Bottrop. Wegen der Zustände im Trapez wird in Bottrop erneut Kritik laut. Die CDU klagt über Müll und Stillstand. So schätzt die Stadt die Beschwerde ein.

Das Trapez rückt wieder stärker ins Zentrum der Kritik. Gerade erst beschwerte sich die CDU darüber, dass auf dem Innenhof zwischen der Gastromeile an der Gladbecker Straße und der Horster Straße die Vermüllung wieder zunehme. Vertreter der Union bedauern auch, dass die Bauarbeiten auf dem Innenhof nicht zügig genug vorankommen. Allerdings scheiden sich an der Lage-Beschreibung die Geister. „Ich kann keine Müllprobleme erkennen“, sagt Markus Wenker für die Stadt. Auch die Bauarbeiten liefen nach Plan, versichert der Leiter der Bottroper Bezirksverwaltungsstelle.

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Die Bottroper CDU-Ratsfraktion klagt auf ihrer Facebook-Seite: „Nichts Neues am Trapez: Die Müllsituation ist nach wie vor unerträglich und unzumutbar für Bürgerinnen und Bürger sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BEST. Die Stadtverwaltung diskutiert weiter, aber Lösungen sind nicht in Sicht“. Die CDU-Vertreter machen ihre Kritik an der Vermüllung vor allem an den Zuständen auf dem Sammelplatz für Abfalltonnen fest. CDU-Fotos zeigen offen stehende Behälter, weil diese mit Abfällen überfüllt sind. Kartons und Mülltüten liegen zwischen den großen Tonnen. Auf dem Boden liegt Müll.

Verschmutzung um Mülltonnen immer wieder ein Ärgernis

Markus Wenker aber spricht von „Kleinigkeiten“. Der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle schaute sich inzwischen persönlich im Trapez-Hof um und meint: „Alles in allem sieht es da jetzt ganz ordentlich aus“. Allerdings sucht die Stadt tatsächlich nach Lösungen, damit der Umgang mit den Abfällen im Trapez nicht immer wieder aufs Neue zum Ärgernis wird. Über das Stadium von bloßen Diskussionen ist die Verwaltung dabei aber offenkundig hinaus.

Fotodokument der Bottroper CDU-Ratsfraktion: Übervolle Müllbehälter auf dem Trapez-Innenhof stehen offen. Auf dem Boden liegen Abfälle herum. Laut Stadt sind diese Probleme inzwischen wieder behoben.
Fotodokument der Bottroper CDU-Ratsfraktion: Übervolle Müllbehälter auf dem Trapez-Innenhof stehen offen. Auf dem Boden liegen Abfälle herum. Laut Stadt sind diese Probleme inzwischen wieder behoben. © CDU-Fraktion Bottrop

„Es wird geprüft, ob Unterflurbehälter eingerichtet werden können“, berichtet Markus Wenker. Geeignete Stellen, um die Müllbehälter unter die Erde bringen zu können, seien womöglich am Kreuzkamp und auch an der Horster Straße zu finden. „Dort sind die Bürgersteige breit genug dazu“, meint der städtische Mitarbeiter, weist aber darauf hin, dass darüber vorher auch Gespräche mit den Wohnungseigentümern im Trapez zu führen seien.

Massive Baumängel erschweren Umbau des Innenhofes

Wegen der sich häufenden Klagen über Probleme mit der Trapez-Baustelle und dem Müll hatte Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff zuletzt im vorigen Herbst Bezirksvertreter und Mitarbeiter der Stadtverwaltung extra zu einem Treffen an Ort und Stelle eingeladen, damit sich alle selbst einen Eindruck über die Situation verschaffen können. Die Runde präsentierte eine Art Stufenplan, mit dem die Probleme abgestellt werden sollten. Die Vorschläge reichten von anschaulichen Erklärungen über die korrekte Mülltrennung, das Aufstellen zusätzlicher Abfalltonnen bis hin zum völligen Mülltonnen-Verbot für den Trapez-Hof als letztem Schritt.

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Wegen immer neuer Baumängel, die beim ohnehin komplexen Umbau des Hofes auftraten, hatte Amtsleiter Heribert Wilken die Baustelle zur Chefsache im dafür federführenden Tiefbauamt erklärt. Mitte Januar berichtete er, dass die Vorbeitungen für den eigentlichen Trapez-Ausbau nach der Behebung etlicher massiver Bauschäden abgeschlossen seien. Bis Ende 2022 soll das neue Trapez fertig sein. Die CDU-Ratsfraktion moniert über ihre Facebook-Seite allerdings: „Die Baustelle dümpelt vor sich hin und steht teilweise still“. Weiter heißt es: „Wer die verbliebenen Ladenlokale oder seine Wohnung aufsuchen will, braucht gutes Schuhwerk und einen sicheren Stand. Barrierefrei geht anders“.

Bauarbeiten am Bottroper Trapez verlaufen nach Zeitplan

Dem widerspricht Markus Wenker ausdrücklich. „Die Bauarbeiten sind im Plan“, betonte der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. Es habe allenfalls wegen Corona-Erkrankungen Personalausfälle gegeben, räumt Wenker ein. Das sei eine Sache weniger Tage gewesen. Auch Markus Wenker betont daher: „Bis Ende des Jahres wird das fertig sein.“

CDU musste sogar umziehen

Beim Trapez-Umbau stießen Fachleute auf erhebliche Baumängel bei der Entwässerung des Innenhof-Platzes, unter dem eine Tiefgarage liegt. So war die Tiefgarage schon seit vielen Jahren undicht. Das Regenwasser wurde nicht korrekt abgeleitet. Außerdem waren die Abläufe nicht einmal an Fallrohre angeschlossen.

Von den Wasserschäden ist auch das Union-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße betroffen. Weil es hereinregnet, zog die CDU mit ihrer Geschäftsstelle inzwischen an die Poststraße um. Behoben seien die Wasserschäden noch immer nicht, sagte Vorsitzende Anette Bunse.