Bottrop. Immer mehr Kinder aus der Ukraine kommen in Bottrop an. Wie Kitas und Schulen die Betreuung und Integration organisieren.
Mehr als 500 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine leben schon in Bottrop, stetig werden es mehr. Unter ihnen sind auch viele Kinder, und die Angebote für Betreuung und Beschulung nebst Integration in Bottrop wachsen. Das gilt nun auch für die Jüngsten bis zu sechs Jahren.
Bottroper Kita-Träger wollen Brückenprojekte für Flüchtlingskinder anbieten
„Zwei große Träger haben Anträge für Brückenprojekte eingereicht“, berichtet Nadine Granow-Keysers, Fachbereichsleiterin für Schule und Kindertagesbetreuung bei der Stadt, mit Blick auf die Jungen und Mädchen im Kita-Alter. „Wenn diese vom Landesjugendamt bewilligt werden, wird es sie auch geben.“ Konkret handelt es sich bei den Antragstellern um die Evangelische Kirchengemeinde und die Awo, erläutert Granow-Keysers. Interesse angemeldet, aber noch keinen Antrag gestellt, habe darüber hinaus der Kita-Zweckverband im Bistum Essen.
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Sie alle wollen Welcome-Gruppen – übersetzt Willkommensgruppen – für ukrainische Kinder in Begleitung von Erziehungsberechtigten einrichten. Bis zu zwölf Stunden pro Woche sind je Gruppe geplant; die evangelische Kirchengemeinde zum Beispiel kalkuliere mit insgesamt 40 Plätzen und könnte zehn zusätzlich aufstocken. Vom Konzept her greifen die Träger auf Erfahrungen aus den Jahren 2015/2016 zurück, als es galt, die Flüchtlingskrise zu bewältigen.
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Natürlich unterscheiden sich die Welcome-Gruppen von regulären Kita-Angeboten, aber für diese gebe es von Ukraine-Flüchtlingen bislang nur vereinzelte Anfragen. Im Bereich der Sammelunterkunft in der Albrecht-Dürer-Schule gibt es nach Auskunft der Fachbereichsleiterin zudem einen Raum, in dem Kinder von Personal betreut und bespaßt würden. Elf Kinder zwischen null und sechs Jahren zählte die Stadt Ende vergangener Woche im Bereich der Sammelunterkünfte.
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Kommunales Integrationszentrum Bottrop berät Flüchtlinge zum Schulbesuch
Dort leben auch gut 50 schulpflichtige ukrainische Kinder, die ab dieser Woche vom Kommunalen Integrationszentrum vor Ort mit ihren Erziehungsberechtigten zum Schulbesuch in Bottrop beraten werden sollen. Die 35 Kinder, die bereits jetzt eine Grundschule (19) oder weiterführende Schule (16) in der Stadt besuchen, gehören eher zu den Flüchtlingsfamilien, die privat untergekommen sind, erklärt Nadine Granow-Keysers. Grundschüler sollen möglichst in die Klassen integriert werden. Ältere Schülerinnen und Schüler starten in Willkommensklassen.
Die Schulressort-Leiterin hatte bereits früher betont, dass alle Schulen aufnahmebereit seien. In einem ersten Schritt gebe es Willkommensklassen am Josef-Albers-Gymnasium und an der Willy-Brandt-Gesamtschule. Man sei aber schon dabei zu gucken, wo die nächsten eingerichtet werden können.
Übrigens: Manche Kinder nehmen an einem Digital-Unterricht aus der Ukraine teil. „Das ersetzt aber nicht die deutsche Schulpflicht“, betont Granow-Keysers. „Doch die Schulen hier sollen den Kindern ermöglichen, weiter an dem digitalen Unterricht teilzunehmen.“