Bottrop-Kirchhellen. Der May Hof in Bottrop-Grafenwald bietet Erzeugnisse aus eigener Rinderzucht aus dem Automaten an. Dazu kommen weitere regionale Produkte.

Vor gut zehn Jahren zogen die ersten beiden Galloway-Rinder auf dem May Hof in Grafenwald ein. Daraus entwickelte sich eine Zucht, ein regelmäßiger Fleischverkauf ab Hof – und jetzt gibt es Grillbares am Vossundern auch aus dem Automaten. 24 Stunden, sieben Tage die Woche. „Das ist wirklich nachgefragt“, sagt Olaf Hasenbein. Um Leckeres stets zur Verfügung zu haben, auch spontan eine Party starten zu können – und das noch verbunden mit dem Einkaufserlebnis Bauernhof.

Ein Blick in den Grillfleisch-Automaten auf dem Hof May in Bottrop-Grafenwald.
Ein Blick in den Grillfleisch-Automaten auf dem Hof May in Bottrop-Grafenwald. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Für Olaf und Ursula Hasenbein, die neben der Galloway-Zucht einen Pferdepensionsbetrieb auf dem May Hof betreiben, ist das zudem eine gute Möglichkeit, ihre Produkte zusätzlich zu den monatlichen Fleischverkaufsterminen an die Kunden zu bringen. Aktuell finden sich in dem Automaten zum Beispiel Burger-Patties oder grobe rohe Rinderbratwurst. Steaks und neu auch das Teres Major – „ein Stück auf dem Bug“ – sind besonders beliebt und könnten schnell vergriffen sein. . .

Eine Box auf dem May Hof Grafenwald bietet speziell Tiefkühlware an

Künftig soll das Angebot unter anderem noch um Schmalz ergänzt werden. „Außergewöhnliche Fleischstücke von uns muss man aber weiterhin vorbestellen“, sagt der Züchter. Das Rindfleisch vom May Hof sei übrigens Dry Aged, es reift hängend vier Wochen lang.

Einen richtigen Laden täglich zu betreiben, das wäre nicht zu stemmen, bestätigt Olaf Hasenbein. Der Automatenverkauf aber, der gerade in Grafenwald ja auch eine Versorgungslücke am Wochenende schließe, soll jetzt sogar noch ausgebaut werden. So dass am Ende drei so genannte Regio-Boxen am Hof-Parkplatz stehen, eine davon speziell für Tiefkühlware.

Dabei können dort nicht nur Produkte vom May Hof selbst gezogen werden. Bei der Auswahl dessen, was in die Automaten kommt, wird einerseits auf Regionalität geachtet, sagt Olaf Hasenbein. Und andererseits auf die Haltung der Tiere, deren Erzeugnisse verwertet werden. Wobei: Auch der Geschmack spielt eine Rolle. Bei Wurst aus Schweinefleisch etwa „haben wir lange danach gesucht, was uns persönlich schmeckt“, so Hasenbein. Um diesen Tipp auch an Kunden weitergeben zu können.

Fündig wurden die Galloway-Züchter bei Stefan Wember aus Datteln. Der habe den elterlichen Betrieb von der Massentierhaltung weg entwickelt, hält nun neben Galloways auf Stroh 400 Schweine, „eine Duroc/Iberico-Kreuzung“. Und hat, wie Olaf Hasenbein erzählt, die Grafenwälder Züchter erst auf die Idee mit dem Verkaufsautomaten gebracht.

Eier vom Hof Stratmann und Honig von Werner Gahlen

So sind jetzt neben Galloway- und Duroc/Iberico-Grillfleisch außerdem 24 Stunden verfügbar: Eier vom benachbarten Hof Stratmann – „die laufen am Automaten immer gut, wenn Stratmann zu hat“ –, Honig von Werner Gahlen, Landschorle von van Nahmen (Hamminkeln), Milchprodukte wie Joghurtdrinks von Frollein Muh (Südkirchen) – und Bauernhofeis von Vedder aus der Nähe von Hamm. „Die machen das schon seit 15 Jahren. Es ist ein Milchviehbetrieb“, erklärt Olaf Hasenbein. „Sie stellen das Eis aus der eigenen Rohmilch her.“

Da ist das spontane Party-Menü nach Ladenschluss doch fast komplett.