Bottrop. Im neuen Gemeindezentrum der Pfarrei St. Cyriakus sind vornehmlich noch Restarbeiten zu erledigen. So sieht es in dem neuen Haus jetzt aus.

Die erste Großbaustelle in der Bottroper Innenstadt steht nun tatsächlich vor dem Abschluss. Die Pfarrei St. Cyriakus bereitet derzeit den Umzug in das neue Haus am Kirchplatz 2/3 vor. Auch wenn es derzeit von außen noch nach Baustelle aussieht – innen wird schon deutlich sichtbar, wie es einmal sein wird.

Das Treppenhaus im neuen Gemeindezentrum – weil es Lieferverzögerungen beim Geländer gab, konnte in dem Bereich noch kein Estrich gegossen werden.
Das Treppenhaus im neuen Gemeindezentrum – weil es Lieferverzögerungen beim Geländer gab, konnte in dem Bereich noch kein Estrich gegossen werden. © FFS | Frank Oppitz

Vor allem in der obersten Etage sind die neuen Räume schon fertig. Hier soll in der übernächsten Woche zunächst die Verwaltung einziehen Die ist bisher noch an Herz Jesu an der Prosperstraße untergebracht. Doch für dieses Haus stehen Nachmieter parat, die nun auch einziehen wollen. Daher sieht es in der vierten Etagen, dem Sitz der Verwaltung, schon so fertig aus.

Pfarrbüro und Verwaltung sollen als erstes ins neue Haus einziehen

Doch der Reihe nach, von unten nach oben: Im Erdgeschoss liegen größtenteils die Bodenplatten, in den Etagen darüber glänzt das dunkle Parkett, lediglich einzelne Türen fehlen noch. Aber die Monteure sind im Einsatz, schaffen nach und nach Abhilfe und setzen die deckenhohen Rahmen und Türblätter überall im Haus ein.

Die Küche als Teil des neuen Gemeindesaals steht schon.
Die Küche als Teil des neuen Gemeindesaals steht schon. © FFS | Frank Oppitz

Hier wird schon eher noch der Eindruck einer Baustelle erweckt, vor allem aber wohl, weil vielfach noch Material gelagert wird. Eigentlich seien es vor allem noch Restarbeiten, die erledigt werden müssten, sagt Heinz-Dieter Hoffmann, der für die Pfarrei ehrenamtlich die Baustelle leitet. Gerade die bereits erwähnten Türen stapeln sich noch im Erdgeschoss, müssen von da aus in alle Räume verteilt werden.

Die Architektur unterstreicht die Öffnung der Kirche zur Stadt

Hier im Erdgeschoss wird das Citypastoral seinen Platz finden. Das Ladenlokal an der Adolf-Kolping-Straße hat die Pfarrei schon aufgegeben, noch vor Weihnachten sollen die Räume im neuen Haus dann auch nutzbar sein. Mitte Dezember sei die erste Aktion geplant, sagt Thomas Hellbach, der Verwaltungschef der Pfarrei.

Ein Blick in den neuen Gemeindesaal, das Parkett wird noch durch die Papierbahnen geschützt, weil überall im Haus noch Restarbeiten erledigt werden müssen und Material gelagert wird.
Ein Blick in den neuen Gemeindesaal, das Parkett wird noch durch die Papierbahnen geschützt, weil überall im Haus noch Restarbeiten erledigt werden müssen und Material gelagert wird. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Ebenfalls im Erdgeschoss: Das Büro von Propst und Stadtdechant Jürgen Cleve. Ein großes Fenster geht hinaus zur Fußgängerzone und zur Kirche. Überhaupt wirkt der große Bau vergleichsweise licht im Inneren. Große Fensterflächen lassen das Tageslicht hinein und öffnen den Blick auf die Stadt. Umgekehrt aber können die Menschen auch hineinsehen. Kirche präsentiert sich hier noch einmal auf eine andere Art und Weise als im klassischen Gotteshaus. Und genau das sei ja auch das Ziel bei der Planung des neuen Hauses gewesen, sagen Hellbach und Hoffmann übereinstimmend.

Gerüst soll in der nächsten Woche abgebaut werden

Ein Problem gibt es allerdings doch noch. Im Treppenhaus fehlt der Estrich. Der Grund dafür? Lieferschwierigkeiten beim Treppengeländer. Das ist zwar inzwischen da und montiert, doch weil das Metallgeländer in den rohen Betonstufen, unterhalb des Estrichs, verankert wurde, können die Estrichleger in diesem Bereich jetzt erst loslegen.

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Und weil auch die Dachdecker noch mit Restarbeiten befasst sind – das begrünte Dach ist längst fertig – steht auch noch das Gerüst vor dem Haus. Doch Ende nächster Woche, nachdem die Fassade einmal gereinigt worden sei, werde dann auch endlich das Gerüst verschwinden, sagt Thomas Hellbach. Dann werde auch der Baustellenbereich vor dem Haus noch einmal verkleinert.

Haus dient Gruppen der Pfarrei zukünftig als Treffpunkt

In der ersten Etage könnte man sich im Prinzip schon einen Kaffee kochen. Die Küche für den großen Gemeindesaal ist schon aufgebaut. Hier können künftig Veranstaltungen stattfinden. Die faltbare Wand, die den Saal bei Bedarf in zwei kleinere teilt, ist auch schon eingezogen. Die sei zusätzlich auch schalldicht, sagt Hoffmann.

Vorteil: „Theoretisch kann auf der einen Seite der Kirchenvorstand tagen und auf der anderen Seite der Chor proben“, gibt Thomas Hellbach gleichzeitig auch einen Einblick in die vielfältige Nutzung des Hauses. Denn hier sollen sich künftig die unterschiedlichsten Gruppen der Pfarrei treffen und Leben ins Haus, am besten gar noch in die Stadt bringen.

Eine Etage in dem Innenstadthaus ist der Jugend vorbehalten

Die zweite Etage ist der Jugend vorbehalten. Auch hier ist alles vorbereitet, die Gruppenräume schon gut erkennbar. Schon bei der Planung seien die Jugendlichen eingebunden gewesen. Deshalb findet sich hier auf dieser Etage auch ein Lagerraum, schließlich ist für Gruppenstunden mit Kindern jede Menge Material nötig, da ist jeder Stauraum willkommen.

Vor der Tür wird es noch etwas dauern, bis am Ende auch der barrierefreie Zugang zum Haus fertig ist. Erst wenn alles fertig ist werden auch die Anschlussarbeiten an den Türen und der Fassade in Angriff genommen. Eine Treppenanlage mit Rampe gewährleistet dann den Zugang zu den Räumen der Kirche und zur Arztpraxis, die in der dritten Etage einzieht.

Verzögerungen am Bau

Bis das Haus nun endlich bezogen werden kann hat es wesentlich länger gedauert als ursprünglich geplant. Ganz zu Anfang hieß es noch, das Haus am Kirchplatz solle 2019 bezogen werden. Doch hat sich die Planung dann schon länger hingezogen. Insbesondere aber der Abriss der beiden Häuser, die dort vorher standen, haben den Zeitplan weit zurückgeworfen, sagen Heinz-Dieter Hoffmann und Thomas Hellbach.

Jetzt in der Endphase der Bauarbeiten sind Hellbach und Hoffmann glücklich über das, was an der Stelle mit viel Unterstützung auch anderer haupt- und ehrenamtlicher Kräfte erreicht wurde. Hellbach: „Es war viel Arbeit, aber es macht auch Spaß und es ist sicher etwas Wichtiges und auch Besonderes, so etwas zu schaffen.“