Bottrop. Der Tag der Trinkhallen findet am 6. August zum dritten Mal statt – nach langer Pause. Diese Bottroper Buden sind dabei und das ist das Programm.

Buden gehören in den Ruhrpott wie „Datt“ und „Watt“. Zum dritten Mal veranstaltet die Metropole Ruhr ihr Fest der Budenkultur, den Tag der Trinkhallen. Am Samstag, 6. August, von 15 bis 22 Uhr entsteht an jeder Bude im ganzen Ruhrgebiet eine eigene, kostenlose Veranstaltung.

Unter dem Motto „Schmelztiegel Ruhrgebiet – Alltag schreibt Geschichte“ werden Familienfilme aus den 1950-1980er Jahren gezeigt. Eingereicht werden die Filme von Bürgern aus der Metropole Ruhr. Programmschwerpunkte sind das Thema Fußball, Film, Musik und Kleinkunst. Also alles, was verbindet und gerne in die gemischte Tüte gepackt wird. In Bottrop dabei sind auch das Eigener Büdchen, der K(uh)iosk, „Kioskistkult“ oder die Trinkhalle Kelm.

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Die Bottroper Buden sind mitten in der Planung oder stehen schon in den Startlöchern: Michaela Hornung, Inhaberin des Eigener Büdchens, veranstaltet eine große Tombola mit 1000 Gewinnen. Mitmachen lohnt sich: Unter den Hauptpreisen befinden sich ein E-Scooter, ein I-Pad, Kaffeemaschinen, eine Eismaschine oder Smartwatches.

Gesponserte Gutscheine für die Tankstelle sind auch mit dabei. Für das leibliche Wohl ist mit einem Bierwagen, Grillwürstchen sowie Kaffee und Kuchen gesorgt. Viele Helfer, darunter auch Kunden, sorgen für einen runden Ablauf. „Die Kinder dürfen mit Schwämmchen schmeißen und sich beschäftigen“, sagt Michaela Hornung. Klänge für die Ohren fehlen am Eigener Büdchen auch nicht. Dieses Jahr ist Hornung bereits zum zweiten Mal mit dabei: 2016 noch mit dem Kiosk am Wäldchen.

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Jenna Kelm von der Trinkhalle Kelm plant noch ihren Tag rund um den Programmpunkt „Film“. Auch an dieser Bude wird gegrillt und Cocktails werden ausgeschenkt. Im Gegensatz zum Eigener Büdchen ist sie das erste Mal mit dabei und verrät: „Ich bin doch schon ziemlich nervös und weiß noch nicht genau, was mich erwartet.“

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Auch Inhaberin Görmen von der Bude „Kioskistkult“ hat bereits erste Ansätze: „Bei uns tritt ein Comedian und Gitarrist auf. Kinderschminken ist noch in Planung. Unsere Bude war schon einmal mit dabei. Natürlich bieten wir eine wundervolle Location.“ Am kommenden Freitag sei sie bei der Instagram-Fotoaktion dabei. Weitere Informationen für die Budenbetreiber werden am 27. Juli bei der Pressekonferenz verraten.

Neben den Programmbuden werden auch „normale“ Buden am Tag der Trinkhallen teilnehmen. Ausgestattet mit einem Branding-Paket voller Luftschlangen und Girlanden sind die teilnehmenden Geschäfte kaum zu übersehen.

Buden sind immaterielles Kulturerbe

Mittlerweile gehören die beliebten Buden zum offiziellen immateriellen Kulturerbe und begeistern von Kindheit an. 50 Buden wurden ausgewählt, die Teil eines speziellen Programmes sind. Als Jury entscheiden Projektverantwortliche, Projektpartner und Trinkhallenexperten. Wichtig für die Bewertung sind die Lage, die Architektur, logistische Gegebenheiten, das Platzangebot und die Originalität der Buden.

Der K(uh)-Kiosk im Fuhlenbrock.
Der K(uh)-Kiosk im Fuhlenbrock. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH, freut sich auf den Start nach der Pause: „In diesem Jahr freuen wir uns auf eine bunte Mischung aus Bekanntem und Neuem. Die Betreiber stecken viel Herzblut in ihr Geschäft und wir freuen uns, ihnen mit dem Tag der Trinkhallen eine Plattform zu bieten.“ Premiere feiert der „Dorfplatz der Großstadt“ 2016: Viele Besucher werden durch die neue Veranstaltung angelockt. Der Nachfolger im Jahr 2018 ist ebenfalls gut besucht. Traditionell findet der Tag immer am letzten Samstag der Sommerferien in NRW statt. Bisher wird von der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) ein kuratives Kulturprogramm „anne Bude“ geschenkt – dieses Mal sind eigene Programmpunkte wie künstlerische Acts oder selbst gebackener Kuchen gerne gesehen.

„Dieser Tag rückt das Typische des Ruhrgebiets in den Fokus“

Gefördert wird der Programmtag durch den Regionalverband Rhein Ruhr (RVR) und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Um die Buden zu finden, kreiert der Ruhr Tourismus eigene ausgearbeitete Routen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad bestritten werden können.

Die Pause zwischen den Feiertagen der Budenkultur erscheint nicht nur Axel Biermann zu lang, verrät er: „Die Nachfrage nach einer Neuauflage ist ungebrochen. Mit dem Tag der Budenkultur haben wir einen Nerv getroffen. Dieser Tag rückt das Typische des Ruhrgebiets in den Fokus. Darauf sind die Menschen besonders stolz.“

Nicht nur Einheimische rennen an dem Tag die Buden ein, auch Besucher von auswärts lassen es sich nicht nehmen, sich die Trinkhallen anzusehen. Da sind sich nämlich alle einig: Die Buden stehen für Offenheit, einen rauen Charakter und die Herzlichkeit des Ruhrgebietes.