Bottrop. Publikumsmagneten wünschen sich auch neue Händler für die Bottroper City. Was sie darunter verstehen und welcher kleine Wunsch sich erfüllt hat.

Starke Publikumsmagneten braucht die Bottroper Innenstadt mehr denn je, um den Handel in der City anzukurbeln. Davon sind in der Fußgängerzone auch recht neue Einzelhändler wie Julia Kubik und Stefan Wollenberg fest überzeugt. Warenhäuser, die Kundinnen und Kunden mit einem attraktiven Sortiment anziehen, sind solche Frequenzbringer. Für die Betreiber des neuen Supermarktes „Just-VGN“ gehören aber auch attraktive Plätze zwischen den Geschäftsstraßen zu solchen Magneten. Auf den Plätzen sollen sich die Besucherinnen und Besucher wohlfühlen können, damit sie sich länger in der City aufhalten.

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Ein attraktiver Platz zum Wohlfühlen mitten in der Stadt

Die Ziele der jungen Kaufleute unterscheiden sich nicht groß von den Wünschen, die die Leserinnen und Leser im Heimat-Check äußerten. „Ich habe ja auch teilgenommen“, sagt Stefan Wollenberg. Nach mehr Aufenthaltsqualität und mehr Grün, nach ein, zwei großen Kaufhäusern, verlangten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Checks und viele äußerten immer wieder den Wunsch nach einem attraktiven Mix kleinerer Geschäfte, nach Bekleidungsgeschäften und auch nach Lebensmittelanbietern.

„Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich den Kirchplatz umbauen“, sagt Stefan Wollenberg. Mehr Grün müsse dort unbedingt hin, auch gemütliche Sitzecken. Der Platz im Schatten der Cyriakuskirche sollte wie eine Wohlfühloase in der City liegen und zu einem Ort werden, der die Leute eben nicht nur an den beiden Markttagen anlockt. Wollenbergs Wunsch kommt nicht von ungefähr: Durch die offene Ladentür des veganen Supermarktes fällt der Blick der Kunden unwillkürlich auf den großen leeren Platz.

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„Davon hätten doch alle etwas“, stimmt Julia Kubik ihrem Partner zu: ihr eigener Supermarkt, die Geschäfte um den Platz herum und auf der anderen Seite das Eiscafé, Ladenlokale, Shops und auch noch das Café Kram an der Poststraße; letztlich ja auch die Einkaufspassagen, die zum Kirchplatz führen.

So wie jetzt herrsche auf den Einkaufsstraßen auch zu sonst publikumsstarken Zeiten jedoch eine ziemlich Leere. Ob die beiden Markttage auch ihnen Kunden bringen, darüber sind sich die neuen Einzelhändler, die ihren Supermarkt jetzt etwas länger als ein halbes Jahr geöffnet haben, nicht ganz einig.

Kleiner Bottroper Schwarzmarkt zieht zum Kirchplatz um

Es gebe echte Stammkunden, die bei ihnen einkaufen. „Sie kommen aber ja gezielt zu uns“, weiß Julia Kubik. Spontankäuferinnen gebe es auch einige. „Die meisten schauen nach Süßigkeiten“, hat Stefan Wollenberg beobachtet. Eines ist den beiden aber ziemlich schnell aufgefallen: Es gibt in der Bottroper City imaginäre Schranken, die die Einkaufsstraßen förmlich zerschneiden. Kundinnen und Kunden auf der Hochstraße etwa kommen aus Richtung Extrablatt gar nicht bis zur Unteren Hochstraße und zum Kirchplatz, sie biegen oft vorher durch die Passage in Höhe des Reformhausladens zum Parkplatz oder Parkhaus an der Schützenstraße ab.

Ausgerechnet den Parkplatz in eine Grünzone umzubauen, wie es die Stadt plant, wirft bei den neuen Lebensmittelhändlern eher Fragen auf: etwa wie die Markthändler dann denn auf den Kirchplatz oder Lieferanten zu den Geschäften kommen sollen. Beim Parken unterscheiden sich die neuen auch kaum von alteingesessenen Händlern. Das Ende der Freiparken-Aktion der Stadt habe sich spürbar negativ auf das Kundenaufkommen ausgewirkt. Einer ihrer Wünsche ging dafür inzwischen auf. Der schöne Schwarzmarkt, den Julia Kubik und Stefan Wollenberg gern in Ladennähe wüssten, ist inzwischen tatsächlich zum Kirchplatz umgezogen.