Jörg Wingold sammelt seit rund zwei Jahrzehnten alte Postkarten. Jetzt ist sein Buch „Bottrop in alten Ansichten. 1900 bis 1925” erschienen.
Männer sind Sammler. Sagt Jörg Wingold. Seine Leidenschaft: Ansichtskarten. Alte Karten. Der Sozialpädagoge hat eine beachtliche Sammlung zusammengestellt. Jetzt sind 75 von ihnen in der edition erlenkämper erschienen. Der Titel: „Bottrop in alten Ansichten. 1900 bis 1925.”
Seit Anfang der 90-er Jahre ist Jörg Wingold den historischen Quellen erlegen. Sie sind Zeugen einer vergangenen Zeit. Einer Zeit, für die Zeitzeugen rar sind. Wie er zu Postkarten kam? Wingold: „Mir ist aufgefallen, wie wenig ich über Bottrop eingenlich weiß.” Das wollte der 53-Jährige ändern, stieß bei seinen Recherchen auf die Karten.
Jede der Postkarten hat der Sozialpädagoge mit einem kurzen erläuternden Kommentar versehen. Teilweise kann er nicht mehr konstruieren, wo die Postkarten im heutigen Bottroper Stadtbild zu verorten sind. Darüber berichtet er ehrlich in seinen erläuternden Texten und richtet sich in einer Bildbeschreibung zu einer Fotokarte aus dem Jahr 1904 mit der Frage: „Was meinen Sie?” an den Leser. Dieses Büchlein, das in einer Auflage von 1000 Stück erschienen ist, solle schließlich zur Diskussion anregen. Wingold: „Ich bin für Korrekturen und Hinweise dankbar.”
In der Publikation arbeitet sich Wingold vom allgemeinen zum besonderen vor, startet mit einer Totalansicht von Bottrop von 1911, eingefasst in ein Efeublatt und endet mit einer Mehrbildkarte, die die Gaststätte Theodor Bennemanns an der Horster Straße in Szene setzt. Wingold gibt auch einen Einblick in seine persönlichen Lieblingsschätze. So heisst es zu jener Karte von 1911: „Meiner Meinung nach eine der schönsten Karten von Bottrop.” Insgesamt eine Veröffentlichung, die anschaulich einen Blick in längst vergangene Zeiten liefert.