Bottrop.. Am Kirchplatz, im Schatten von St. Cyriakus, soll ein neues Haus für die Katholiken entstehen. Jury kürt Siegerentwurf aus sieben Vorschlägen.
Die Umgestaltung der Innenstadt geht weiter. Nun hat die Pfarrei St. Cyriakus ihre Pläne für ein Haus der Katholiken in der Innenstadt vorgestellt. Aus sieben Entwürfen kürte eine Jury den Sieger, dessen Pläne die Pfarrei nun umsetzen will. Vorausgesetzt, der Kirchenvorstand schließt sich der Jury-Empfehlung an.
left
Im Frühjahr 2018 könnten dann zunächst die Abrissbagger anrollen und die Häuser am Kirchplatz zwei und drei dem Erdboden gleich machen. 2014 hatte die Pfarrei die Grundstücke bereits gekauft, damit in der Innenstadt, im Schatten der Cyriakuskirche, das neue Zentrum entstehen kann.
Eine Anlaufstelle für alle Bottroper
Im Erdgeschoss soll das City-Pastoral einziehen und Anlaufstelle für alle Bottroper sein, ganz gleich welcher Konfession. Die Eingangssituation hat die Jury besonders überzeugt. Ein Einzug in der Fassade markiere „sinnvoll und augenfällig den Hauptzugang“, heißt es in der Begründung. Aber es gab auch leichte Kritik am „sehr zurückhaltenden Erscheinungsbild“. Heißt im Klartext: Die Fassade muss in den Detailplanungen noch überarbeitet werden.
Eine Überraschung folgte dann nach dem Jury-Votum, als die Mitglieder erfuhren, von welchem Architekturbüro ihr Favorit stammt: Er wurde entworfen vom Recklinghäuser Büro Feja und Kemper, das auch für den Neubau des evangelischen Martinszentrums verantwortlich war. „Das ist gelebte Ökumene“, hieß der Kommentar von Propst Paul Neumann.
Planung und Bau in Abstimmung mit dem Bistum
Nun will die Pfarrei möglichst zeitnah den Neubau realisieren. Schließlich habe man sich auch unter dieser Voraussetzung vom Katholischen Stadthaus getrennt, so Neumann. Außerdem steht die Aufgabe weiterer Kirchen und Gemeinderäume bevor. Die weitere Planung und der Bau erfolgen immer in Abstimmung mit den Gremien der Pfarrei und dem Bistum.
Rund 366 Quadratmeter misst das Grundstück in der City, es werde nahezu komplett bebaut, so Theo Kusenberg vom Kirchenvorstand. Ins Erdgeschoss zieht neben City-Pastoral das Pfarrbüro ein. In der ersten Etage ist ein großer Gemeindesaal vorgesehen, der auch geteilt werden kann. Es gibt weitere Räume für Gruppen und Vereine. Dieter Hoffmann vom Kirchenvorstand spricht von einer Geschossfläche von rund 250 Quadratmetern. Die zweite Etage sei der Jugend vorbehalten. Darüber ist eine Büroetage geplant, die will die Kirche vermieten. Dasselbe gilt für die zwei im Dachgeschoss geplanten Wohnungen. So soll der rund drei Millionen Euro teure Bau finanziert werden. Die Verwaltung der Pfarrei wird nicht in den Neubau einziehen.
Jury tagt acht Stunden
Acht Stunden lang hat die Jury unter Vorsitz des Bonner Architekturprofessors Hannes Hermanns am Donnerstag getagt und aus sieben Wettbewerbsbeiträgen ihren Preisträger gekürt. Außerdem vergaben die Preisrichter einen zweiten Preis und zwei Anerkennungen. Der Jury gehörten neben Propst Paul Neumann und Vertretern der Pfarrei auch die Architekten des Bistums an. Außerdem war die Stadt in die Beratungen und Vorprüfungen mit eingebunden, darunter der Denkmalschützer, denn der Neubau grenzt direkt an die Alte Apotheke.
>>>ENTWÜRFE WERDEN AUSGESTELLT
Alle sieben Entwürfe für das neue Pfarrzentrum werden ab Dienstag, 5. September, in der Cyriakuskirche gezeigt. Zu den Öffnungszeiten kann sie jeder Interessierte betrachten.
Einen Namen hat das neue Haus noch nicht. Denkbar ist ein Namenswettbewerb. Bisher gebe es nur den Arbeitstitel „Kirchplatz 2-3“, an den habe man sich aber schon gewöhnt, wie Theo Kusenberg meinte.
Und auch aus theologischer Sicht sei der Name nicht verkehrt, sagt Propst Paul Neumann und verweist auf die Stelle im Matthäus-Evangelium: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Eine Entscheidung steht noch aus.