Bottrop. Über 30 Jahre war Jörg Wingold DKP-Vorsitzender in Bottrop, zuletzt saß er für die Partei im Rat. Nun ist er nach schwerer Krankheit verstorben.

Die DKP in Bottrop trauert um ihren Ratsherrn und Bezirksvertreter Jörg Wingold. Er starb nach langer Krankheit im Alter von 67 Jahren. Erst seit 2020 hat er die DKP in der Bezirksvertretung Süd vertreten, seit 2021 war er dann auch Mitglied des Rates. Er folgte auf Michael Gerber, der sein Ratsmandat abgeben hatte und nach Bochum umgezogen war. Seine Funktionen in den politischen Gremien habe Wingold aufgrund seiner Krankheit nicht mehr so ausüben können, wie er das vorhatte, bedauert die Partei in ihrem Nachruf.

Jörg Wingold war bis zu seinem Renteneintritt beim Jugendamt der Stadt Bottrop beschäftigt, zunächst im Jugendzentrum, später im Allgemeinen Sozialen Dienst und zuletzt in der Jugendgerichtshilfe. Schon als Student kam er in Kontakt zur DKP, Ende der 1970er-Jahre wurde er Mitglied. Anfang der 90er-Jahre, nach der Wiedervereinigung, habe Wingold zu den Genossinnen und Genossen gehört, „die dafür sorgten, dass die DKP in Bottrop weiterhin aktiv blieb und sich für die Interessen der kleinen Leute einsetzte“, so die Würdigung der Partei.

Sammler von historischen Bottroper Postkarten- und Fotomotiven

30 Jahre war Jörg Wingold Kreisvorsitzender der Bottroper DKP und als solcher „Ideengeber und Motor zahlloser kommunalpolitischer Aktionen und Wahlkämpfe“. Zudem engagierte er sich in verschiedenen Bündnissen und Initiativen wie etwa Bündnis buntes Bottrop, der 8. Mai Initiative, dem Förderverein Stenkhoffbad sowie in der Initiative Stoppt A52. Daneben hatte Wingold eine Leidenschaft für Bottrop, sammelte historische Dokumente, Fotografien und vor allem Postkarten mit Motiven aus Bottrop. Daraus entstand sogar ein Buch.