beauftragt. Angepeilt ist die Fertigstellung des neuen Anbaus im zweiten Halbjahr 2023. Ist dieser erst bezogen, kann der Bereich des alten Lehrerzimmers umgebaut werden in zwei kleine Arbeitsräume für Differenzierungsunterricht.

Die zum größten Teil über ein Förderprogramm getragenen Kosten für die OGS-Erweiterung belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro – „zum jetzigen Zeitpunkt“, schränkt Tina Barkhoff ein. Der Ukraine-Krieg gelte als höhere Gewalt, explodierende Materialkosten könnten die Unternehmer an den Auftraggeber Stadt weitergeben. Die Bauleiterin weiß schon: „Beim Rohbauer wird es etwas teurer, durch den Stahl.“ Die Stahlkosten für die Bewehrung seien nämlich um 70 Prozent gestiegen. „Der Holzbauer sagt, er kann die Preise halten.“

Angefangen hat die OGS an der Konradschule in Trägerschaft der Awo im Jahr 2004 übrigens mit 25 Schülerinnen und Schülern. Heute nehmen mehr als 160 Kinder das Betreuungsangebot wahr.